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Spiegelsaal im deutschen Pavillon aus Eternit

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Spiegelsaal im deutschen Pavillon aus Eternit

Der Deutsche Pavillon auf der Architektur-Biennale in Venedig steckt voller Poesie. Gezeigt werden Skizzen von Architekten und Künstlern, die ihre Sehnsüchte illustrieren – flankiert von vier Kabinetten, die den Besucher herausfordern, sich seinen eigenen Sehnsüchten zu stellen. Der spektakulärste Raum ist der Spiegelsaal mit verspiegelten Wänden aus Eternit.

Auf 200 Quadratmetern verspiegelter Wandflächen duplizieren sich Besucher und Objekte ins Unendliche – ein alter aber immer noch wirkungsvoller Effekt, um sich ganz seinen Träumen und Illusionen hinzugeben. Auch die Spiegel selbst sind Teil dieser Illusion. Denn sie sind nicht aus Glas sondern aus Faserzement mit verspiegeltem Schichtstoff. Dass Eternit sich zum wiederholten Mal für den Deutschen Beitrag der Architektur Biennale – und hier speziell für den Spiegelsaal – engagiert, ist kein Zufall. Denn Eternit steht für „Aeternitas“, Ewigkeit, Unendlichkeit. Und Eternit steht auch für die Sehnsucht der Architekten, einem einfachen Material eine individuelle Bedeutung zu geben – mit dieser universellen Faserzementplatte nicht nur Dächer und Fassaden zu gestalten, sondern sie auch für den Innenraum neu zu interpretieren.

Für die Realisierung des verspiegelten Sehnsuchtsraumes auf der Architekturbiennale wurden mit Duplex und Zeissig zwei weitere starke Partner für Speziallösungen in Innenräumen mit besonderen Anforderungen gewonnen. Duplex entwickelte das Verfahren, um Eternitplatten mit Spiegelfolie zu beschichten und die raffinierte Befestigungstechnik für eine extrem flache, fast fugenlose Vorsatzschale. Und Zeissig sorgte für den präzisen Einbau in die historischen Räume des Deutschen Pavillons. Die formstabilen Hydropanelplatten von Eternit sind nichtbrennbar und erfüllen so die hohen Brandschutzanforderungen im deutschen Pavillon. Mit dem Duplex-IMPACT-System ließen sich die spiegelnden Faserzementplatten einfach in die flache Unterkonstruktion einhängen und im Nut-Feder-System mit einer minimalen Fuge dauerhaft schließen. Durch die geschützte Systemverbindung kann weitgehend auf Dehnfugen verzichtet werden, da Bewegungen an Ecken und Türanschlüssen aufgefangen werden. Entwickelt wurde das modulare Duplex-Wandsystem für Flure und Räume mit besonderen Anforderungen an Hygiene und Strapazierfähigkeit wie Krankenhäuser, Hotels, Einkaufszentren und Schulen. Im Deutschen Pavillon zeigt sich erstmals die besondere Relevanz des Systems für den Ausstellungsbau. Die Ausführung vor Ort übernahm die für Präzisionsarbeit im Messe-, Ausstellungs- und Ladenbau bekannte Firma Zeissig GmbH & Co. KG. „Die finale Bearbeitung und Montage der verspiegelten Hydropanelplatten erfolgte einfach und umkompliziert. Das Duplex System überzeugt mit seiner raffinierten Verbindungstechnik“, fasst Hartmut Zeissig den Aufbau des Spiegelsaals zusammen.

Ein weiterer Vorteil: das System ist reversibel, der ganze Raum kann nach Ende der Ausstellungsdauer zerstörungsfrei demontiert werden. Bis dahin aber werden sich hunderte Besucher tausendfach darin spiegeln und ihren Sehnsüchten freien Lauf lassen – angeregt vielleicht auch durch die Reflexionen der Lüster aus dem Palast der Republik. Ob dies eine versteckte Kritik am Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses ist oder eine heimliche Sehnsucht nach dem Wiederaufbau von „Erichs Lampenladen“, lassen die Kuratoren des Deutschen Beitrags Cordula Rau, Eberhard Tröger und Ole W. Fischer offen. Vielleicht ist es am Ende einfach ein interpretationsoffener Raum, der vielfältige Assoziationen wecken und geheime Sehnsüchte freisetzen kann.

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