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Arbeit und Sinnstiftung

iafob deutschland Jahrestagung 2016
Arbeit und Sinnstiftung

Das Institut für Arbeitsforschung und Organisation, iafob deutschland, hatte seine vor kurzem in Frankfurt am Main stattgefundene Jahrestagung unter das Motto „BüroArbeitswelt 2025“ gestellt. Mitmachen war erwünscht. Deshalb hörten die rund 60 Teilnehmer nicht nur den Referenten zu, sondern beteiligten sich im Rahmen von Kurzworkshops an der Diskussion.

Nach der Begrüßung durch iafob-Geschäftsführer Dieter Boch machte Tatjana Schnell den Auftakt. Die Professorin an der Universität Innsbruck beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit der „Suche nach Sinnhaftigkeit der Arbeit – Großer Motivator oder lähmende Frage?“. Ihr Credo lautete: „Es sollte selbstverständlich sein, Arbeit als sinnvoll wahrzunehmen.“ Doch wodurch entsteht Sinn? Sie machte das an fünf verschiedenen Faktoren fest. Am wichtigsten sei die Bedeutsamkeit der Tätigkeit, gefolgt vom Gefühl der Zugehörigkeit. Danach rangierten Zielorientierung des Unternehmens sowie der Zusammenhang von Anforderungen, Interessen, Sinnquellen und Kompetenzen. Der Person selbst maß sie in diesem Ranking die geringste Bedeutung zu.

Dass berufliche Sinnerfüllung und Arbeitsengagement eng zusammen gehören, haben verschiedene Studien bestätigt. Doch vielfach vermissen Berufstätige den Sinn bei ihrer Arbeit. Das geschehe Schnell zufolge vor allem dann, „wenn Bedeutsamkeit der Arbeit nicht mehr erlebt wird.“ Hier komme die soziale Kompetenz von Führungskräften ins Spiel. Ihre Aufgabe sei es, Bedingungen zu schaffen, die sinnvolles Arbeiten ermöglichen, sie sollten dazu beitragen, Bedeutung gefühlsmäßig erfahrbar zu machen.
Mit dem Thema „Sinn und Sinnlichkeit – Warum form follows function nicht mehr reicht“ befasste sich Architekt Guido Rottkämper vom Leipziger Büro design2sense. In seinem Vortrag ging er zunächst darauf ein, dass seine Kunden in jüngster Zeit immer häufiger von ihrer Angst sprachen, künftig keine Mitarbeiter, vor allem keine jungen, mehr zu bekommen. Hier schlug er den Bogen zu Schnells Referat: „Bei den jungen Leuten wird Sinnstiftung zum wichtigsten Kriterium.“ Außerdem wünschten sie sich ein starkes Gemeinschaftsgefühl, Kollegialität und eine Übereinstimmung der Unternehmenswerte mit ihrer eigenen Haltung. Das stellt viele Firmen vor große Herausforderungen. „Manche wissen noch nicht einmal, was sie zum Erfolg führt“, stellt Rottkämper fest. Dabei bräuchte sich die Führungsspitze nur im eigenen Haus umzuschauen. „Man muss die Beschäftigten beteiligen. Sie haben die guten Ideen.“ Deshalb veranstalten Rottkämper und seine Kollegen Brainstormings mit den Mitarbeitern ihrer Kunden. Davon profitierten auch die Architekten, deren Schlüsselfunktion er am Zuhören festmacht: „Die Aussagen der Menschen werden zu Kristallisationspunkten fürs Design.“ So entstünden tolle Räume. Schließlich sei es die Aufgabe der Architekten, „Unternehmenswerte zu inszenieren“.
Wie Prozesse der Mitarbeiterbeteiligung und das Entstehen von Raumkonzepten zusammenwirken, machten Claudia Bernklau und Jürgen Preute in ihren nachfolgenden Referaten klar. Die Leiterin des Bereichs Großprojekte und Bürokonzepte bei DB Immobilien, einer Tochter der Deutschen Bahn, und Jürgen Preute, Gesamtprojektleiter des LH New Workspace bei der Deutschen Lufthansa stellten ihre Konzepte und deren Umsetzung vor.
Am Nachmittag konnten sich die Teilnehmer der iafob-Jahrestagung einbringen. Als Grundlage diente parallel laufende Präsentationen verschiedener Experten zu den Themen „Internet der Dinge“, „Orte virtuell-informeller Kommunikation“ und „Motivation von Mitarbeitern“; desweiteren „Gestaltung von Home-Office-Arbeitsplätzen“ und „akustische Gestaltung von Kommunikationsräumen“. Diskussionen waren hier explizit erwünscht. Die rege Beteiligung, auch in der anschließenden größeren Runde, sprach für den großen Diskussionsbedarf, wenn es um die Zukunft der Büroarbeit geht.
Autorin: Gabriele Benitz
Mehr Informationen auf www.iafob.de
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