Das virtuose Spiel mit dem Quadrat ist es, was bei dem WAN-Gebäude in der Otto-Suhr-Allee unmittelbar ins Auge sticht: vom Giebel über Fenster und Fenstersprossen bis zum Lochblech der Balkone – selbst die Löcher darin sind quadratisch. Dr. Binder hat uns Sinn und Geschichte der Lochblechbalkone verraten: Ursprünglich stand auf diesem prominenten Eckgrundstück ein im 2. Weltkrieg zerstörtes Wohnhaus. Als Dr. Binder Anfang der 90er Jahre den Auftrag erhielt, diesen Platz wieder zu schließen, plante er ursprünglich ein 6-stöckiges Gebäude (entsprechend der Berliner Traufhöhe von 22 Metern) als abgeflachte Ecke. Doch da protestierte der Denkmalschutz mit dem Hinweis auf Erker, die das ursprüngliche Wohnhaus besessen habe. Also, erinnert sich Binder, machte ich Erker dran. Da aber ein Bürohaus keine Erker braucht, haben wir sie einfach simuliert!
Die gelang durch markante Balkone, der der Fassade vorgehängt wurden und nur einen einzigen Zweck erfüllen – dem Haus den Anschein von Erkern zu geben. Um dies zu erreichen , wählte Dr. Binder Lochblech. Es wirkt mit dieser Lochung gleichermaßen offen wie geschlossen. Doch das Überzeugendste: Es imitiert gekonnt die historischen Erker mit den Mitteln der Neuzeit.
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