Startseite » Themen »

Sicherer Service

Themen
Sicherer Service

In Herten blickt man dem demographischen Wandel gelassen entgegen. Unlängst realisierten TOR 5 Architekten dort eine Anlage für Betreutes Wohnen sowie ein benachbartes Seniorenpflegeheim im KfW-40-Standard. Die Servicewohnanlage punktet nicht nur mit ihrer energieeffizienten Gebäudehülle und Haustechnik. Komplett aus hoch tragfähigem Silka Kalksandstein erstellt, bieten sämtliche Wände des Bauwerks auch optimalen Schall-, Brand- und Wärmeschutz.

Vielfalt durch veränderte Sozialstrukturen

Ein ehemaliges Gärtnereigrundstück im Ortskern von Herten-Westerholt bei Recklinghausen sollte zu einem städtisch geprägten Wohnstandort umgestaltet werden. Als Quartiersmitte war ein neuer Stadtteilpark vorgesehen. Entlang des im Süden des Grundstücks verlaufenden Bahndamms plante man die Bebauung als Lärm abschottenden Riegel. Parallel zur Annastraße ist auf diese Weise ein abwechslungsreicher Mix aus Stadthäusern, Altenpflege- und Servicewohneinheiten entstanden, hier und da unterbrochen von grünen Höfen. TOR 5 Architekten aus Bochum entwarfen eine der Anlagen für Betreutes Wohnen mit insgesamt 36 Apartments und einer Nutzfläche von 4.240 Quadratmetern. Zum Bahndamm hin zeigt sich das kompakte Gebäude weitgehend geschlossen, zum Park und zur Quartiersmitte hin öffnet es sich wie ein U.

Ausgewogene Aufteilung
Das Erdgeschoss der über vier Etagen reichenden Servicewohnanlage tritt gegenüber den Obergeschossen um 1,50 Meter zurück. Es beherbergt neben den lichten, offenen Gemeinschaftsräumen auch die Haustechnikzentrale sowie die Kellerersatzräume. Da das Grundstück wegen seiner vorherigen Nutzung als Gärtnereibetrieb sehr schwierige Gründungsverhältnisse aufwies, verzichtete man auf eine Unterkellerung des Gebäudes. Dennoch wurde an einigen Stellen eine Fundamentierung mit Pfählen erforderlich. In den drei Obergeschossen sind die Wohneinheiten für die Senioren untergebracht. Sie werden über zwei zentrale, innen liegende Treppenhäuser erschlossen, an die pro Etage je sechs Apartments angebunden sind. Sämtliche Nutzungseinheiten verfügen über barrierefreie Zugänge, auch zu den jeweils angegliederten Balkonen. Sie sind darüber hinaus speziell auf demenzkranke Menschen abgestimmt. Während die Wohn- und Schlafräume mit Eichenparkett belegt sind, erhielten die Bäder und Toiletten hochwertige Fliesenbeläge. In jedem Apartment befindet sich ein Einbauschrank, der sich als Abstellraum nutzen lässt. Teilweise trennen großformatige Glasschiebetüren den Wohn- vom Schlafbereich ab. Diese gewähren einerseits Privatheit, andererseits ermöglichen sie die Kommunikation und Teilnahme am täglichen Leben bei pflegebedürftigen Bewohnern.

Solide Bauart
Auf ausdrücklichen Wunsch des Bauherrn, der Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd, sollten die Tragstruktur der Wohnanlage sowie alle nicht tragenden Wände aus Kalksandstein errichtet werden. Die Architekten entschieden sich für großformatige Silka Planelemente, die einen schnellen Baufortschritt gewährleisteten. Damit ließen sich nicht nur tragfähige, hoch belastbare Wände innerhalb von kurzer Zeit erstellen, sondern auch behagliche Räume mit hohem Wohnkomfort für die Senioren schaffen. Neben den hervorragenden Schallschutzeigenschaften des schweren Baustoffs Kalksandstein, spielt hier vor allem seine gute Wärmespeicherfähigkeit eine Rolle, die für ein dauerhaft ausgeglichenes Raumklima sorgt.

Vorbildliches Energiekonzept
Beim Wärmeschutz mussten die Architekten allerdings noch „nachbessern“: Ein Wärmedämmverbundsystem von 160 Millimetern Stärke schützt daher nun die Außenwände vor zu großen winterlichen Energieverlusten. Um die Kriterien eines KfW-40-Hauses zu erfüllen und wärmebrückenreduzierte Anschlüsse zu schaffen, entwickelte man ein spezielles Profil als unteren Abschluss der Putzflächen. Dieses wurde zum integrativen gestalterischen Bestandteil der gesamten Wärmedämmverbundfassade. Die verwendeten Kunststofffenster verfügen über eine Dreifachisolierverglasung und sind halb flächenversetzt eingebaut. Automatisch gesteuerte, außen liegende Raffstores verschatten sie bei Bedarf. Auch das Dach und die Bodenplatte wurden mit 220 beziehungsweise 180 Millimetern ausreichend stark gedämmt, so dass das Gebäude einen mittleren U-Wert von 0,36 W/(qmK) erreichte. Die Lüftung übernimmt eine zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung, die notwendigen Leitungen dafür verlaufen in den Rohdecken. Dies trug zusammen mit den Dämmmaßnahmen dazu bei, den Jahresheizwärmebedarf der Wohnanlage auf 32,59 kWh/qm zu senken. Er wird über Fernwärme gedeckt.

Keywords
arcguide Sonderausgabe 2023
Projekte
arcguide Partner
Architektenprofile
 


Sie möchten auch Ihr Büro präsentieren und Ihre neuesten Projekte vorstellen? Zum Antragsformular »


Sie haben bereits ein Büroprofil auf arcguide.de und möchten Ihre neuesten Projekte vorstellen? Zum Projektformular »

Ausschreibungen
Konradin Architektur
Titelbild md 03-04
Ausgabe
03-04.2024 kaufen
EINZELHEFT
ABO

 


Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de