Das FORUM APPENZELLERHAUS befasst sich in diesem Jahr mit dem Textil. Technische Entwicklungen, sich ändernde Bedürfnisse und die globale Ausrichtung haben dazu geführt, dass sich die Appenzeller Textilindustrie und damit auch die Siedlungslandschaft angepasst haben. Den textilen Spuren wir nachgegangen und aufgespürt, wie sich das ehemalige Heimarbeiterland in den vergangenen 400 Jahren veränderte.
Die Landschaft Appenzell Ausserrhoden ist von Hügeln und der Textilindustrie geprägt. Häuser wurden an Handelsrouten zu Wohn- und Arbeitszwecken erstellt. Die bauliche Entwicklung geschah in kurzer und vergleichsweise hoher Dichte ab 1600 bis 1920. Das Appenzellerhaus wurde kontinuierlich entlang den Bedürfnissen weiterentwickelt. Nicht selten hausen 16 Personen, zwei Kühe und ein Webstuhl, später zwei Stickmaschinen unter einem Dach. Handwerkliche Fertigung wie auch neue Erkenntnisse – Gebäudeausrichtung, Ziegeldach, Täferfassade, Kachelofen – führten zu optimalen Wohn- und Arbeitsbedingungen. Mit dem Einbruch der Textilindustrie Anfangs des 20. Jahrhunderts war die Blütezeit von Handel und Industrie in Appenzell Ausserrhoden vorbei. Die Umformung und Umnutzung der nicht mehr benötigten Sticklokalen und Webkellern führt zu neuen Häuser- und Wohnformen. Dass das Arbeiten nicht mehr mit dem Wohnen verbunden war, führte zu Fabrikbau und Arbeiterhaus. Das Forum folgt während den drei Anlässen den Spuren dieser Umwandlung – hinunter in den Webkeller bis hinauf unter das Dach der Stickereien.
Wann: 24.08.2023
Wo: Forum Appenzellerhaus | Rehetobel
Um Anmeldung wird gebeten.