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Neubau Feuerwehrtechnisches Zentrum Nordhausen von dasch zürn + partner

Öffentliches Gebäude | Nordhausen | dasch zürn + partner
Geordnete Responsion an Ziegel

Firmen im Artikel

In Nordhausen ist nach den Plänen von dasch zürn + partner ein Feuerwehrtechnisches Zentrum entstanden. Dabei ist der u-förmig geschnittene, dreigeschossige Hauptkörper mit seiner hellen Klinkerfassade klar im Stadtraum positioniert.

Konzept

Alarmausfahrt und die Zufahrt zu den PKW-Parkplätzen erfolgen getrennt und kreuzungsfrei von der Zorgestraße aus. Ebenfalls von der Zorgestraße aus erfolgt die Zufahrt zum Landeslager und den Werkstätten im Süden des Areals. Der Alarmeingang wird im Kreuzungsbereich der Halleschen Straße und damit im Schwerpunkt des Gebäudekomplexes angeordnet. Der Haupteingang im Nordwesten des Gebäudes wird durch eine bewegte, behutsam vorspringende Fassade akzentuiert, hinter welcher sich die Schulungsräume befinden. In diesem Bereich wird außerdem ein zweites Obergeschoss ausgebildet.

Im Alarmfall verteilen sich die mit dem PKW ankommenden Mitarbeiter der Berufs- und Freiwilligenfeuerwehr über den Alarmeingang und den Flur in die vier nach Geschlechtern getrennten Umkleiden im Erdgeschoss. Von dort aus erfolgt der direkte Zugang in die Fahrzeughalle. Über 20 Tore fahren die Einsatzfahrzeuge auf den Innenhof über die Alarmausfahrt auf die Zorgestraße hinaus. Die diensthabenden Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr halten sich im 1. Obergeschoss auf. Dort werden 5 Ruheräume mit jeweils zwei Betten, sowie ein Speiseraum mit angrenzender Küche, ein Bereitschaftsraum sowie Schrankzimmer und angrenzender Sanitärbereich zur Verfügung gestellt. Über einen Sprungschacht im Flur des 1. Obergeschosses haben die Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr im Alarmfall einen direkten Zugang zur Fahrzeughalle.

Am östlichen Kopfende des Gebäudes befindet sich mit dem Disponenten Arbeitsraum die Leitstelle, welche dank der großzügigen Verglasung einen ungehinderten Blick sowohl auf die Zu- und Ausfahrten sowie die Straßenkreuzung bietet. In diesem Bereich steht der Feuerwehr außerdem im Krisenfall ein zentraler Stabsraum zur Verfügung. Im westlichen Baukörper des 1. Obergeschosses befinden sich die Räumlichkeiten für die Jugendfeuerwehr. Des Weiteren stehen Büroräume, ein Aufenthaltsraum sowie zwei Schulungsräume sowohl für die Berufsfeuerwehr wie auch der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung.

Die Verwaltung sowie ein Fitnessraum für die Berufs- und Freiwillige Feuerwehr sind im 2. Obergeschoss angegliedert.

Schlauchturm und Werkstätten

Am östlichen Ende des Gebäudes befindet sich das Schlauchlager sowie die Schlauchreinigung mit angeschlossener Schlauchtrocknung im Turm. Die Schlauchpflege sowie die angrenzende Atemschutzwerkstatt bieten sowohl für den eigenen Betrieb der Feuerwehr sowie auch für Externe die Reinigung und Prüfung von Schläuchen und PSA. Der Zugang erfolgt über einen separaten Eingang neben dem Turm.

Der Turm bietet neben der Schlauchtrocknung auch die Möglichkeit auf unterschiedlich hohen Ebenen den Einsatzfall zu proben. Gleichzeitig dient die untere Treppe als Rettungsweg aus dem 1. Obergeschoss.

Erschließung

Der Baukörper verfügt über vier Eingänge: den Haupteingang sowie den Alarmeingang im Norden, einen Nebeneingang im Westen und einen Zugang für Anlieferung und Abholung von externen Schläuchen und persönlicher Schutzausrüstung (PSA). Die oberen Geschosse werden über drei Treppenhäuser sowie einen Aufzug erschlossen.

Erscheinungsbild

Die unterschiedlichen Gebäudeteile und der Schlauchturm werden durch eine einheitliche Materialität zu einer Gesamtanlage zusammengefasst. Der funktionale Nutzungsschwerpunkt der Gebäude spiegelt sich in der Reduzierung auf zwei Materialien wider: Großflächige geschlossene Wandflächen bilden einen spannungsreichen Kontrast zu den Verglasungen der Fenster- und Torflächen.

Materialität

Die Fahrzeughallen erhalten Stahl-Glas-Faltschiebetore, welche mit der großflächigen Verglasung des westlichen Baukörpers den Innenhof umfassen. Über der Aus- und Einfahrt der beiden Fahrzeughallen wird durch einen Vorsprung der Attika ein Vordach ausgebildet, welches sich im Bereich des Turms vertieft und einen Schutz vor Witterung bietet.

Die Außenhülle besteht aus Stahlbetonwänden mit vorgelagertem, hinterlüftetem Verblendmauerwerk. Durch vorgehängte Fertigteil- Stahlbetonblenden wird der Baukörper horizontal gegliedert. Die bandförmigen Metall-Glas-Fenster bestehen aus einer 3-fach-Isolierverglasung sowie einem außenliegenden beweglichen Sonnenschutz, z. B. Screens/Lamellen. Die Klinkerfassade wird durch großflächige, bodentiefe Verglasungen in den Eckbereichen des Gebäudes z. B. bei der Leitstelle und dem Aufenthaltsraum der Freiwilligen Feuerwehr unterbrochen. Die bewegte Fassade in den Schulungsräumen bringt durch die große Verglasung viel Licht in den Innenraum und bildet im Innenraum Sitznischen aus.

Nachhaltigkeit

Der Neubau wird als kompakter Baukörper ausgeführt und erhält mit der Klinkerbekleidung eine langlebige, robuste und nachhaltige Fassade. Sämtliche Flachdächer erhalten eine extensive Dachbegrünung. Diese fungiert als mechanischer Schutz der Dachhaut sowie als Regenwasserspeicher und trägt zur Entwässerung des Grundstücks bei.

Brandschutz

Alle Teile des Gebäudes besitzen zwei bauliche Flucht- und Rettungswege: Über notwendige Flure mit insgesamt drei innenliegenden Treppenhäusern, welche den unterschiedlichen Nutzungseinheiten zugeordnet sind.

Die Feuerwehr wird der Gebäudeklasse 3 zugeordnet. Um zusätzlichen Personenschutz zu gewährleisten, wird das Gebäude in mehrere Rauchabschnitte geteilt.


Neubau Feuerwehrtechnisches Zentrum Nordhausen

Wettbewerb: 2017, 1. Preis
Bauherr: Stadt Nordhausen
Standort: Zorgestraße 1, 99734 Nordhausen
Fertigstellung: 2023
Leistungsumfang: 1 – 9
BGF: 5.061 m²
BRI: 25.025 m³
Projektteam: Sebastian Kittelberger, Janina Sedlmayr, Johannes Sailer, Miriam Huber, Jannik Lambrecht
Landschaftsarchitekt: Reinboth Landschaftsarchitekten, Esslingen
Brandschutzgutachten: Ortsbild Architektur- & Ing.Büro GmbH, Nordhausen
Geologisches Gutachten: IHU GmbH, Nordhausen
Bauphysik/Raumakustik: Dr. Blechschmidt & Reinhold GmbH, Großlohra
Tragwerksplanung: tragwerkeplus, Reutlingen
HLS-Planung: IB Wagner, Reutlingen
Elektroplanung: Kienle Beratende Ing., Stuttgart


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