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Neubau/Sanierung der Universitätsklinik Frankfurt am Main

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Neubau/Sanierung der Universitätsklinik Frankfurt am Main

Klare Geometrien

500 000 Mark stiftete die Witwe des Bankiers Theodor Stern 1901 für das erste Forschungsgebäude der Universitätsklinik Frankfurt. Hundert Jahre später wird wieder gebaut am heutigen Theodor-Stern-Kai: Noch bis Ende 2010 laufen neben dem eigentlichen Klinikbetrieb die Neubau- und Sanierungsarbeiten am Zentralbau des Universitätsklinikums in Frankfurt am Main.

Die Anlage wird nach den Plänen der Münchner Architekten Nickl & Partner modernisiert und vergrößert. Die Gebäudetechnik wird auf den neusten Stand gebracht und ein attraktives Klinikumfeld geschaffen – für Patienten, Besucher, Studenten und Personal. Sinnvolle Raumstrukturen und Wegebeziehungen sollen die Prozessabläufe in den Kliniken, Instituten und Abteilungen optimieren. Nach dem Umbau wird sich der Gebäudekomplex zudem zum Main hin öffnen und mit neuen Grünanlagen einen maximalen Erholungs- und Genesungswert garantieren.

Charakteristisch für die gesamte Klinikanlage ist seit jeher die Hochhausscheibe, die bis Ende 2010 saniert werden soll. Deren Fassade wird komplett modernisiert, ungenutzte Balkone werden zurückgebaut, Fensterbänder und Brüstungen sollen als einheitliche Fläche erscheinen. Mit dieser klaren Schichtung wollen die Architekten für eine ruhige Optik sorgen. Zeitgerecht und lebendig wird das Erscheinungsbild durch die eingesetzten Materialien: Glas und Aluminium. Im Inneren sorgen in Zukunft eine Magistrale mit Seitenlicht und breite Verbindungstreppen für ein helles und freundliches Ambiente.

Bereits 2004 fertig gestellt wurde das Hörsaalgebäude: Dessen transparente Hülle umfasst zwei von außen sichtbare Baukörper aus durchgefärbtem Stahlbeton, in denen die Hörsäle untergebracht sind. Beide Hörsäle sowie ein dazugehöriger Seminarraum sind natürlich belichtet und bieten einen Blick ins Freie über den Campus und zum Main. Auch das benachbarte, ebenfalls neue interdisziplinäre Forschungs- und Laborgebäude umhüllt eine Mischung aus Glas und Metall, es definiert sich durch die Addition einfacher geometrischer Grundformen.

Den Eingangsbereich der Klinik markiert bereits jetzt ein langgezogenes Dach in Richtung Mainufer, das von einer weitgespannten Stahlkonstruktion getragen wird. Die sich anschließende, verglaste Eingangshalle verbindet Universitäts- und Krankenhausbetrieb. Von der Halle kommt der Besucher in das alte Zentralgebäude sowie in den neuen viergeschossigen Erweiterungsbau.

Mit diesem Erweiterungsbau schufen Nickl & Partner fast 14 000 Quadratmeter ebenso attraktive wie funktionale Nutzfläche für den Klinikbetrieb. Die Fassade des kompakten, geometrischen Kubus wird durch horizontale Bänder unterbrochen. Sie besteht aus Alu-Glaselementen mit vertikal drehbaren Sonnenschutz-Lamellen. Die massiven Brüstungsfelder und Außenwandscheiben erhielten zudem eine vorgehängte Metallverkleidung – ebenfalls aus Aluminium.

Auf dem Dach befindet sich, weithin sichtbar als runde Scheibe und futuristisch anmutend, der Hubschrauberlandeplatz. Direkt darunter liegen das operative Zentrum und die chirurgischen Kliniken – für kurze Wege ist gesorgt. Drei große Innenhöfe gliedern den Erweiterungsbau. Sie sind zum Teil nach oben offen oder mit Glaslamellen, Prismen und Umlenkgläsern versehen, so dass auch die Arbeitsplätze im Untergeschoss vom Tageslicht profitieren. Dank offener Balustraden können die Innenhöfe von allen Etagen aus betreten werden.

Auch das Innere des Gebäudes wird von klarer Optik und puristischer Form bestimmt, nur die Glasscheiben am Übergang zur Eingangshalle wurden mit scherenschnittartigen, gläsernen Silhouetten von Personengruppen bedruckt. Bei den Materialien entschieden sich die Architekten für zeitlose Eleganz: Sichtbeton, weiße Wände und Stützen, große Fensterflächen und helle Linoleumböden hinterlassen einen ruhigen und sauberen Eindruck. Belebt wird dieser von den Menschen, die hier arbeiten, behandelt werden oder Patienten besuchen.

Vor allem wegen seiner Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit entschieden sich die Architekten in weiten Bereichen für Linoleum, das nach wie vor überwiegend aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. DLW Linoleum Marmorette in einem hellen Beige von Armstrong unterstreicht die ruhige Raumwirkung. Auch der hohe Gehkomfort empfiehlt den Belag für Kliniken, er ist trittschalldämmend, rutschhemmend und angenehm fußwarm. Linoleum ist leicht und hygienisch zu reinigen, vor allem durch die hochwertige PUR-Vergütung, die den Belag noch strapazierfähiger macht. DLW Linoleum ist durch das PUR Eco System von Armstrong besonders wirtschaftlich, denn die Reinigungszeiten und -kosten verringern sich über die gesamte Lebensdauer.

Neben den Gebäuden sind Nickl & Partner auch für die Freiraumplanung verantwortlich, sie ist Teil des städtebaulichen Gesamtkonzepts. Es entsteht ein neues, großzügiges Vorplatz-Forum zum Main hin, im Nordwesten der Anlage: Begrünte Flächen werden durch den Wechsel von Rasen-, Pflanzen- und Wegflächen strukturiert, der überdachte Eingangsbereich ist der zentrale Blickfang. Das umfassende Konzept empfängt die Besucher bereits an der verlegten Straßenbahnhaltestelle.

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