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Calma – designed by Stephan Hauser

Die Anforderungen an die Bürowelt sind im Wandel begriffen.
Calma – designed by Stephan Hauser

Offene Büroräume und Bürostrukturen sind nicht nur flächen- und kosteneffizient, sondern eignen sich auch sehr gut für das „moderne Arbeiten“, in dessen Fokus immer stärker die Vernetzung und die Kommunikation zwischen Abteilungen und einzelnen Mitarbeitern rückt. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben die Hund Möbelwerke ihr Produktportfolio um das Abschirmungsprogramm Calma erweitert. Calma bietet Schutz vor visuellen und akustischen Störungen, gibt Büroräumen Struktur und organisiert sie.

Das vom Freiburger Designer Stephan Hauser entworfene Calma besticht durch sein Rahmenprofil, dessen Design sich nicht aufdrängt, sondern sich harmonisch in das Möbelprogramm integriert. Als bodenstehende Elemente in den Höhen von 1400, 1550 und 1800 mm oder als Abschirmelemente in einer Höhe von 650 mm hinter der Tischplatte montiert und damit besonders für Steh/Sitz Tische geeignet oder am Tischrahmen montiert mit 450mm Höhe, bietet das neue Programm vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Maßliche Änderungen und individuelle Anpassungen inbegriffen. Leichte Montage und spielend leichte Möglichkeiten zur Erweiterung des Programms, sowie Organisationsmöglichkeiten und Farbakzente zeichnen Calma aus. Einen Überblick über alle Produktneuheiten, ihre Vorteile und ein Blick in die Zukunft des Büros bietet die Broschüre „Neue Räume betreten“, die bei den Hund Möbelwerken in Kürze erhältlich ist. Interview mit dem Designer Stephan Hauser Stephan Hauser ist heute als selbstständiger Designer mit eigenem Büro in seiner Heimatstadt Freiburg im Breisgau tätig und hat für die Hund Möbelwerke das Abschirmungsprogramm Calma entwickelt. Herr Hauser, mögen Sie Sushi besonders gern oder weshalb haben Sie sich für das Studium und die berufliche Tätigkeit in Japan entschieden? Hauser: Es gab eigentlich niemals wirklich einen Plan, für längere Zeit in Japan zu arbeiten und zu leben. Der lange Zeitraum und die verschiedenen Stationen waren immer der “Dynamik des Augenblicks” geschuldet. Allerdings, die traditionelle japanische Ästhetik, die Handwerkskunst und damit eng verflochten, die kulturellen Besonderheiten sind mir im Rahmen meiner Ausbildung wiederholt begegnet und haben mich sehr interessiert. Gibt es Unterschiede zwischen japanischem und europäischem Design oder ist Design universal? Hauser: Der Begriff Design ist nun leider, wie selten ein anderer, breit getreten und überstrapaziert und verlangt eine Begriffsdefinition um Vergleiche anstellen zu können. Und, meines Erachtens ist es auch schwierig ”europäisches Design” dem japanischen gegenüber zu stellen. Auch dafür sind die Betrachtungsweisen südlich und nördlich der Alpen zu unterschiedlich.

Sprechen wir bei Design von Formgestaltung unter dem Aspekt, dass ein Produkt durchdacht, logisch, leicht handbar und funktionell sein soll und sich diese Qualitäten durch ein wohlproportioniertes, ästhetisches Erscheinungsbild der Welt präsentieren, so ist man sich in der Theorie und bei den Begrifflichkeiten zwar absolut einig. In der Umsetzung eines Konzeptes in ein reales Produkt allerdings, gehen Wahrnehmung und Konventionen bei der Entscheidungsfindung, gerade zwischen Ost und West gerne auseinander und es offenbaren sich ganz wunderbare Unterschiede. Ein recht oft auftretendes Phänomen ist zum Beispiel ein unterschiedliches Verständnis von Kontrast und Zusammengehörigkeit, um nur einen Aspekt zu nennen. Ob verschiedene Gestaltungselemente zusammen passen oder kollidieren, zusammen wirken können oder sich sogar ausschließen ist stark mit der jeweiligen kulturellen Prägung verbunden. Das stellen wir bei unserer Arbeit immer wieder fest. Design funktioniert global nicht überall gleich und das ist auch gut so. Sie haben für die Hund Möbelwerke das neue Abschirmungsprogramm Calma für Büroeinrichtungen entworfen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit? Hauser: Die Firma Hund Möbelwerke entschloss sich Anfang 2013 ein eigenes Trennwandprogramm zur visuellen und akustischen Abschirmung im Büro zu entwickeln. Das bisherige Zukaufprodukt sollte ersetzt werden um so die Produkteigenschaften besser auf die Spezifikationen der eigenen Möbelprogramme abstimmen zu können. Everdesign wurde eingeladen die Ideen zu solch einem Abschirmungsprogramm in einem Pitch zu präsentieren und glücklicherweise hat sich daraus die langfristige, projektmäßige Zusammenarbeit entwickelt. Was hat Sie am Design von Calma besonders gereizt? Hauser: Als gelernter Möbelschreiner glaube ich doch die eine oder andere Sache über den Bau von Möbeln zu wissen, hatte allerdings während meiner professionellen Tätigkeit als Produktdesigner vorwiegend in ganz anderen Bereichen zu tun, von einzelnen Lautsprecherboxen einmal abgesehen. In der Zusammenarbeit mit Hund Möbelwerke an diesen Ausgangspunkt meiner gestalterischen Tätigkeit anknüpfen zu können hat mich grundsätzlich gereizt. Welche Herausforderungen haben sich ergeben? Hauser: Als Industriedesigner verstehen wir es als wesentlichen Beitrag zur Produktentwicklung, den Transfer neuer Materialien und Technologien zwischen unterschiedlichen Branchen und Anwendungsgebieten zu leisten. Das kann allerdings auch zu Sackgassen führen, indem eine bestimmte Methode zu guten Resultaten führt jedoch unter den Bedingungen der anderen Branche schlicht und ergreifend wirtschaftlich nicht vertretbar ist. Das stellt sich meistens erst heraus nachdem ein gutes Stück des Weges gegangen wurde und Produktionsparameter definiert werden konnten. Auch bei der Entwicklung von Calma mussten wir uns irgendwann von einem anfänglichen Konzept verabschieden und das Produkt neu aufbauen. Das ist für alle Beteiligten immer anstrengend, sich von einer lieb gewonnen Idee zu lösen in die man zudem viel Zeit investiert hat. Hier darf man als Designer nicht lange wehmütig sein, sondern sollte schnell Ideen präsentieren können die den Bedingungen entsprechen und das Projekt weiter bringen. Worin unterscheidet sich das Design von anderen Abschirmungsprogrammen, welche besonderen Merkmale hat das Design von Calma? Hauser: In starkem Kontrast zum rein statischen Charakter derartiger Abschirmungselemente wird unser System durch den Aspekt der Transformation besonders interessant, der ein Schlüsselelement bei Calma darstellt, indem der Benutzer den Grad der Abschirmung durch einfaches Verschieben von Aufsatzelementen selbst beeinflussen kann. Diese Möglichkeit der offenen, spielerischen Beziehung zwischen Produkt und Benutzer ist ein Alleinstellungsmerkmal von Calma. Ein auf die menschlichen Bedürfnisse ausgerichtetes Produkt sollte dem Benutzer grundsätzlich keine strikten Vorgaben machen, wie die korrekte Nutzungsweise auszusehen hat, sondern Freiräume für eigene Entscheidungen bereitstellen. Wir sind emotionale Wesen, deren Ansprüche sich ändern, in besonderem Maße bei sozialen Aspekten wie Abschirmung, Möglichkeit zu Fokussieren oder Offenheit und zwischenmenschliche Kommunikation. Hier, nicht einer bestimmten Situation ausgeliefert zu sein und sich anpassen zu müssen, sondern die Verhältnisse seinen eigenen Wünschen anpassen zu können entspricht unserem Bedürfnis nach Selbstbestimmung und schafft Zufriedenheit. Calma geht auf diesen grundlegenden Aspekt ein. Everdesign gestaltet u. a. Möbel und Inneneinrichtungen, warum sollte auch im Büro Design eine wichtigere Rolle spielen? Hauser: Bei jedem Angebot das am Markt erfolgreich sein möchte, sollte das Augenmerk auf guter Gestaltung liegen, dabei ausgehend von den realen Bedürfnissen der Benutzer. Die Ansprüche und Bedürfnisse der Menschen verändern sich, gerade jetzt und in der Arbeits- und Bürowelt stärker als in vielen anderen Sektoren. Die Aufgabenstellung bei der Konzeption von Arbeitsumgebungen stellt sich als Frage nach dem “Was?” und nicht nur als Frage nach dem “Wie?” Die Gründe kommen direkt von den Anwendern selbst, ausgelöst durch den rasanten Wandel zur digitalen Gesellschaft, durch Mobiltelefone und mobiles Internet voran getrieben, erleben wir eine starke Vermischung von Privat- und Arbeitsleben. Es kann von jedem Ort aus gearbeitet werden und gleichzeitig hat man auch immer die Möglichkeit sich bei Bedarf um seine privaten Angelegenheiten zu kümmern. Das Büro als festen Ort wird so nicht obsolet, es wird diesen festen Platz zur Arbeit, Besprechung, Ausbildung, Interaktion und Präsentation mit gleicher Wichtigkeit geben, er wird sich nur der Dynamik und Mobilität der Arbeitenden anpassen müssen, flexibel und schnell. Die zugrunde liegenden Rituale und Nutzungsgewohnheiten ändern sich durch Desk Sharing, Non-territoriale Büros ohne oder mit nur teilweiser fester Belegung sowie Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Die Bürowelt sieht sich hierbei auch in neuen Konkurrenzverhältnissen zu Lebensbereichen, die vorher dem privaten Umfeld zugehörig waren und muss auch hier funktionieren und sich behaupten, auch in repräsentativer Art und Weise, im Kampf um die besten Köpfe.
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