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Gemeinsames Buch für Konstanz und Kreuzlingen soll Architektur aus der Nische holen

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Gemeinsames Buch für Konstanz und Kreuzlingen soll Architektur aus der Nische holen

Gemeinsames Buch für Konstanz und Kreuzlingen soll Architektur aus der Nische holen
Architektonischer Mittelpunkt von Konstanz: In wenigen Wochen wird die Weihnachtsbeleuchtung wieder den Weg zum Münster weisen. | Abbildung: Bild: Aurelia Scherrer
Neuer Architekturführer für die Baugeschichte

Am Donnerstag, 12. Oktober, wird ein neuer Architekturführer für die Baugeschichte seit dem 20. Jahrhundert von Konstanz und Kreuzlingen vorgestellt. Der Autor erklärt, warum das grenzüberschreitende Werk eine Vorreiterrolle einnimmt.

Er soll Grenzen überwinden. Jene zwischen Städten und Ländern, vor allem aber jene zwischen Fachpublikum und Otto-Normal-Bürgern. Am Donnerstag stellen der Konstanzer Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn und Kreuzlingens Stadtrat Ernst Zülle den gemeinsamen Architekturführer der beiden Städte ab dem 20. Jahrhundert vor. „In den Köpfen der Menschen ist Architektur ein Nischenprodukt, dabei ist es sehr wichtig, die Bevölkerung einzubeziehen“, sagt der Autor, Kunsthistoriker Markus Löffelhardt.

Der Berliner Kunsthistoriker sieht sich als Schnittstelle, an der alle Fäden seit den ersten Plänen für das Gemeinschaftswerk im Jahr 2014 zusammenlaufen. „Architektur ist nie einfach nur so im luftleeren Raum zu sehen“, sagt er, „sie ist ein wichtiges Element der Gesellschaft und des Zusammenlebens“. Es sein Fehler, den Bau von Wohnraum allein Fachleuten nahezubringen. Anders als man glauben könnte, gebe es bislang kaum gemeinsame Anstrengungen von Architektenverbänden, Baubehörden und Hochschulen, eine allgemein verständliche Übersicht über moderne Baugeschichte abzubilden.

Dass Konstanz und Kreuzlingen eine Vorreiterrolle einnehmen, könne man laut Markus Löffelhardt „nicht hoch genug einschätzen“, zumal es sich dabei um ein länderübergreifendes Projekt handle. Politisch getrennt, im Stadtbild mehr und mehr vereint – so lässt sich der rund 120 000 Einwohner große deutsch-schweizerische Ballungsraum zusammenfassen. Im Vorwort des Architekturführers werden die grenzüberschreitenden Architekten-Foren betont, mit der offenen Kunstgrenze auf Klein-Venedig als sichtbare Brücke.

Konstanz ist, auch weil die Stadt von den Zerstörungen der Weltkriege verschont wurde, eine gewachsene Mittelalterstadt. „Mit dem Münster als Fixpunkt“, erklärt Markus Löffelhardt. Mittlerweile haben sich unter historische Bauten moderne Gebäude gemischt, zum Beispiel das Zuhause des Rudervereins Neptuns von Bauhaus-Vertreter Hermann Blomeier.

Wer heute in Konstanz an Bauen denkt, kommt nicht um das Thema Bezahlbarkeit herum. Das Motto Stadt am See hat seinen Preis – nicht nur im Bereich Herosé/Seerhein, einem der jüngsten städtebaulichen Projekten. Löffelhardt sieht in der Sicherstellung von bezahlbarem Wohnraum keine vorrangige Aufgabe von Architekten. „Aber sie müssen es schaffen, sozialen Wohnungsbau kreativ zu gestalten.“ Da sich die Flächen hierfür häufig in schlechteren Lagen befindet, seien die Herausforderungen besonders hoch.

Auf die Antwort, ob die Gegend architektonisch schön ist, hat der Autor eine Antwort, die vielen Konstanzern bekannt sein dürfte: „Als ich in diesem Sommer für einige Tage zur Recherche hier war, hatte ich großen Stress, gefühlt habe ich mich aber wie im Urlaub“, sagt der Wahlberliner. Er ist sich sicher, dass die Stadt in nächster Zeit weiter wächst. „Für Architekten ist das hier ein Traum.“

Über das Buch

Der Architekturführer Konstanz-Kreuzlingen wird am Donnerstag, 12. Oktober, um 19 Uhr im Foyer der Wobak am Benediktinerplatz 7 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Initiative ging von Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn aus, der ein ähnliches Projekt während seiner Zeit als Baudezernent in Lahr auf den Weg brachte. Das Buch zeigt die Baugeschichte aus Kreuzlingen, Konstanz und der direkten Umgebung. Autor ist der Kunsthistoriker Markus Löffelhardt, der den Blick vor allem auf die Baugeschichte seit dem 20. Jahrhundert richtet.

Quelle: Südkurier

 
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