Ungewöhnlich ist der von Kiessler + Partner geplante Kunstbau in der U-Bahnstation des Münchner Königsplatzes. Ein unterirdischer bisher ungenutzter Raum, zwischen Untergrundbahn und Straßenniveau, soll dem Lenbachhaus als Städtische Galerie für Wechselausstellungen dienen. Der 110 m lange Raum, durch eine Mittelstützenreihe in zwei Schiffe geteilt, entspricht mit seiner leichten Krümmung exakt dem darunterliegenden Schienensystem. Ziel war es, den Raum in seiner ursprünglichen Beschaffenheit zu bewahren und ihn bewohnbar zu machen. Bedingt durch den besonderen Charakter des Raumes wurden nur wenige architektonische Maßnahmen ergriffen: Am Boden ein Ahornparkett, das der Krümmung des Raumes folgt. Vor den Außenwänden weiße Raumschalen, hinter denen sich die Lufttechnik verbirgt. An den beiden Stirnseiten, vor den U-Bahn-Rolltreppen, zwei große Schaufenster. Eine 28 Meter lange, weit geschwungene Zugangsrampe und ein freihängender Vortragsraum, der sich durch ein Aussichtspodest von der Außenwand löst. Und schließlich die im Originalzustand belassene Decke mit Lichtmaschine. Das Deckensystem mit unterschiedlichen Lichtelementen sorgt für eine individuelle Lichtregie. ps
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