GBP ARCHITEKTEN ERHÄLT BAUGENEHMIGUNG FÜR DIE SANIERUNG UND ERWEITERUNG DER
VICTORIAHÖFE IN BERLIN-KREUZBERG
wechselvolle Geschichte des Gebäudes, ergänzt um einen Neubau im Hof. Die großzügigen Flächen im neugestalteten Dachgeschoss bieten einen Panoramablick auf Berlins Zentrum
und machen das Gebäude des 1917 verstorbenen Architekten Wilhelm Walther auf neue Weise für seine Nutzer erlebbar. Beginn der Bauarbeiten für die Gesamtfläche von 24.400 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ist 2017.
Im Rahmen der denkmalpflegerischen Erneuerung der Fassade werden auch die Fenster der Straßenfassade erneuert und dabei energetisch und schallschutztechnisch auf den aktuellsten Stand gebracht. Zusätzlich zu dem Bestandsgebäude wird im Rahmen der Wiederherstellung der historischen Höfe auch ein Neubau als aufgeständerter Kubus mit Zinkfassade und großflächiger Verglasung errichtet.
Das Gebäude im neobarocken Stil wurde in den Jahren 1893 bis 1913 als Zentrale der Victoria Versicherungsgesellschaft in der südlichen Friedrichstadt erbaut. Architekt war der 1857 in Köln geborene Wilhelm Walther, der als Regierungsrat zu den wichtigsten Architekten des wilhelminischen Berlins zählt. Von
Walther stammen unter anderem auch im Jahr 1896 bis 1897 erbaute Villa Wernerstraße, der im Jahr 1904 den heute teilrekonstruierten Sankt-Georg-Brunnen auf dem Hindemithplatz in Berlin-Charlottenburg, und die von 1912 bis 1917 erbaute Villa Walther in Berlin-Grunewald, die unter Walthers eklektizistischen
Bauten einen Höhepunkt darstellt. Ursprünglich umfasste das Gebäude der Victoria Versicherung im Zuge mehrerer Erweiterungen bei seiner endgültigen Fertigstellung im Jahr 1913 zwölf Höfe und erstreckte sich in den Block hinein von der Lindenstraße bis zur Alten Jakobstraße. Dank seiner Zentralheizung, seiner Aufzüge, eines Kasinos für die Verpflegung der Mitarbeiter und aufgrund der Organisation der Grundrisse zählte das Versicherungsgebäude zu einem der fortschrittlicheren seiner Zeit. 1945 wurde es durch einen Luftangriff der Alliierten auf Berlin stark beschädigt, 1950 diente es vorübergehend dem Kreml und versank nach dem Mauerbau in einen Dornröschenschlaf, aus dem es erst durch die IBA 1987 wieder erweckt wurde. Heute, hundert Jahre nach dem Tod Wilhelm Walthers im Jahr 1917, existieren noch drei der Höfe. Sie werden im Zuge der Sanierung die Straßenfassade und die Hoffassaden der Victoriahöfe werden denkmalpflegerisch in Stand gesetzt. Damit leisten GBP Architekten auch einen wichtigen Beitrag zum Denkmalschutz
Ort: Berlin-Kreuzberg
Bundesland: Berlin
Land: Deutschland
Baujahr: 2017