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„Urbanisierung reloaded – vom Landhaus zur Stadtvilla“

AKTUELL
„Urbanisierung reloaded – vom Landhaus zur Stadtvilla“

"Urbanisierung reloaded - vom Landhaus zur Stadtvilla"
Urbaner Spaziergang

Die Flucht aus der städtischen Enge und Hektik hinaus auf das ruhige, überschaubare Land ist keine Erfindung der Gegenwart mit dem Eigenheim im Grünen vor den Toren der Stadt. Schon in der Renaissance hielt der Trend zur Errichtung vornehmer Landgüter als Kontrapunkt zur Stadt Einzug. Als Statusobjekt reicher Adliger und Bürger waren sie wenigen vorbehalten, die das Landleben mit ursprünglichen Werten und gesunden Zuständen idealisierten, die sie in den dicht bebauten Städten mit ihren ungesunden Dämpfen nicht mehr gegeben sahen. In Sichtweite der Stadt frönten sie ihrem Luxus, während die einfache Stadtbevölkerung in ihrem täglichen Überlebenskampf gefangen blieb.

Auch in Bremen legten reiche Kaufleute Gärten und Landsitze an oder kauften Landgüter auf. Die Straße Plantage in Findorff erinnert noch an einen solchen Landsitz mit Orangerie. Diese Qualität des Landlebens in der Nähe der Stadt, der großzügigen Grundstücke und Wohnbauten wird in Bremen nicht zuletzt auch mit dem Stadtteil Horn assoziiert. Viele prominente BremerInnen besaßen und besitzen hier, wie im nahen Schwachhausen oder dem etwas weiter entfernten Oberneuland, ihren Wohnsitz. Landhäuser und Villen säumen die Alleen, großzügige Parkanlagen und öffentliche Räume laden zum Verweilen ein.

Mit dem Wachstum der Städte fanden sich die ehemals vorstädtischen Ortschaften, die häufig auch noch durch die reale Landwirtschaft geprägt waren, inmitten der Stadt wieder. Flächen wurden ausgewiesen, um der steigenden Bevölkerung, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, Wohnraum zur Verfügung zustellen. Mit wachsendem Wohlstand und wachsender Mobilität wurde schließlich das ehemals privilegierte Wohnen im Grünen zu einem erschwinglichen Luxus für weite Teile der Bevölkerung, wenn auch in anderem Maßstab. Die Suburbanisierung hob die klare Grenze zwischen Land und Stadt auf und schuf einen Zwischenraum, der durch neben- und miteinander der ursprünglichen getrennten Wohn- und Lebensformen geprägt ist.

Auch Horn findet sich mittlerweile inmitten von Bremen wieder, ohne seine ländliche Prägung und Attitüde aufgegeben zu haben. Mit dem propagierten neuen Wachstum der Städte in den vergangenen Jahren gesellt oder ersetzt allerdings ein neuer Bautypus die alten Landhäuser und Villen. Sogenannte Mehrfamilien-Stadtvillen verdichten den verfügbaren Platz und ersetzen historische Vorgänger. Innerhalb der Stadtteils vollzieht sich eine Art zweiter Urbanisierung, in der das Ortsbild immer städtischer wird. Die Bauvorhaben, die diese Entwicklung anschieben, tragen dabei Namen, die ironischerweise bezug auf das ehemalige nehmen wie Mühlenviertel.

Der Urbane Spaziergang sucht daher ländliche Wege durch den verstädterten Raum zu entdecken, sowie das Nebeneinander von Stadt und Land. Aus diesem Nebeneinander ergeben sich dabei natürlich auch die Fragen nach effizientem Ressourceneinsatz in verdichteten Neubauten oder dem Erhalt von historischer, ortsbildprägender Bausubstanz bei gleichzeitiger Anpassung an moderne Verbrauchswerte. Oder wie ein Stadtteil der kurzen Wege funktionieren kann, in dem es einen kleinteilige Versorgung mit den Produkten des täglichen Bedarfs gibt und der trotzdem verkehrlich gut an die Innenstadt angebunden ist.

Treffpunkt: Ecke Horner Heerstraße / Marcusallee, Bremen
Der urbane Spaziergang ist kostenlos und es bedarf keinerlei Anmeldung.
Termin: Sonntag, den 13. September 2015, 14:00 Uhr

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