In einem freistehenden Gründerzeithaus im Stuttgarter Westen wurde dafür ein passender Ort gefunden. Dieses Haus mit Geschichte entspricht dem Charakter der Besitzerin, eine große Geschichtenerzählerin und Sammlerin, die ein sehr persönliches Verhältnis zu ihren Gästen pflegt. Es
lag also nahe, einen Ort zu kreieren, der viel mehr Marias Wohnzimmer als normales Restaurant ist.
Durch die Glasflächen in der zweiflügeligen Eingangstür schaut man in den Raum, der über zwei große Spiegel an den Wänden indirekt auch das Geschehen links und recht preisgibt.
Als erstes fällt jedoch die Decke ins Auge, die von knapp 90 unterschiedlichen Spiegeln fast vollständig bedeckt wird. Ihre unterschiedlichen Stile und Größen werden vereint in einer Collage, die eine schier endlose Zahl an Perspektiven eröffnet. In ihrer Unterschiedlichkeit sind die Spiegel zugleich ein Thema für die Gäste, laden sie doch dazu ein, den ganz persönlichen Liebling darunter zu entdecken. Inspiriert ist die Decke übrigens von Sizilien: Der Spiegelsaal im Barockpalast der Villa Palagonia in Bagheria ist für die Besitzerin wie für den Architekten ein wichtiges Stück Erinnerung.
Im Restaurant angekommen markiert ein alter Sekretär gegenüber dem Eingang den Empfang. Eine bis zur Decke reichende Regalwand dahinter sowie eine Etagere bieten Raum für die Produktpräsentation von kulinarischen Spezialitäten. Das Weinsortiment ist in vier
großzügigen Regalen, die an den beiden Längsseiten aufgehängt sind, untergebracht. Der zentrale Verkaufsbereich am Eingang schafft durch einen großen gelben Kreis auf dem Boden zusätzlich Aufmerksamkeit für Sonderpräsentationen.
Im Restaurantbetrieb gewähren kleine Tische im linken Teil des Raumes eine hohe Flexibilität in der Anordnung. Für die Bestuhlung wurden mehrere verschiedene Modelle ausgewählt, die in unterschiedlichen Mauve-Tönen gestrichen wurden. Im Gegensatz zum frei im Raum stehenden Tresen steht der Ausschank wie eine klassische Anrichte direkt an der Wand.
Im rechten Teil des Restaurants ist eine Art Raum im Raum abgesetzt. Ähnlich dem großen Familientisch in der „Guten Stube“ erstreckt sich hier ein ovaler Tisch fast über die gesamte Länge des Raumes.
Großformatige Spiegel kommen auch in den Sanitärbereichen zum Einsatz, deren Decken eine rautenförmige Netzstruktur aus kleinen Leuchtstoffröhren überzieht.
Für die Lichtplanung zeichnet das Büro Pfarré Lighting Design aus München verantwortlich.
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