Startseite » Themen »

Alte Platte in neuem Gewand

Themen
Alte Platte in neuem Gewand

Schick herausgeputzt hat sich das Studentenwohnheim in der Wundtstraße 7 in Dresden: Den tristen 15-geschossigen Plattenbau mit veralteten Mehrbett-Zimmern und Etagenküchen hat die Architektengemeinschaft Zimmermann in ein attraktives Studentenwohnheim mit vorwiegend Einzel-Apartments und Zweier-WGs verwandelt. Im Rahmen der Sanierung brachten sie zudem die Brandschutztechnik auf aktuellsten Stand, sanierten Trag- und Fassadenelemente aus Beton und optimierten Wärme- und Schallschutz. Die größte Herausforderung für die Architekten war die kurze Bauzeit von nur 11 Monaten, daher musste schon im Vorfeld alles perfekt geplant sein. Schwierig waren vor allem die Maßtoleranzen des Gebäudes – ein Problem, das die Architektengemeinschaft Zimmermann allerdings bereits von früheren Projekten nur zu gut kannte.

Bereits vor acht Jahren hatten die Architekten ein baugleiches Nachbargebäude saniert, damals waren noch etwas größere Wohneinheiten gewünscht. Heute bevorzugt fast jeder Student ein eigenes Apartment mit Bad, maximal die Küche will er mit einem weiteren Mitbewohner teilen. Insgesamt 101 Apartments, also Einzelzimmer mit eigener Küche und Bad, sind nun entstanden, 28 Zwei-Raum-Wohnungen, bei denen zwei Zimmer mit jeweils eigenem Bad eine gemeinsame Küche nutzen, sowie 30 Zwei-Raum-Wohnungen, in denen sich zwei Bewohner Küche und Bad teilen – letztere sind vor allem für junge Familien gedacht. Es stehen zudem eine behindertengerechte Wohnung sowie verschiedene Gemeinschaftsbereiche zur Verfügung: ein Party- und Musikraum, eine Hausmeisterstelle, ein Fitnessbereich, Kopier-, Waschmaschinen- und Trockenräume sowie Fahrradstellplätze.

Die Architekten blendeten der Fassade eine in zwei Silbermetalltönen beschichtete und wärmegedämmte Aluminiumpaneele vor. Die plastisch wirkende Lochfassade entsteht durch die im Schachbrettmuster verlegten Fassadentafeln und die differenzierte Ausbildung der Fensterlaibungen im Zusammenspiel mit der seriellen Fensteranordnung. Je nach Betrachtungswinkel treten auf der Fassade die teils gefalteten und teils in kräftigem Rot ausgebildeten Fensterlaibungen unterschiedlich intensiv hervor und bieten ein ständig variierendes Bild.

Die Farbwahl der Fassade – Rot und Silber – setzt sich auch im Inneren fort: Freundliche Rot- und Orangetöne in Kombination mit metallischen Oberflächen finden sich in den Fluren und im Wohnbereich wieder und sorgen für eine anregende Atmosphäre. Die Türen und Türblätter haben einen silbernen Anstrich, der Boden ist kräftig rot, ebenso die schmale Wand am Flur-Ende. Ein weißer Streifen zieht sich mittig über den Boden der langen Flure, weiter über die rote Wand nach oben und wird an der Decke durch ein unterbrochenes Lichtband fortgeführt.

Für die Zimmer wurde bewusst eine Möblierung gewählt, die nicht nur gut aussieht, sondern auch pflegeleicht und einfach auszutauschen ist. Hier war die Erfahrung der Architekten von Vorteil, die das Studentenwerk Dresden seit etwa 15 Jahren begleiten und gemeinsam schon verschiedenste Varianten entwickelt und auf ihre Nutzungstauglichkeit hin geprüft haben. Als Kontrast zum roten Boden sind die Möbel alle in Weiß gehalten, ebenso die Wände mit Ausnahme der Trennwände zum Bad – diese sind orange. Kleines Design-Highlight im Raum ist der Panton-Chair in Weiß. Das Studentenwerk bietet den Bewohnern eine Vollmöblierung, trotzdem war es den Planern wichtig, dass Raum bleibt für individuelle Einrichtungswünsche. Besonders freut den Architekten Norbert Zimmermann, „dass die jungen Leute zum Teil mit eigenen ergänzten Möbelstücken unsere Gestaltung weiterführen. Das zeigt mir, dass sie sich in dem Ambiente tatsächlich wohlfühlen.“

„Das Studentenwerk als Bauherr hat trotz beschränkter Ressourcen sehr darauf geachtet, dass hochwertige, langlebige Lösungen realisiert werden“, berichtet Norbert Zimmermann weiter, „denn Qualität zahlt sich langfristig immer aus.“ Deshalb entschied man sich beim Boden auch gemeinsam für einen Linoleumbelag „made in Germany“. Armstrong produziert Linoleum als einziger Hersteller bis heute in Deutschland, im traditionsreichen Werk in Delmenhorst und unter der Marke DLW. Für das Studentenheim wurde eigens eine Marmorette-Sonderfarbe realisiert, die dem Rotton der Fassade entspricht – insgesamt wurden 3.500 m² verlegt. Praktisch ist der Belag vor allem, da er sich einfach reinigen und pflegen lässt und eine sehr lange durchschnittliche Nutzungsdauer hat. Und umweltfreundlich ist Linoleum obendrein – dank seiner Zusammensetzung aus natürlichen Rohstoffen, von denen mehr als 80 % sogar nachwachsend sind. Unter anderem dafür ist DLW Linoleum auch mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Für eine noch bessere Verstrichungsresistenz und eine noch leichtere Reinigung mit weniger Zeitaufwand sowie Reinigungsmittel- und Wassereinsatz stattet Armstrong DLW Linoleum werkseitig mit einer hochwertigen PUR-Vergütung aus.

In den Bädern wurden zudem Scala 100 Designfliesen in „bright red“ verlegt. Die hochwertigen, unifarbenen Kunststoff-Fliesen mit ihrer Nutzschicht von 1,0 mm sind besonders robust, widerstandsfähig und leicht zu pflegen – auch die Feuchtigkeit im Bad ist deshalb kein Problem. Unter der Rubrik Features sind in der DLW Luxury Vinyl Kollektion viele lebhafte Farbtöne zu finden, zudem gibt es aber auch Anmutungen von Metall, Holz und Stein sowie grafische Strukturen.

Weitere Informationen:

Alte Platte in neuem Gewand

arcguide Sonderausgabe 2023
Projekte
arcguide Partner
Architektenprofile
 


Sie möchten auch Ihr Büro präsentieren und Ihre neuesten Projekte vorstellen? Zum Antragsformular »


Sie haben bereits ein Büroprofil auf arcguide.de und möchten Ihre neuesten Projekte vorstellen? Zum Projektformular »

Ausschreibungen
Konradin Architektur
Titelbild db deutsche bauzeitung 5
Ausgabe
5.2024 kaufen
EINZELHEFT
ABO

 


Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de