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Bibliothéque de France

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Bibliothéque de France

1995 wurde ein Wettbewerb für die neue Nationalbibliothek in Paris ausgelobt (Bausumme etwa 1,7 Billionen DM). Realisiert wurde der Entwurf des jungen Architekten Dominique Perrault, dessen Entwurf auf einer riesigen Fläche basiert, die von vier Ecktürmen in Form von aufgeschlagenen Büchern definiert wird. Der Raum dazwischen wird von einem 2,5 ha großen Garten verbunden. Der Garten als Symbol der Stille stellt schon immer die Verbindung von Natur und Gelehrsamkeit dar. Leider ist dieses Paradies hier von den Besuchern hermetisch abgeriegelt, der Garten ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Idee der aufgeschlagenen Glastürme als Aufbewahrungsort für kostbare Bücher ist nett, birgt aber erhebliche Probleme: Die wertvollen Werke sind dem Licht ausgesetzt, mit Hilfe einer aufwendigen doppelschaligen Glasfassade und dem Sonnenschutz müssen die Büchertürme klimatisiert und abgedunkelt werden. Die Leser, die aus den Türmen einen herrlichen Ausblick über die Stadt hätten, müssen im Souterrain mit dem Blick auf den unberührbaren Garten vorlieb nehmen. Im Laufe der Bauarbeiten, die von heftiger Kritik an dem Projekt begleitet wurden, wurde beschlossen, die Türme um zwei Geschosse zu kappen und die empfindlichsten Bücher außen um die Lesesäle im Souterrain zu lagern. Die Realisierung des Projektes zog viele Probleme mit sich, die nicht zuletzt durch Mitterands Eigensinn, Perraults Weigerung, seinen Entwurf abzuändern, dem raschen Baufortschritt und der durch die Bürokratie verzögerten Veröffentlichung von Projektberichten nicht behoben wurden.
Das Projekt ist sehenswert allein durch die immense Größe, es bietet dem Besucher allerdings wenig interessante Details. Der Raum zwischen den Türmen erscheint leer durch die fehlende Beziehung zwischen den Gebäuden. Mit dem Neubau der Nationalbibliothek sollte nicht nur ein neuer Ort für die Bücher geschaffen, sondern auch die Entwicklung des Gebietes Seine Rive Gauche vorangetrieben und der Dialog zwischen dem Studentenviertel und der Bibliothek gefördert werden. Dies scheint angesichts der anhaltenden Diskussionen und der negativen Berichterstattung um die Bibliothek nicht gelungen. jb

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