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Bahnenförmige Abdichtungen – Zahlen im Überblick

Der dichte Bau GmbH
Bahnenförmige Abdichtungen – Marktzahlen 2023 und die zukünftige Entwicklung

Firmen im Artikel

Insgesamt wurde 2023 der Markt mit gut 132,4 Mio. m2 Abdichtungsbahnen beliefert. Diese Menge entspricht in etwa der abgedichteten Flachdachfläche von 60 Mio. m². Handwerksunternehmen konnten durchgängig mit bahnenförmigen Abdichtungsprodukten beliefert und in die Lage versetzt werden, unterbrechungsfrei und ohne Verzögerungen zu arbeiten. Der Anteil einlagig verarbeiteter Kunststoff- und Elastomerbahnen an der Flachdachfläche liegt bei ca. 36 %. Demzufolge entfielen 64 % auf zweilagig verlegte Polymerbitumen- und Bitumenbahnen. Die genannten Daten werden zusammengestellt vom vdd Industrieverband Dach- und Dichtungsbahnen e. V., der 95% des deutschen Abdichtungsmarktes repräsentiert.

Zahlen im Überblick und Vergleich zum Vorjahr – Rückgänge folgen dem Trend der Baubranche

Die Nachfrage nach bahnenförmigen Abdichtungen 2023 ist im Vergleich zum Vorjahr um ca. 17 % gesunken. Dieser Rückgang folgt dem Trend der Baubranche. So weist der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (bbs) – in den Produktionsdaten für 2023 einen Rückgang der Baustoffproduktion um 16,7 % aus, basierend auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Dem  gegenüber verzeichneten Ziegel mit minus 40 % oder Kalksandstein mit minus 30 % deutlich größere Rückgänge. Dieser Trend verläuft parallel zur sinkenden Zahl der genehmigten Wohnungen, für die der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie am Ende des Jahres 2023 ein Minus von 26,6 % ermittelte.

Während die Hersteller bahnenförmiger Abdichtungen 2022 sowohl Lieferengpässe bei Rohstoffen, Energiepreisexplosionen und weltweite Unsicherheiten erfolgreich überbrücken konnten, schlagen diese Einflüsse 2023 in einer vergleichsweise moderat geringeren Nachfrage durch. Und weil die Hersteller von Abdichtungsbahnen die Menge der Produktions- und Lieferkapazitäten seit 2022 konstant aufrechterhalten haben, konnte im Jahr 2023 der Bedarf des Handwerks demzufolge vollständig gedeckt und die Arbeitsfähigkeit der Unternehmen damit sichergestellt werden. Ausgeliefert wurden dabei gut 132,4 Mio. m2 an Abdichtungsbahnen, mit denen in etwa 60 Mio. m2 Flachdachfläche abgedichtet werden konnte. Einlagig verarbeitete Kunststoff- und Elastomerbahnen haben daran einen Anteil von ca. 36 %, auf zweilagig verarbeitete Polymerbitumen- und Bitumenbahnen entfällt der Anteil von ca. 64 %.

Verkaufsmengen nach Werkstoffen

Basierend auf den Daten des vdd Industrieverband Dach- und Dichtungsbahnen e. V. wurden 2023 insgesamt 132,4 Mio. m² Abdichtungsbahnen verkauft, davon 23,0 Mio. m² Kunststoff- und Elastomerbahnen sowie 76,2 Mio. m² Polymerbitumenbahnen. Dabei werden Überlappungen und Verschnitt sowie zwei- bzw. einlagige Verarbeitung berücksichtigt. Davon ausgehend, dass der vdd 95 % des Marktes kennt, läge der berechnete Gesamtflachdachmarkt 2023 bei 63,2 Mio. m2.

Baupolitische Verlässlichkeit nötigt, um stetig wachsenden Bedarf zu decken

Wie sich der Bausektor weiterentwickelt, hängt stark von der baupolitischen Verlässlichkeit ab. Der hohe Bedarf an Wohnraum in Deutschland ist weiterhin ungebrochen und die avisierten Ziele der vergangenen Jahre konnten mehrfach in Folge nicht erreicht werden. Der Plan der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, wurde bisher weit verfehlt: 2022 wurden nur knapp 300.000 dieser Wohnungen fertiggestellt und auch für 2023 rechnet das Münchner Ifo-Institut mit nur knapp 250.000 Wohnungen. Folglich ist der Bedarf an Wohnraum kontinuierlich gestiegen und sorgt für erhöhten Baudruck bei gleichzeitig hohen Zinsen, Baukosten und hohen Hürden der Bürokratie. Fraglich ist daher, wann die politischen Weichen gestellt werden und in welcher Geschwindigkeit gewerbliche, private und öffentliche Bauherren sowie Investoren folgen und bereit sowie in der Lage sind, diesen Bedarf zu decken.

Der Rückgang genehmigter Wohnungen im Dezember 2023 um 35,1 % im Vergleich zum Vorjahr 2022 ist ein Weckruf.

Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., 29.02.2024

Ob Sanierung oder Neubau:
Genutzte Flachdächer haben großes Potenzial, einen Beitrag zum Klimaschutz und zugleich ökonomische Anreize zu bieten

Bauen geht immer einher mit der Versiegelung von Flächen. Entsprechend gelten auch alle Dachflächen als versiegelte Flächen. Flachdachflächen können jedoch durch ihre Nutzung „entsiegelt“ werden und sind zum Beispiel als Gründach in der Lage, Niederschlagswasser temporär zu speichern. Darüber hinaus können diese als Retentionsdach ausgebaut werden und geben dann Regenwasser zeitlich verzögert in Kanalisationen ab. Insbesondere in urbanen Räumen, in denen Starkregenereignisse immer häufiger große Schäden durch Überschwemmungen verursachen, liefern diese genutzten Gründachflächen einen Beitrag zum Schutz von Gebäuden und Umwelt. Die positiven Auswirkungen genutzter Flachdachflächen sind vielseitig. Daher lohnt sich ein genauerer Blick für gewerbliche, öffentliche und private Bauherren auf die Varianten genutzter Flachdächer und deren ökologische und ökonomische Chancen.

  • Energiedach Energie-Flachdach
    Aufgeständerte Photovoltaik-Anlagen liefern den Strom dort, wo er bestenfalls verbraucht wird während Solarthermie-Anlagen Wärmestrahlung umwandeln in thermische Energie. Beide Arten tragen dazu bei, Energiekosten zu senken.
  • Retentionsdach Retentions-Flachdach
    Flachdächer, die Wasser zwischenspeichern, können – insbesondere in urbanen Räumen – Schäden durch Starkregenereignisse reduzieren und Kommunen wie auch Eigentümer entlasten.
  • Aufstockung Flachdach-Aufstockung
    Insbesondere innerstädtischer Wohnraum-Mangel kann durch Aufstockung von Flachdachflächen entschärft werden. Dabei kann der entstandene Raum vermietet oder verkauft werden
  • Freizeitdach Freizeit-Flachdach
    Ruhezonen zur Erholung oder Aktiv-Flächen für Sport und Bewegung entstehen mehr und mehr auf Flachdachflächen und werten Stadtteile auf.
  • Gründach Grün-Flachdach
    Flächen, die Feinstaub binden, Oberflächentemperaturen senken oder Raum für Biodiversität bieten, sind meist einfach herstellbar und verbessern das Wohnklima – besonders in dicht besiedelten Räumen.
  • Kombinationen genutzter Flachdächer
    Besonders wirtschaftlich sind Flachdachflächen, auf denen zum Beispiel das Gründach mit aufgeständerter PV-Anlage kombiniert werden.

Herausragende Beispiele für die sinnvolle Nutzung bestehender Flachdachflächen zeigen unter anderem die Teilnehmer des Flachdach Contests, beispielsweise der Gewinner 2022: https://www.derdichtebau.de/objektberichte/wohnanlage-in-marburg/. Der Flachdach Contest ist ein Wettbewerb, der Architekten aus ganz Deutschland seit 2021 einlädt, insbesondere Flachdachprojekte mit genutzter Dachfläche einzureichen. Dieser Wettbewerb ist damit zu einer wichtigen Inspirationsquelle für private, gewerbliche und öffentliche Bauherren geworden, wie Flachdachflächen genutzt werden können.

Ausblick 2024: verhalten positiv mit Blick auf 2025

Der Aussicht auf leicht verbesserte Rahmenbedingungen und eine damit einhergehende Konjunkturbelebung wie die geplante Leitzins-Senkung, steigende Digitalisierung der Prozesse, geplante beschleunigte Bewilligungsverfahren und Entbürokratisierung stehen weniger staatliche Investitionen sowie das weiterhin hohe Niveau von Energie-, Material und Lohnkosten gegenüber. Die Notwendigkeit, zu bauen, ist ungebrochen und gilt für Wohnungsbau, öffentliche Gebäude, Industrie und Gewerbe. Wenngleich der große Wurf noch auf sich warten lässt, können die bestehenden Chancen schon jetzt genutzt werden. Jeder Neubau und jede Sanierung kann einen relevanten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Genutzte Flachdächer sind sehr gute Beispiele für diesen Wandel. Dazu liefern die Hersteller den Planungs- und Handwerksunternehmen individuelle und passende Produkte sowie Detail-Lösungen, auf denen Zukunft wachsen bzw. gebaut werden kann.

2025 könnte sich der Markt weiter beleben, sofern Leitzinsen erwartungsgemäß sinken und damit das Bauen und Modernisieren von Gebäuden attraktiver wird. Das Wachstumschancengesetz, das Unternehmen steuerlich und bürokratisch entlasten und mit dem zugleich die Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen verbessert werden sollen, ist ein positives Signal. Wenn diese und weitere verbesserte Rahmenbedingungen mit der nötigen Planbarkeit und Verlässlichkeit real werden, stehen die Zeichen für eine Belebung des Marktes auf grün.

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