Das Rathaus in Utrecht blickt auf eine lange Geschichte von Umbauten und Ergänzungen zurück.
Ausgangspunkt war das Hasenberg-Gebäude aus dem Jahr 1343, das in den folgenden Jahrhunderten durch den Erwerb und Umbau daran angrenzender Gebäude erweitert wurde. Später kam noch ein neoklassizistischer Gebäudeteil hinzu, der mit seinen Fassaden den mittelalterlichen Gebäudekern nahezu verschleiert, der letzte Anbau in der grachtabgewandten Seite im Nordwesten stammt aus den 30er Jahren.
Der spanische Architekt Enric Miralles, der 1997 mit seiner Partnerin Benedetta Tagliabue den 1. Preis für seine Planungen erhielt, bekam den Auftrag, eine Erweiterung des Rathauses vorzunehmen und darüber hinaus die bestehenden Raumgefüge neu zu strukturieren.
Sein Ansatz, den über Jahrhunderte entstandenen Gebäudekomplex als ein Konglomerat von Einzelgebäuden zu betrachten und ihn wieder in seine einzelnen Teile zu zerlegen, führte zu einem grandiosen Feuerwerk von unterschiedlichsten Bauteilen, Formen und Materialien. Durch den Anbau aus den 30er Jahren bohrt sich nun die vollverglaste Sitznische der Cafeteria, im Ratssaal wurde die Zwischendecke entfernt und der Blick auf ihre Balkenlage und die gemauerten Entlastungsbögen freigegeben, das Foyer wird von Brücken unterschiedlichster Materialien durchkreuzt, welche die einzelnen Bauteile miteinander verbinden. Die Architekten haben immer wieder Putz streifenförmig oder flächig entfernt und das darunterliegende Mauerwerk sichtbar gemacht. Materialien wie Beton, Backstein, Stahl, verzinktes Blech, Holz, Glas treffen wie in einer Collage aufeinander.
Der im Jahr 2000 fertiggestellte, vorläufig letzte Umbau stößt bei den Bewohnern der Stadt immer wieder auf Kritik und wird von vielen als Provokation empfunden. Das mag wohl daran liegen, das hier die vermeintliche Homogenität eines über die Jahrhunderte gewachsenen Gebäudekomplexes entlarvt wurde und die einzelnen Gebäudeteile in einer sehr radikalen, wenig ordnungsliebenden Weise wieder in ihre Heterogenität zurückgeführt wurden. Susanne Günther
Ausgangspunkt war das Hasenberg-Gebäude aus dem Jahr 1343, das in den folgenden Jahrhunderten durch den Erwerb und Umbau daran angrenzender Gebäude erweitert wurde. Später kam noch ein neoklassizistischer Gebäudeteil hinzu, der mit seinen Fassaden den mittelalterlichen Gebäudekern nahezu verschleiert, der letzte Anbau in der grachtabgewandten Seite im Nordwesten stammt aus den 30er Jahren.
Der spanische Architekt Enric Miralles, der 1997 mit seiner Partnerin Benedetta Tagliabue den 1. Preis für seine Planungen erhielt, bekam den Auftrag, eine Erweiterung des Rathauses vorzunehmen und darüber hinaus die bestehenden Raumgefüge neu zu strukturieren.
Sein Ansatz, den über Jahrhunderte entstandenen Gebäudekomplex als ein Konglomerat von Einzelgebäuden zu betrachten und ihn wieder in seine einzelnen Teile zu zerlegen, führte zu einem grandiosen Feuerwerk von unterschiedlichsten Bauteilen, Formen und Materialien. Durch den Anbau aus den 30er Jahren bohrt sich nun die vollverglaste Sitznische der Cafeteria, im Ratssaal wurde die Zwischendecke entfernt und der Blick auf ihre Balkenlage und die gemauerten Entlastungsbögen freigegeben, das Foyer wird von Brücken unterschiedlichster Materialien durchkreuzt, welche die einzelnen Bauteile miteinander verbinden. Die Architekten haben immer wieder Putz streifenförmig oder flächig entfernt und das darunterliegende Mauerwerk sichtbar gemacht. Materialien wie Beton, Backstein, Stahl, verzinktes Blech, Holz, Glas treffen wie in einer Collage aufeinander.
Der im Jahr 2000 fertiggestellte, vorläufig letzte Umbau stößt bei den Bewohnern der Stadt immer wieder auf Kritik und wird von vielen als Provokation empfunden. Das mag wohl daran liegen, das hier die vermeintliche Homogenität eines über die Jahrhunderte gewachsenen Gebäudekomplexes entlarvt wurde und die einzelnen Gebäudeteile in einer sehr radikalen, wenig ordnungsliebenden Weise wieder in ihre Heterogenität zurückgeführt wurden. Susanne Günther
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