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Knauf Cocoon Raum-in-Raum-System bei der Heidelberger Druckmaschinen AG

Büro | Wiesloch-Walldorf | Knauf Gips KG
Knauf Cocoon Raum-in-Raum-System bei der Heidelberger Druckmaschinen AG

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Raum für Innovationen

Statt neu zu bauen hat die Heidelberger Druckmaschinen AG für ihr neues Innovationszentrum in Wiesloch-Walldorf eine leere Montagehalle umgenutzt. Die 40.000 m² große Fläche wurde mit feuerbeständigen Leichtbauwänden in vier Bereiche unterteilt. Im so genannten Laborbereich entstanden auf Basis der Cocoon Transformer Stahl-Leichtbau-Profile fünf große Räume im Raum mit großen Spannweiten und hohen Deckenlasten.

Das Gute liegt oft nah: Als die Heidelberger Druckmaschinen AG vor einigen Jahren für zentrale Bereiche die Verlagerung weg aus der Heidelberger Innenstadt beschloss, fiel die Wahl für die Innovationsentwicklung auf eine ehemalige Produktionshalle am nahegelegenen Standort Wiesloch-Walldorf. Wo früher Druckmaschinen produziert wurden, entstanden auf insgesamt rund 40.000 m² Bruttofläche zirka 26.000 m² modernste Bürofläche und zirka 14.000 m² Fläche für Labore und den Versuch. Das Innovationszentrum beheimatet heute nach Angaben des Unternehmens das modernste Entwicklungszentrum der grafischen Industrie und bietet Platz für insgesamt knapp 1000 hochqualifizierte Fachkräfte. Unter dem Motto „Open for Innovation“ lautet ihr Auftrag, die digitale Transformation in Druckereien und im eigenen Unternehmen zu beschleunigen. Die Nähe zur Produktion – auch ein Entscheidungsgrund für die Umnutzung der Halle – fördert den agilen und bereichsübergreifenden Entwicklungsprozess.

Umnutzen statt neu bauen

Statt sie abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen, entschloss sich der Bauherr, die Gebäudehülle der Halle beizubehalten und architektonisch zu ertüchtigen. Innen gliederte er die Fläche mithilfe feuerbeständiger Leichtbauwände, um Forschung, Entwicklung und Versuchseinrichtungen, stille Büroflächen und lärmemittierende Laborbereiche und Dauerprüfstände im Sinne eines optimalen Arbeitsflusses miteinander zu verweben. Dies erforderte im Hallenabschnitt „Laborbereich“ ein tragendes Wand- und Deckensystem, mit dem große Spannweiten und Raumhöhen überbrückt werden können. Zudem mussten hohe Schallschutzgrenzwerte eingehalten werden sowie die zusätzlichen Lasten aus TGA abgetragen werden.

300 m lange Leichtbauwand unterteilt die Halle

Vor dem Innenausbau wurden zunächst die Fassaden und Dachflächen des Bestands gedämmt und großflächig mit Glaselementen bestückt beziehungsweise mit Lichtkuppeln versehen, um auch die innenliegenden Raumzonen ausreichend mit Tageslicht zu versorgen. Zur Abgrenzung der Büro- und Forschungsquartiere von der Produktion plante die mit dem Bau betraute kab architekten gmbh zudem eine 11 m hohe und 300 m lange Leichtbauwand ein. Sie wurde feuerbeständig ausgeführt und dreilagig mit Knauf Piano Feuerschutzplatten beplankt und mit Knauf Trennwand-Dämmplatten zweilagig 100 mm gedämmt, um Schallschutzwerte in Höhe von 70 dB einzuhalten.

Raum-in-Raum-Konzept im Laborbereich

Die Laborlandschaft mit den bauseits integrierten Rein- und Testräumen realisierte die Lindner SE als Knauf Raum-in-Raum-System auf Basis der Cocoon Transformer-Profile. Diese Lösung machte es nicht nur möglich, die schalltechnischen Vorgaben (>40 dB) einzuhalten. Sie ließ sich zudem in der vorgegebenen kurzen Bauzeit realisieren und erlaubt die natürliche Belichtung der Halle mit Oberlichtern. Im Luftraum über den selbsttragenden, in Leichtbauweise konzipierten, begehbaren Decken konnten zudem Medientrassen, Versorgungsleitungen und Kanäle verzogen werden.

5 Räume mit bis zu 4 m Höhe und 10 m Spannweite

Insgesamt entstanden mit dem Cocoon-System fünf ineinander verschachtelte und größtenteils mit Decken versehene Räume. Die Stahl-Leichtbau-Struktur von Knauf hatte sich für das Innovationszentrum angeboten, da große Räume mit hohen Deckenlasten gefordert werden. Hinsichtlich der gewünschten Raumhöhen von bis zu 4 m und der notwendigen Spannweiten von bis zu 10 m überschritten sie deutlich die Zulassungsparameter für die Knauf Raum-in-Raum-Regellösung Cubo.

Die Grundkonstruktion der Wände setzt sich aus C97/50/1.5 oder C 147/50/1.5 Profilen mit entsprechenden U-Profilen als oberen und unteren Abschlussprofilen zusammen. Die Beplankung besteht im Allgemeinen aus einer beidseitigen Beplankung aus zwei Lagen 15 mm Knauf Diamant X. Als Dämmung dient 80 mm Knauf Insulation Trennwand-Dämmrolle TI 140 T. Die Decken basieren auf Cocoon Transformer DT 197/50/2.0 Profilen, deren Zwischenräume mit Knauf Insulation 200 mm UNIFIT TI 132 U gedämmt wurden. Als untere Beplankung dienen zwei Lagen 15 mm Knauf Diamant X. Auf den Profilen verlegte Lastverteilungsplatten aus OSB/3 mit 25 mm Dicke machen es möglich, statischen Anforderungen von 1 KN/m² (Begehbarkeit) plus 1,4 kN/m² (haustechnische Installationen) zu begegnen.

Besondere Herausforderungen

Angesichts von Spannweiten mit bis zu 10 m mussten neben den Cocoon Profilen mehrfach auch HEA Stahlträger von bis zu 10 m Länge und 2,5 Tonnen Gewicht in die Konstruktion integriert werden. Auch die Decken wurden teilweise verstärkt, um daran Zusatzlasten wie Umluftkühlgeräte abhängen zu können.

Die Planung der Raum-in-Raum-Strukturen erforderte eine enge Zusammenarbeit zwischen allen an diesem Projekt Beteiligten: den Architekten, den Haustechnikplanern, der Lindner SE und Knauf Cocoon. So mussten die Durchdringungen der haustechnischen Installationen im Vorfeld statisch bewertet und Deckendurchbrüche gemeinsam eingeplant werden. kab architekten übernahm dabei die Ausführungsplanung, Knauf Cocoon die technische Ausarbeitung des Ständerwerks inklusive der statischen Berechnung und die Material- beziehungsweise Elementplanung sowie Lieferung. Die Lindner SE war für die Montage, Bauleitung und Koordination mit Heidelberger Druck zuständig.

Profile und Beplankung auf Maß vorproduziert

Alle Profile und Beplankungen wurden exakt vorgefertigt, um im Nachgang auf der Baustelle jeglichen Verschnitt zu vermeiden. Dort wurden sie in Form von Bausätzen angeliefert und vom Fachunternehmer vor Ort zu Elementen kombiniert. Im Vorfeld hatten Experten von Knauf Cocoon die Monteure in der liegenden Montage der Elemente geschult. So vorbereitet, konnten die Montagearbeiten binnen weniger Monate abgewickelt werden – und das Projekt sogar früher abgeschlossen werden als ursprünglich geplant.


Bautafel

Bauherr: Heidelberger Druckmaschinen AG, Wiesloch-Walldorf
Trockenbau: Lindner SE, Arnstorf
Planung: kab architekten gmbh, Fellbach
Produkte: Knauf Cocoon Transformer DT 197/50/2.0 Profile, Knauf Insulation 200 mm UNIFIT TI 132 U, 15 mm Knauf Diamant X, Cocoon C97/50/1.5 oder C 147/50/1.5 Profile, Knauf Insulation Trennwand-Dämmrolle TI 140 T, Knauf Piano Feuerschutzplatten
Fachberatung: Rüdiger Knorr, Category Manager Stahlleichtbau, Knauf Gips KG

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