VERANSTALTUNGSZENTRUM SCHLOSS MONTABAUR

In dem barocken Schloss Montabaur befindet sich neben einem 4-Sterne-Hotel eine der bedeutendsten Managementakademien Deutschlands: Die Akadamie Deutscher Genossenschaften (ADG). Seit Mai 2011 ergänzt ein neues Veranstaltungszentrum mit Photovoltaikglaskuppel die Anlage. Die Kuppel wurde mit der Stahl Aufsatzkonstruktion der esco Metallbausysteme GmbH in Ditzingen von der Firma Hunsrücker Glasveredelung Wagener GmbH & Co. KG errichtet.

Energetisch autark
Bereits 2009 wurde Schloss Montabaur von der Europäischen Union für seine hervorragenden Energieeinsparungsaktivitäten als „Green Building-Partner“ ausgezeichnet. Nun setzt ein Neubau neue Maßstäbe im Bereich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Das Veranstaltungszentrum wird mit Erdwärme geheizt und gekühlt. Die Stromgewinnung für die Wärmepumpen erfolgt weitgehend über die Photovoltaikglaskuppel. Das Veranstaltungszentrum ist damit energetisch autark. Ein weiterer Vorteil: Das semitransparente Glas der Kuppel macht einen zusätzlichen Sonnenschutz überflüssig. Durch den hohen Sonnenschutzwert sorgt es für die notwendige Verschattung des Kuppelraums an sonnigen Tagen. Bis zu 90 Prozent der Sonneneinstrahlung werden absorbiert.

Aufsatzkonstruktion von esco
Das Tragwerk der weltweit ersten Photovoltaikglaskuppel besteht aus Stahlbindern und scharfkantigen T-Profilen 180/60/12 die mit einer Stahl-Aufsatzkonstruktion von esco belegt sind. Die Kuppel besteht aus 178 trapezförmigen Glasscheiben in unterschiedlichen Größen mit einer Glasstärke von 40 mm. Diese Scheiben sind mit einer Silikonverfugung versehen und mit punktuellen Soghaltern gesichert. Eine besondere Herausforderung stellte die Anpassung dieser Scheiben in halbierte Ellipsoiden mit einer Nord-Ost- und einer Südwestfläche dar. Der Lohn der Mühe: Im November 2011 erhielt das Architekturbüro Graf den Architekturpreis Gebäude integrierte Solartechnik (Anerkennung) des Solarenergieförderverein Bayern e. V. (SeV).

Vorbildlich energieeffizienz
Der „Primärenergie-Kennwert nach EnEV“ (Energieeinsparberechnung 2009) liegt bei dem neuen Veranstaltungszentrum um 30 % unter den gesetzlichen Anforderungen. Insgesamt werden rund 52.000 kg CO² weniger als bei klassischen Anlagetechniken freigesetzt. „Nirgendwo kann man ‚grüner‘ tagen als in Montabaur“ lautet entsprechend das Fazit des Vorstandsvorsitzenden des ADG. Das neue Veranstaltungszentrum verbindet Denkmalschutz und Naturschutz. Auch architektonisch gehört es zu den interessantesten neu entstandenen Gebäuden in Deutschland.