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Individuelles Wohnen im Siebengebirge

Das von den Kölnern liebevoll genannte Siebengebirge, ein ehemaliges Lagerhaus der Nationalen Notreserve am Kölner Rheinufer, wurde von den Architekten Kister Scheithauer Gross in hochwertige Wohn- und Gewerbeflächen mit Blick auf den Rhein transformiert. Das Bauwerk prägt die Kölner Rheinufersilhouette seit jeher. Sowohl die Umplanung als auch die Bauarbeiten wurden von der Bevölkerung daher mit hoher Aufmerksamkeit verfolgt.

Vor fast hundert Jahren wurde der vom Architekten Hans Verbeek konstruierte Speicherbau als Danziger Lagerhaus errichtet und 1909 eingeweiht. Fortan diente das Gebäude zur Korn- und Stückgutlagerung. Nach der Verlegung des Kölner Binnenhafens 1950 und überschattet vom Kalten Krieg diente das Gebäude über Jahre als Kölner Weizenkammer, um die Bewohner im Ernstfall versorgen zu können.
Das Siebengebirge ist ein Bauwerk von beachtlicher Substanz und genialer Zeichenhaftigkeit. Es bedarf daher weniger, aber umso präziser Eingriffe, dem Bauwerk neues Leben, Licht und Luft zu geben, so der Architekt Prof. Johannes Kister des renommierten Kölner Büros Kister Scheithauer Gross. Nach sorgsamen Umbaumaßnahmen wird der alte Kornspeicher nun ab Jahresende zu einer der attraktivsten Kölner Wohnadressen. Neben rund 3000 Quadratmetern Gewerbefläche im Erdgeschoss entstehen insgesamt 137 individuelle und großzügig geschnittene Eigentumswohnungen zwischen 50 und 200 Quadratmetern. Bei einem Großteil der Wohnungen wurde die komplette Tiefe des Gebäudes genutzt, um den Bewohnern Westsonne und Rheinblick gleichermaßen zu bieten.

Bei der Sanierung der Dächer kam aus vielerlei Gründen das Ytong Massivdach zum Einsatz: neben der schnellen und leichten Verlegung bietet der Baustoff Porenbeton auch hervorragende bauphysikalische Eigenschaften. Porenbeton verfügt über eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Dies bewirkt im Winter eine langsame Abkühlung und im Sommer eine langsame Erwärmung des Dachraumes. Temperaturschwankungen werden auf ein Minimum reduziert. Porenbeton bietet außerdem exzellente Schalldämmeigenschaften. Durch verfeinerte Messmethoden konnte jetzt sogar nachgewiesen werden, dass die Schalldämmwerte von Ytong-Porenbeton im Durchschnitt um 4-6 dB besser sind, als bisher von der gültigen DIN-Norm erfasst wurde. Aufgrund seiner mineralischen Zusammensetzung gehört der Baustoff. Porenbeton außerdem zur Brandschutzklasse A 1: er ist nicht brennbar und erfüllt so ohne weitere Zusatzmaßnahmen die Anforderungen aller Feuerwiderstandsklassen.

Etwa 30 Prozent der zukünftigen Bausubstanz auf dem neuen Gelände wird aus denkmalgeschützten Gebäuden bestehen. Auch das Siebengebirge ist gemäß den landesrechtlichen Vorschriften in die Denkmalliste des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen, denn der alte Kornspeicher ist einer der ersten Stahlbetonskelettbauten überhaupt in Deutschland.

Die Planungen Kölns am Rheinufer waren und sind nicht immer frei von Diskussionen. Dem zum Trotz ist mit der Umnutzung des Siebengebirges ein Projekt entstanden, das als glückliche Rettung schon fast verloren geglaubter Substanz bezeichnen kann. Der erfolgreiche Umbau des Siebengebirges beweißt einmal mehr, dass die Substanz bestehender Strukturen in der Tat eine Reserve für die Nutzungstransformation darstellt, die Städte in ihrer Binnenentwicklung benötigen, da der Flächenverbrauch in den Randbezirken keine Alternative darstellt, die Innenstädte wiederzubeleben. Das Thema Transformationen ist nicht nur in deutschen, sondern auch in allen europäischen Städten von großer Aktualität und wird die Zukunft unserer Städte wesentlich bestimmen.

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