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Umnutzung: Kirche wird zum Kinder-Museum

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Umnutzung: Kirche wird zum Kinder-Museum

Spannendes Raumgefüge in alten Mauern

Immer mehr Kirchengebäude in Deutschland sind von Schließung oder gar Abriss bedroht, da die Zahl der Gemeindemitglieder zurückgeht und die Kirchensteu-ereinnahmen seit Jahren sinken. Wenn die finanziellen Mittel zum Erhalt fehlen, kann ein Sakralbau aber auch zum Profanbau umgewidmet und so einer neuen Nutzung zugeführt werden. Ein gelungenes Beispiel dafür ist die unter Denkmalschutz stehende frühere Eliaskirche in Berlin Pankow, die auf Basis eines Erbpachtvertrags saniert und zu einem Museum für Kinder umgebaut wurde. Der Träger, die MACHmit! Museum für Kinder gGmbH, konnte die Kosten für Instandsetzung und Umbau von insgesamt 1,6 Mio. Euro fast ausschließlich mit öffentlichen Fördermitteln bestreiten.

Der Umbau des wilhelminischen Backsteinbaus aus dem Jahr 1904 zu einem Ort des Lernens mit allen Sinnen vollzog sich in weniger als zwei Jahren. Der Entwurf des Berliner Architekten Klaus Block trägt vor allem dem flexiblen Nutzungskonzept des Museums Rechnung, das temporäre und dauerhafte Ausstel-lungen und Aktionen vorsieht. Der Architekt ging dabei behut-sam vor und beließ viele der Räume im mehrgeschossigen Turm und dem daran anschließenden Kirchenvorbau unverändert. Sie werden heute als Vortrags-, Computer- oder Arbeitsräume genutzt, auch Bibliothek, Museumsshop und Garderobe sind hier untergebracht.

Im 12 Meter hohen, rechteckigen ehemaligen Kirchenschiff hat Klaus Bock jedoch ein völlig neues Raumerlebnis geschaffen. Auf Stützen zog er eine Ebene ein, die sich längs vom Vorbau fast bis zur Apsis spannt und quer von der einen Seitenwand zur gegenüberliegenden reicht und dabei die alten Empo-renerweiterungen mit einbezieht. Platz für Ausstellungen ist sowohl im Erdgeschoss, als auch auf der neuen Hochebene. In ihrer Mittelachse ist die eingezogene Betondecke nahezu auf ganzer Länge und gut einen Meter breit aufgeschlitzt. Entlang dieses Einschnitts stellte der Architekt auf beiden Seiten je ein langes, schmales Spielregal aus Holz. Konzipiert sind diese beiden sieben Meter hohen Raumkörper als vertikale Labyrinthe mit sich mäanderförmig übereinander türmenden Strukturen, die eine Vielzahl von Nischen, Gängen, Balkonen und Tischen beherbergen. Hier kann nach Herzenslust gespielt, gebastelt, geforscht und geklettert werden.

Zur Mittelachse und den schmalen Seiten hin sind die beiden Kletterlabyrinthe komplett von grauen Faser-zementplatten eingefasst. In Richtung der beiden Seitenschiffe sind sie jedoch gleichsam aufgeschnitten und geben den Blick in ihr Inneres preis. Lediglich ein Metallnetz spannt sich vor die beiden Spielregale, die innen vollflächig mit hellem Kiefernholz beplankt sind, und verhindert Unfälle und Abstürze der jungen Kletterer. Über die schmale geschlitzte Mittelachse streben die beiden geschlossenen Regalfronten steil nach oben, fast bis unters Kirchendach, und bilden dabei eine schmale Schlucht. Überbrückt wird diese mit mehreren grazilen Stegen, die ein Hin- und Herwechseln zwischen den beiden Labyrinthen erlau-ben.

Im Bereich der Apsis führt eine abgetreppte Holztribüne von der neu eingezogenen Ebene ins Erdgeschoss des Kirchenschiffes. Hier zieht sich knallrotes Linoleum leuchtend über den Boden und unter den Treppenaufgängen auch über schräge Wände. Auf der darüberliegenden Ebene hat der Architekt das intensive Rot des Linoleums noch einmal eingesetzt. Lediglich direkt vor den offenen Seiten der Labyrinthe wählte er ein tiefes Schwarz als Kontrast zu dem hellen Kiefernholz. Die edelsten und ausdrucksstärksten Unitöne fand der Architekt im Belag Uni Walton von Armstrong, dem Klassiker unter den Linoleumbelägen schlechthin.

Dass sich Klaus Bock bei der Wahl von Linoleum aber nicht nur von ästhetischen Gesichtspunkten hat leiten lassen, beweisen die vielen vorteilhaften Gebrauchseigenschaften dieses Belags, gerade in öffentlichen Bauten. Dazu gehören Robustheit, eine hohe Trittschalldämmung und Rutschfestigkeit, außerdem eine hohe Elastizität sowie hervorragende hygienische Qualitäten. Der Architekt hat sich nicht zuletzt auch von der Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit der umweltfreundlichen Linoleumböden aus dem Hause Armstrong überzeugen lassen: Die geringen Unter-haltskosten resultieren aus leichter Reinigung und langer Haltbarkeit bei gleichzeitig hoher Strapazierfähigkeit. Weitere Informationen zu Linoleum gibt es bei Armstrong unter: service_germany@armstrong.com und im Internet unter www.armstrong-europe.com.

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