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Vom Modehaus zur Tagesklinik

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Vom Modehaus zur Tagesklinik

Das Gelände an der Lauenburger Straße im holsteinischen Bü­chen hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Zuerst war hier ein Modehaus beheimatet, danach eine Schnei­derei. Als das später angegliederte Textilgeschäft sich Ende der 90er Jahre nicht mehr wirtschaftlich betreiben ließ, erwarb die Vor­werker Diakonie aus Lübeck das Grundstück, um dort auf rund 650 Quadratmetern eine Tagesklinik für Kinder- und Jugend­psy­chia­trie und Psycho­therapie einzurichten. Mit dem baulich zu­rück­hal­tenden Ensem­ble aus Neubau und saniertem Altbau wird sie ihrem Auftrag, eine familiennahe Versor­gung auch über die Stadt Lübeck hinaus zu gewährleisten, mehr als gerecht.

Die klare For­mensprache des Neubaus, der den Empfangsbereich, die Adminis­tra­tion, die Ambulanz sowie die Büros und Behandlungsräume von Ärz­ten und Therapeuten aufnimmt, fügt sich sehr gut in die Reihe der Bebauung entlang der Lauenburger Straße. Der dunkle, blau-bunte Ziegel des zweigeschossigen schmalen Giebelhauses setzt einen kräftigen Farb­akzent und bildet gemeinsam mit den hohen schlanken Fassa­denöffnungen einen modernen Schlusspunkt am Ende der Büchener Dorfdurchfahrt. Zu­sam­men mit dem heterogenen Gebäudebestand des Altbaus, der im rechten Winkel an das neue Gebäude anschließt, schafft der Stra­ßen­riegel einen großzügigen und dennoch geschützten Gartenbereich für die Außentherapie der bis zu zwanzig zu betreuenden Kin­der und Jugendlichen.

Der Altbau blieb in seiner äußeren Form nahezu unverändert, lediglich die Gebäudehülle erhielt in Teilbereichen ein Wärmedämmverbundsys­tem. Mit seinem hellen Putz bildet er einen starken Kontrast zum dunklen Neu­bauriegel an der Straße. Die Fenster in den Behandlungs- und Wohn­bereichen sind in der Regel bodentief, um eine optimale Belich­tung sicherzustellen. Sie orientieren sich zum rückwärtigen Gartenraum. Die Ruheräume heben sich in den Fassaden mit liegenden Fenster­for­maten ab, um unnötige Einblicke von außen zu vermeiden. In der ehemaligen Nähhalle und im Showroom im Dachgeschoss des Altbaus sind die Aufent­halts- und Therapieräume der Kinder sowie der Multifunktionsraum untergebracht. Jedem der drei Gruppenbereiche im Erdge­schoss ist ein eigener kleiner Garten mit Obstbaum, Hecke und Blumen­beet zugeordnet.

In den klar zonierten und strukturierten Innenbereichen dominieren einheitliche Fußböden aus schiefergrauem Linoleum und Steinzeug. Die Wohnräume der Kinder und Jugendlichen dagegen grenzen sich mit unifarbenen Textilbelägen in kräftigen Farben von den übrigen Zimmern ab. Sämtliche Einbauten wie Schränke, Regale und Bürotische stammen aus der Feder des Architekturbüros Heske Hoch­gürtel Lohse aus Lübeck. Die funktional gestalteten Möbel sind aus Plattenwerkstoffen mit offenen Multiplexkanten gefertigt und abwechselnd mit weißen und auberginefarbenen Oberflächen in den Zimmern angeordnet. In den Aufenthaltsräumen der Kinder und Jugendlichen befinden sich farblich passend zu den Teppichen abgestimmte Polstermöbel. Beim beweglichen Mobiliar wurde großer Wert auf Soli­dität und Langlebigkeit gelegt. Neben Stücken von Thonet und L. C. Stendal kamen auch Produkte der büroeigenen Möbelserie modul x zum Einsatz.

Die Tagesklinik Büchen wurde in nur sechsmonatiger Bauzeit realisiert. Das Mauersteinsystem Silka KS Quadro erwies sich dabei als flexibles und wirtschaftliches Baumaterial: Mit Hilfe der von Xella eigens für die Baustelle gefertigten Steinpläne konnte sehr schnell und kosteneffizient gebaut werden. Das System besticht aber ebenso durch seine bauphy­sikalischen Eigenschaften: Hochge­dämmte Außen­wände und schwere Innenwände gleichen schnelle Temperatur­wech­sel aus und schaffen somit stets ein angenehmes Raum­klima. Auf­grund seiner ho­hen Rohdichte bietet der Kalksandstein einen optimalen Schall­schutz. Seine umweltfreundliche Her­stel­lung aus natürlichen Rohstoffen macht ihn außerdem zu einem ökologischen Baustoff.

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