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Umbau der BW-Bank-Filiale Königstraße 3 in Stuttgart

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Umbau der BW-Bank-Filiale Königstraße 3 in Stuttgart

Bankhäuser gehören schon immer zur innerstädtischen Architekturlandschaft. Traditionell aus Gründen der Repräsentanz sollten expressive Fassaden den Instituten Ansehen verleihen.

Im Zuge einer Neuinterpretation eines solchen Images hatte die Landesbank Baden-Württemberg für Erdgeschoss und erstes Obergeschoss ihre Filiale in der Stuttgarter Königstraße 3 eine diesen Eindruck kontrastierende Gestaltung in Auftrag gegeben. Attraktive Raumdetails, die in HI-MACS® gefertigt wurden, bilden dabei das wesentliche Stilelement des Umbaus. Dabei übernahm das Stuttgarter Architekturbüro wittfoht die Gestaltung der beiden Geschosse. Nach umfangreichen Umbauarbeiten erfolgte die Eröffnung im Februar 2012. Im Rahmen der Neugestaltung des Servicebereichs im Erdgeschoss und des Edelmetall- und Münzkabinetts im ersten Obergeschosses mussten Sicherheitsaspekte, Arbeitsplatzgestaltung und Kundenorientierung gleichermaßen berücksichtigt werden. Im 2. und 3. Obergeschoss befinden sich Büros für das Private Banking und das Unternehmens-Kundengeschäft. Das 4. Obergeschoss wurde bereits 2011 für das Bildungszentrum der Bank umgestaltet.

Lichtspiele durch Materialien
Der architektonische Auftritt der Bank im städtischen Raum durch die Neugestaltung der Glasfassade zeugt dabei deutlich von einem neuen Kundenverständnis. Die aus der Fußgängerzone stark horizontal wahrgenommene Fassade des Erdgeschosses sollte
durch die Beschriftung sowie durch die Schichtung der Strukturen und Materialien eine Tiefenwirkung erhalten.

In einem Raumteiler, einer Art aufgedoppelter Wand, zwischen SB-Halle und Servicebereich sind bankspezifische Nutzungen wie Geldautomaten und Schließfächer so integriert, dass sie die Bewegungsabläufe in der Bank nicht stören. Für diesen monolithischen Raumteiler haben wittfoht architekten HI-MACS ® wegen seiner optischen Tiefe gewählt. Durch die gezielte Setzung von Lichtvouten wurde der Wand unerwartete Leichtigkeit verliehen.

Die Farbe Weiß Lucent Opal betont nicht nur die spezifischen Eigenschaften des Mineralwerkstoffes, sondern suggeriert auch durch seine Transluszenz eine Wertigkeit, die an Alabaster erinnert. Um Bereiche besonders hervorzuheben und große Wandflächen optisch zu brechen, fanden neben der Farbe Weiß Braun- und Grautöne Verwendung. Sonderbereiche wie die Ledersitzbänke, die Teile der Eingangshalle säumen, wurden bewusst in Beige ausgeführt, um als Verweilelemente, Geborgenheit und Wärme auszustrahlen.

Die hervorstechenden Verarbeitungseigenschaften von HI-MACS ® zeigen sich bereits im SB-Bereich: Aus dem thermisch verformbaren Werkstoff wurde eine aus der Wand herauswachsende Taschenablage unter den Automaten geformt. Dieses Spiel mit seinen Qualitäten dokumentiert geradezu die ideale Einsatzmöglichkeit des widerstandfähigen Mineralwerkstoffes im ganztägig zugänglichen Bereich der Bank. Er bietet keinerlei Angriffspunkte für mutwillige Zerstörung, ermöglicht dreidimensionale homogene Formen und erzeugt eine hohe Oberflächenästhetik.

Eingangshalle
Die ehemals rechteckige Galerie zwischen Erdgeschoss und erstem Obergeschoss wurde geschlossen. Ein neuer verkleinerter, runder Deckenausschnitt prägt nun den Raum der Eingangshalle. Beim Betreten wird der Besucher tendenziell nach links in Richtung Empfangstheke, Kassen und Servicetheken geleitet, die in HI-MACS ® realisiert sind. Durch die runde Deckenöffnung wird die starke Horizontalität der Eingangshalle aufgebrochen.

Vitrinen
Da alle innenarchitektonischen Eingriffe aus HI-MACS® in der Farbe Lucent Opal gefertigt wurden, verbinden sich die verschiedenen Bankbereiche zu einem optischen Kontinuum, das sich von der Empfangstheke in der Empfangshalle, über den SB- und Servicebereich im Erdgeschoss bis zu dem Münzkabinett im Obergeschoss erstreckt. „Dank der fugenlosen Verbindung von HI-MACS ® wirken alle Objekte wie aus einem Guss gefertigt,“ so wittfoht architekten, “wodurch wir mit gezielten Maßnahmen den Räumlichkeiten der Bank eine wertvolle Ausstrahlung geben konnten.“

Zylinderförmige, in HI-MACS ® gehaltene Vitrinen im EG und OG scheinen im Raum zu schweben und zeigen Teile der Münzsammlung. Fugenlose Glashauben bedecken dabei den geschlossenen Unterbau. Lichtauslässe in den darüber hängenden Deckenzylindern bringen die Auslage zum Strahlen. „Die Deckenzylinder scheinen durch die Decke zu wachsen und verbinden die Ebenen von Erd- und Obergeschoss miteinander“, so Professor Jens Wittfoht. Die Betonung des Gestaltungselements Kreis geben dem Raum Halt, Leichtigkeit und eine neue Klarheit.

Dank der typischen Eigenschaften des Mineralwerkstoffs HI-MACS® war es möglich, die das Konzept bestimmenden, fließenden Formen zu schaffen. Das Material besitzt eine ähnliche Festigkeit wie Stein, lässt sich aber wie Holz be- und verarbeiten. Die Platten in der Farbe Lucent Opal kamen in zwölf Millimetern Stärke zum Einsatz und wurden durch Rosskopf & Partner verarbeitet.

„Wir haben uns aus verschiedenen Gründen für HI-MACS® entschieden. Erstens sollte das Material eine gewisse Robustheit und Körperhaftigkeit vereinen, auch symbolisch für die Bank, zweitens suchten wir ein High-Tech-Material mit einer warmen Haptik, und drittens hat uns die Transluzenz mit seiner optischen Tiefe fasziniert“, so die Architekten. Auch die Bank überzeugt das homogene Erscheinungsbild durch HI-MACS ®. Das weiße Material unterstreicht mit seiner Tiefenwirkung die zurückhaltende Eleganz der Geschäftsstelle und die Wertigkeit des Münzkabinetts. „Ziel war es, zwischen den Farben und Formen eine ausgewogene Ordnung und Koordination im Sinne von Ästhetik und Ruhe zu schaffen, sowie Gegensätze auszugleichen“.

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