Die Büroeinrichter haben wieder gut zugelegt, das Umsatzplus liegt 2011 bei 21 Prozent. In absoluten Zahlen hat die Branche damit, laut Bundesverband Bürowirtschaft (BBW) 2,10 Milliarden Euro umgesetzt. Dadurch ist das Umsatzniveau von 2006 erreicht worden. Die Mitarbeiterzahl bleibt weitgehend konstant; selbst 2009 wurde im schärfsten Umsatzrückgang nur bedingt am Personal gespart, denn auf das Know-how qualifizierter Mitarbeiter wird ungern verzichtet. Der BBW rechnet zur Sparte rund 700 Unternehmen mit insgesamt 7 000 Beschäftigten.
Der anhaltende Preisverfall macht den Unternehmen zu schaffen. Flexible Büros und flexible Personalplanung bedeuten auch, dass immer weniger Wert auf dauerhafte Statussymbole gelegt wird. Je mehr das Möbel zum Gebrauchsgegenstand wird, desto geringer ist die Bereitschaft, dafür besondere Aufwendungen zu treffen. Dies heißt jedoch keineswegs, dass die Ansprüche an die Nutzungsqualität sinken. Ganz im Gegenteil: Das Bewusstsein der Büroarbeiter für eine ergonomische und effiziente Büroeinrichtung wächst.
Der Leerstand von Büroflächen in großen Städten steigt an und liegt teilweise über 10 Prozent. Mangelnde Energieeffizienz und Attraktivität für Mitarbeiter sowie eine schlechte Erreichbarkeit werden häufig als Gründe genannt. Umnutzung im Bestand gewinnt deshalb immer mehr an Bedeutung – eigentlich. Tatsächlich sind die Kosten dafür oftmals höher als für einen Neubau. Die Büroeinrichterbranche ist in diesem Thema umso mehr engagiert, je mehr Planungs- und Koordinationsleistung sie für das gesamte Büro übernimmt. Dennoch macht eine spitze Rechnung aller Faktoren eine Umnutzung oftmals rentabler, als es auf den ersten Blick erscheint. Hier wäre die Stunde der Büroeinrichter: Sie sind es gewohnt, kleinteilig und praxisorientiert vom gesamten Büro bis hin zum einzelnen Platz zu denken. Dieselbe Akribie wäre für eine Gesamtbewertung der infrage kommenden Gewerbeimmobilie ebenfalls notwendig, wird aber von Architekten zugunsten neuer Planungen von oben und außen nach innen und herab gern vernachlässigt, so das Fazit des BBW.
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