Mecanoo aus Delft, eines der bedeutendsten Architekturbüros in den Niederlanden, zählt zu seinen jüngsten Projekten der Neubau eines außergewöhnlichen Wohnhauses in Wageningen – einer rund 40 000 Einwohner zählenden Kleinstadt unweit der deutsch-niederländischen Grenze bei Emmerich und Arnheim. Schon der „wenig niederländische“ Standort des Neubaus fällt dabei deutlich aus der Reihe: Statt einer flachen Parzelle in einer Polderlandschaft stand der vierköpfigen Bauherrenfamilie ein rund vier Hektar großes Grundstück auf einem Hügel am äußersten südöstlichen Rand des waldreichen Naturparks „De Hoge Veluwe“ zur Verfügung. Die freie Aussicht auf das nur wenige 100 m weiter südlich verlaufende Rheinufer gab's dabei inklusive.
Um den attraktiven Standort optimal zu nutzen, entwickelte Projektarchitektin Ellen van der Wal einen großzügig geöffneten, wechselweise ein- bis zweigeschossigen Bau mit amöbenhaftem Grundriss. Die organischen Rundungen lassen sich dabei als direkter Reflex auf die hügelige Landschaft lesen – „sie verraten aber auch die Vorliebe der Bauherren für den spanischen Architekten Antoni Gaudí“, wie Ellen van der Wal erklärt. Betont wird die geschwungene Linienführung durch die entsprechend geschwungene Holzfassade aus dunkelbraunem Afzelia-Holz. Große Fensterflächen ermöglichen in weiten Teilen einen fließenden Übergang zwischen innen und außen. Beinahe geschlossen präsentiert sich dagegen die mit vertikal eingesetzten Fichtenholzstämmen gestaltete Fassade in Richtung Südosten, hinter der sich die Bibliothek des Hauses verbirgt (Holzfassade aus thermisch veredelten Fichtenholzstämmen der Sorte PlatoWood).
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