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Experteninterview „Energie sparen“

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Experteninterview „Energie sparen“

Experteninterview "Energie sparen"
Vaillant
Interview mit Herbert Kuschel, zertifizierter Energieberater und Energieexperte im Sanitär-, Heizung- und Klima-Handwerk (HWK) der Firma Vaillant, Remscheid. Der 55-Jährige ist Meister der Fachrichtungen Heizung, Gas/Wasser und Lüftung sowie studierter Betriebswirt des Handwerks und verfügt über rund 40 Jahre Berufserfahrung.
Interview mit Herbert Kuschel, zertifizierter Energieberater und Energieexperte im Sanitär-, Heizung- und Klima-Handwerk (HWK) der Firma Vaillant, Remscheid. Der 55-Jährige ist Meister der Fachrichtungen Heizung, Gas/Wasser und Lüftung sowie studierter Betriebswirt des Handwerks und verfügt über rund 40 Jahre Berufserfahrung.

1. Wann ist es sinnvoll, über einen Austausch der vorhandenen Heizungsanlage nachzudenken?
Grundsätzlich sollte man seinen Energieverbrauch regelmäßig überprüfen. Wärmeerzeuger (Öl oder Gas) sind ab einer Einsatzdauer von 13 bis 15 Jahren erfahrungsgemäß nicht so sparsam wie moderne Geräte mit hoch effizienten witterungsgeführten Regelungen. Ich empfehle hier immer, durch einen Fachmann (Fachhandwerker oder Energieberater) einen Energiecheck durchführen zu lassen, bei dem der eigentliche Verbrauch mit dem tatsächlichen Gebäudeenergiebedarf abgeglichen wird.

2. Welche energiesparenden Technologien würden Sie für einen Altbau empfehlen?
Entsprechend der Bauart des Gebäudes und der vorhandenen Heizungsanlage wie zum Beispiel Heizkörper oder Fußbodenheizung sollte immer die effiziente Brennwerttechnik auf Basis von Öl oder Gas eingesetzt werden. Dazu gehören natürlich auch der Einsatz von Thermostatventilen an den Heizkörpern, die Einzelraumregelung bei einer Fußbodenheizung sowie die witterungsgeführte Außensteuerung.

3. Wie teuer ist der Austausch der Heizungsanlage für einen durchschnittlichen Einfamilienhaushalt und wie schnell zahlt sich die Modernisierung aus?
Die Kosten für den Austausch und Ersatz des alten Wärmeerzeugers können sehr unterschiedlich sein. Der Fachhandwerker kann den erforderlichen Aufwand beurteilen und ein konkretes Angebot erstellen. Bei Einsatz der modernen und sparsamen Brennwerttechnik in einem herkömmlichen Einfamilienhaus liegen die Kosten etwa bei 4.000 bis 6.000 Euro – eine Investition, die sich schon nach fünf bis sechs Jahren amortisieren kann.

4. Ist es sinnvoll, eine bestehende Heizungsanlage mit erneuerbaren Energien zu koppeln?
Auch bei bestehenden Heizungsanlagen sollte in jedem Fall immer die Möglichkeit geprüft werden, umweltschonende erneuerbare Energien einzusetzen. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Gebäudebauart ist es beispielsweise denkbar, die Trinkwassererwärmung und eine Heizungsunterstützung über Solarkollektoren zu betreiben. Bei einer entsprechenden Lagermöglichkeit innerhalb des Gebäudes könnte auch eine umweltschonende und CO2-neutrale Pelletheizung für heißes Wasser und eine warme Wohnung sorgen.

5. Lässt sich auch im Altbau ein Wärmepumpensystem installieren?
Grundsätzlich ist der Einbau einer Wärmepumpe in einem Bestandsbau möglich, aber auch hier muss der Fachmann zunächst eine eingehende Überprüfung des gesamten Heizungssystems durchführen. Wärmepumpen liefern aus physikalischen Gründen nur eine Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius. Da die meisten älteren Heizsysteme in der Regel auf höhere Temperaturen ausgelegt sind, könnte die gelieferte Wärme im Winter nicht ausreichen. Hier sollte der Fachmann vor Ort überlegen, ob gegebenenfalls ein bivalenter Betrieb sinnvoll ist: Die Grundlast des Wärmebedarfs könnte über die Wärmepumpe und die Spitzenlast über den Öl- oder Gaskessel abgedeckt werden.

6. Nach welchen Kriterien lässt sich entscheiden, welches Heizsystem individuell am besten geeignet ist?
Die Auswahl eines Heizsystems ist immer abhängig von der Art und der Nutzung des Gebäudes. Der Fachmann sollte die Bedürfnisse des Kunden erfragen, um auf dieser Grundlage mit ihm gemeinsam die Entscheidung für das optimale Heizungssystem zu treffen. Optimal für einen Neubau ist auf jeden Fall eine Fußbodenheizung, die entweder über eine Wärmepumpe oder über ein Brennwertgerät mit solarer Heizungsunterstützung betrieben wird.

7. Welche Fördermittel können für eine Heizungsmodernisierung in Anspruch genommen werden?
Die Fördermöglichkeiten ändern sich ständig, daher lässt sich keine allgemeingültige Aussage treffen. Je nach Umfang der Modernisierung und der Entscheidung für ein System können Fördergelder über das Marktanreizprogramm (MAP) oder das CO2-Gebäudesanierungsprogramm der Bundesregierung in Frage kommen. Ebenso bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Darlehen und Fördermöglichkeiten. Interessant sind auch die regionalen Förderungen über die örtlichen Energieversorger.

8. Was ist zu beachten, wenn zinsgünstige KfW-Darlehen genutzt werden sollen?
Auch die Bedingungen für die Vergabe von KfW-Darlehen unterliegen ständigem Wandel und sind sehr vielfältig, daher empfiehlt es sich, die aktuellen Konditionen auf der Internetseite der Kreditanstalt für Wiederaufbau www.kfw-foerderbank.de sorgfältig zu studieren. Der leicht verständliche „Förderberater“ führt durch das Programm und zeigt dem Nutzer – nach Eingabe aller relevanten Daten – die mögliche Förderung für sein gewähltes System an. Zusätzlich sollte jedoch auch ein Gespräch mit der jeweiligen Hausbank geführt werden.

9. Wo erfährt der Endverbraucher, welche zusätzlichen Fördermittel, zum Beispiel bei der Kommune oder dem Energieversorger, abgerufen werden können?
Angesichts der zahlreichen Fördermittel ist es für Endverbraucher schwierig, sich einen Überblick zu verschaffen und die bestehenden Möglichkeiten optimal auszuschöpfen. Um sie gezielt dabei zu unterstützen, die maximale Förderung zu erhalten, empfehle ich den kostenlosen Service „Vaillant Förder-Wunder“: Der Handwerker erfasst alle erforderlichen technischen Daten des geplanten Heizungssystems und übermittelt diese zur Berechnung. Die Spezialisten des Förder-Wunders prüfen alle verfügbaren Fördermöglichkeiten auf Bundes- und Landesebene sowie alle regionalen Sonderprogramme für das geplante Vorhaben. Der Fachhandwerker erhält danach alle relevanten und bereits ausgefüllten Förderanträge und reicht diese an den Endkunden weiter.

10. Wie können Verbraucher darüber hinaus durch ihr eigenes Verhalten den Energieverbrauch für die Heizung reduzieren?
Das Nutzerverhalten ist ein wesentlicher Aspekt bei der Einsparung von kostbarer Energie. Dabei lässt sich der Verbrauch schon mit ein paar einfachen Maßnahmen deutlich reduzieren: Lüften Sie die Räume nur mit einer „Stoßlüftung“ dreimal am Tag für jeweils fünf bis zehn Minuten. Schließen Sie Ihre Jalousien, wenn es dunkel wird, und verdecken Sie nicht die Thermostatventile und die Heizkörper. Denken Sie an die regelmäßige Wartung Ihrer Heizungsanlage. Senken Sie die Raumtemperatur nur um ein Grad – das senkt den Heizenergieverbrauch um sechs Prozent. Senken Sie die Raumtemperatur in der Nacht und während Ihrer Abwesenheit (Urlaub, Arbeit usw.). Überprüfen Sie regelmäßig die Dichtungen Ihrer Türen und Fenster sowie den richtigen Verschluss.

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