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Trockenbau von Knauf im Weingut

Hotel/Gastronomie | Volkach | Knauf Gips KG
Kapseln für den Brandschutz: Sonnenhotel Weingut Römmert

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Seinen Gästen verspricht das Sonnenhotel Weingut Römmert an der Mainschleife in Volkach eine besondere Verbindung aus Wein, Genuss und Erlebnis. An den Holzbau der Gebäudeklasse 5 wurden entsprechende Anforderungen an den Brandschutz gestellt. Diese erfüllt der Neubau mit Hilfe von gekapselten Wänden.

Der Strom kommt aus dem Schrank und geschlafen wird demnächst auch im Fass. Kein Witz! Im Sonnenhotel Weingut Römmert gehört das Besondere zum Programm: 104 Hotelzimmer, sechs Weinfass-Suiten sind in Planung – gestaltet von der Innenarchitektin Silvana Gutjahr und der Künstlerin und Designerin Ameli Neureuther – und ein über 900 m² großer Spa-Bereich mit Schwimmbad laden zur Erholung und Entspannung ein. Mitten im Weinberg mit Blick auf die Volkacher Mainschleife können die Gäste so die unterfränkische Weinkultur erleben und genießen. Zusätzlich bietet Römmerts Weinwelt direkt nebenan auf über 600 m² eine moderne Vinothek mit Weinpräsentationen, eine individuelle Verkostungstheke sowie separate Verkostungsräume für kleine und große Gruppen.

Der Rohbau stand in 20 Tagen

Das Hotelgebäude wurde in Hybridbauweise errichtet. Lediglich die Tiefgarage sowie das Erdgeschoss bestehen aus Stahlbeton. Holztafelbauweise sowie Holzrahmenbauwände als Fassade sorgten für einen konkurrenzlos schnellen Baufortschritt. Die mit der Ausführung betraute KAMPA Objekt- und Gewerbebau GmbH fertigte sämtliche Elemente des in zwei Bauabschnitten realisierten Gebäudes im eigenen Betrieb weitgehend vor und setzte diese vor Ort zusammen. Um das gesamte Bauvorhaben zu konzipieren, vorzufertigen und zu montieren, benötigte der Holzbaubetrieb nur ein dreiviertel Jahr.

Am 7. Januar begannen die Zimmerer mit der Produktion des dreistöckigen Holzbaus, am 14. Januar mit der Montage. Bereits am 8. Februar war der zweite Bauabschnitt an der Reihe – ein zweistöckiger Holzbau inklusive Schwimmbad und Wellnessbereich. „Jede Woche haben wir jeweils ein Geschoss vorproduziert, in der darauffolgenden Woche haben wir es montiert“, verrät Johann Wellner, Geschäftsführer der KAMPA Objekt- und Gewerbebau GmbH. Innerhalb von nur sieben Wochen wurden 1.967 m² Außenwände, 1.277 m² Innenwände, 3.090 m² Decke und 1.592 m² Dach verarbeitet und aufgestellt – und der 105,50 m lange und 32,61 m breite Komplex komplettiert. „Der Bauherr war angenehm überrascht, als die Rohbauarbeiten – nach der Fertigstellung des Erdgeschosses – binnen 20 Tagen quasi abgeschlossen waren“, lacht der Holzbauexperte.

Kapselung im Trockenbau sorgt für den Brandschutz

Sämtliche im Trockenbau erstellten Außenwände, die Flurwände und die Wände zum Treppenhaus mussten aus Gründen des Brandschutzes gekapselt werden. Dabei kamen unterschiedliche Varianten zum Einsatz. So erforderten die Trennwände der Zimmer zu den Fluren jeweils eine zweilagige Beplankung mit 18 mm GKF-Platten auf beiden Seiten der Wände. Die aussteifenden Trennwände zwischen den Zimmern sind beidseitig mit je zwei Lagen 15 mm GKF-Platten beplankt und erfüllen das Brandschutzkriterium F 30-B bzw. EI 30 (jede zweite Trennwand).

Alle inneren Brandwände, die den Brandüberschlag zum nächsten Bauabschnitt verhindern, bestehen aus 100 mm Brettsperrholz mit beidseitiger Beplankung aus zwei Lagen 18 mm GKF-Platten. Eine zusätzliche Bekleidung aus 2 x 12,5 mm GKB-Platten auf mit Steinwolle ausgedämmtem 60 mm Metallständerwerk ergänzt den Aufbau auf einer Seite.

Keine Leitungen in gekapselten Wänden

Aufgrund der Kapselkriterien durften in den tragenden Wänden keine Leitungen geführt werden. Die Elektrifizierung findet stattdessen weitgehend in den Möbeln statt. Nur die Lichtschalter an den Eingängen der Gästezimmer befinden sich in den Schallschutzwänden, die in einer Installationsebene vor der Brandschutz-Beplankung montiert wurden. So konnten beide Kriterien – Brandschutz und Schallschutz – gleichermaßen bedient werden. Um Leitungen – Heizung, Lüftung, Sanitär – von oben nach unten zu verziehen, bohrten die Monteure runde Durchbrüche in die Brettsperrholzdecken und bestückten diese mit zugelassenen Brandschutzschotts. Querverzüge gibt es im gesamten Gebäude nicht.

Schalltechnische Entkopplung durch Federschienen

Aus Schallschutzgründen wurden die Zimmertrennwände – ebenfalls im Trockenbau – zweischalig ausgeführt: Die Basis bilden 2 x 80 mm Holzständer mit 10 mm Fuge inklusive Hohlraumdämpfung. Da für die Wände zwischen den Fluren und den Gästezimmern mit 52 dB zudem erhöhte Schallschutzanforderungen gelten, ergänzten die Handwerker die Bekleidung auf der Gästezimmerseite mit zusätzlichen Schallschutzmaßnahmen: zwei Lagen 12,5 mm Gipsbauplatten von Knauf. Mittels Federschienen entkoppelten sie die innere Bekleidung zusätzlich vom restlichen Wandaufbau. Auf diese Weise konnte das geforderte Schallschutzkriterium von 52 dB problemlos nachgewiesen werden.

Auch die Außenwände sind mit Gipsplatten gekapselt

Die als Holzrahmenbauwände ausgeführten Außenwände basieren auf 240 mm Holzständerwerk mit nicht brennbarer Knauf Gefachdämmung, das außen und innen mit zwei Lagen 18 mm GKF-Platten beplankt ist. Eine Luftdichtigkeitsbahn wirkt innen als Dampfbremse. Außen wurde der Aufbau durch 70 mm hinterlüftete Fassade (B1) – Dreischichtplatten und 21 mm waagerechte Nut- und Federbretter mit 21 mm – inklusive Lattung und Konterlattung sowie Fassadenbahn komplettiert, um die Anforderung K260 bzw. F 90-BA zu erfüllen.


Infotafel

Bauherr: Römmert Wein- und Ferienland GmbH, Berliner Straße 16, 84478 Waldkraiburg
Architekt: Konzept a+ Architekturbüro, 93047 Regensburg, www.konzeptaplus.de
Ausführung: KAMPA Objekt-und Gewerbebau GmbH, ein Tochterunternehmen der KAMPA GmbH, 84307 Eggenfelden,  www.kampa-objektbau.de
Tragwerksplanung und Brandschutz: Bauart Konstruktions GmbH & Co. KG, 36341 Lauterbach, www.bauart-konstruktion.de
Trockenbau Beratung: Reinhold Wiegard, Knauf Gips KG, 97346 Iphofen
Bruttogeschossfläche Holzbau: 4.478 m² (1. Obergeschoss BA I und BA II 1.893 m², 2. Obergeschoss BA I und BA II 1.629 m², 3. Obergeschoss BA I 956 m²)
Gebäudevolumen: 12.182 m³
Baujahr: 2019
Bauweise: Hybridbau, Untergeschoss und Erdgeschoss aus Stahlbeton, Holztafelbauweise sowie Holzrahmenbauwände als Fassade, Begrüntes Flachdach

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