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Umbau im laufenden Betrieb

Knauf Gips KG
Umbau im laufenden Betrieb

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Knauf Vorfertigung garantiert Termintreue

Gäste und Handwerker zur gleichen Zeit im Hotel – kann das gut gehen? Es kann, wie die Neugestaltung des Empfangs- und Frühstücksbereichs im Hotel Prinzregent in Nürnberg zeigt. Möglich machte das gute Planung in Kombination mit Vorfertigung in Trockenbautechnik und engagierten Handwerkern, die zwischendurch auch bereit waren, beim Koffertragen Hand anzulegen.

„Guten Tag, darf ich Ihnen den Koffer aufs Zimmer tragen?“ Es gibt wohl keinen Hotelgast, der sich über solch ein Angebot nicht freut. Umso überraschender ist das, wenn es von einem Ausbauhandwerker kommt, der im Foyer des betreffenden Hauses seinem Metier nachgeht. So wie im Hotel Prinzregent in Nürnberg, dessen Empfangsbereich, Foyer und Frühstücksraum im laufenden Betrieb umgebaut wurde. Voraussetzung für den Erfolg dieser Aktion waren drei Komponenten: kundenfreundliche Handwerker, die zu vorher festgelegten Zeitfenstern arbeiteten und sogar nachts Hand anlegten, perfekte Planung bei gleichzeitigem Improvisationstalent sowie Trockenbautechnik von Knauf in Kombination mit exakter Vorfertigung. So konnte das Hotel die für den Umbau erforderlichen Schließzeiten so knapp wie möglich und die daraus resultierenden Kosten entsprechend niedrig halten.

„Für den finanziellen Erfolg eines Hotelumbaus kann insbesondere der Zugriff auf Trockenbaufertigteile ausschlaggebend sein, denn der Einnahmeausfall durch eine verlängerte Schließzeit summiert sich schnell auf den gleichen Betrag wie das für den Umbau veranschlagte Budget“, erklärt Architekt Rainer Wojtenek, der die Entwicklung, Planung und Bauleitung der Umbauarbeiten des Hotels Prinzregent verantwortete. In den letzten vier Jahren hatten die Hotelbesitzer das aus der Gründerzeit stammende Drei-Sterne-Haus nach und nach modernisiert und die Gästezimmer und Bäder an die Wünsche anspruchsvoller Hotelgäste angepasst. „Den Empfangsbereich mit seinem 70er-Jahre-Flair haben wir uns als letzte Herausforderung vorgenommen“, fügt Geschäftsführerin Kathrin Winkler hinzu. Das Problem dabei: Der Eingang mündete in direkter Linie in die Treppe zu den Obergeschossen. Der Empfangsbereich rechts davon fiel gar nicht auf. Er lag versteckt hinter der Ecke. Auch der Frühstücksraum wirkte nicht mehr zeitgemäß. Eine Lounge fehlte ganz. Das zweite Problem: „Das Budget ließ nur eine Schließzeit von fünf Tagen zu“, konstatiert die Geschäftsführerin. Zu kurz, um alles in dieser Zeit umzubauen.

Einzige Lösung: Umbau, wenn die Gäste da sind
So blieb nur eine Möglichkeit: Der Großteil der Arbeiten musste während des laufenden Betriebs erledigt werden. „Wir haben beispielsweise abends den alten Boden im Frühstücksraum herausgerissen, alles sauber gemacht und anschließend so gestaltet, dass die Gäste dort am nächsten Morgen erneut frühstücken konnten – bevor es wieder weiter ging mit den nächsten Arbeiten“, erzählt Joachim Weiß, geschäftsführender Gesellschafter der malerweiß GmbH, die mit dem Trockenbau- und dem Malergewerk und mit Bodenbelagsarbeiten betraut war und parallel den kompletten Innenausbau koordinierte. Auch Staubwände wurden gestellt, während das Hotel geöffnet war, und Wände herausgerissen. Die lärmintensiven Arbeiten setzten die Handwerker in der Regel zwischen 11 und 14 Uhr an, also zwischen der Check-Out- und der Check-In-Periode, weil um diese Tageszeit erfahrungsgemäß die wenigsten Gäste im Haus sind. Darüber hinaus bemühten sich die den Umbau im laufenden Betrieb gewohnten Fachkräfte, die Gäste durch Höflichkeit und kleine Dienstleistungen möglichst vergessen zu lassen, dass die Räume ringsherum gerade erneuert wurden.

Auf diese Weise entstand unter anderem die neue Kuppel in Höhe des ersten Treppenabsatzes, die nun wie eine Drehscheibe den Zugang zur seitlich davon angelegten Rezeption und den Lounge- und Frühstücksbereich markiert. Die 1 m Durchmesser und 20 cm Stichhöhe aufweisende Konstruktion ließ der Trockenbauer bei Knauf vorfertigen. Die Einzelteile wurden in Segmenten angeliefert, vor Ort in die neue, abgehängte Decke integriert und schließlich von dem extra dafür hinzugezogenen Kunstmaler und Restaurateur Andreas Wüst vergoldet.

Um Hohlstellen auszugleichen und die Deckenelemente sicher zu befestigen, mussten die Handwerker die Abhängepositionen an der Rohdecke mit Zweikomponentenmaterial vergießen und dabei Schwerlastdübel integrieren. „Das Gebäude war zwar seinerzeit mit für damalige Verhältnisse hochmodernen Stahlbetondecken ausgestattet worden, doch der Treppenraum wurde als Holzbalkendecke ausgeführt“, erläutert Architekt Wojtenek den Hintergrund dieser Vorgehensweise. Heute halten Noniushänger und Metallprofile die neue, mit zwei Lagen Bauplatten beplankte und rund 50 cm unterhalb der Rohdecke abgehängte Deckenkonstruktion. Ein Randfries stellt sicher, dass sich keine Risse bilden. Unterhalb der Kuppel garantiert ein in diese hinein ragender Kreis, dass indirekte Beleuchtung mit LED-Leuchten unsichtbar angebracht werden konnte.

Die Wirkung des neuen Empfangs basiert auf einem in Schreinerarbeit erstellten Tresen und einem darüber montierten Trockenbauhimmel, der wie ein Baldachin schräg von der Wand herab hängt. Zusammen verleihen sie dem langen Zugang organischen Fluss und lassen den Flur kürzer wirken. Die von Lichtplaner Thomas Pförtner in regelmäßigen Abständen gesetzten Wandleuchten setzen seitlich davon Highlights und verleihen dem Raum Gemütlichkeit. Um den Empfang optimal zu platzieren, musste zuvor das bisherige Raumgefüge verändert und die Küche verlegt werden. So blieb wenig Zeit für die Fertigstellungsarbeiten. Daher ließ Weiß auch den Baldachin teilweise als Fertigteil von Knauf produzieren. „Dies war ausschlaggebend für die Auftragsvergabe“, ergänzt Wojtenek. „Wir haben die Rundung an der Vorderkante des Deckensegels und den hinteren Part in mehreren Einzelteilen vorfertigen lassen und letzteren mit einem Ständerwerk aus 75er-Ständern um rund 3 Grad geneigt vor die ursprüngliche Wand gestellt. Vor Ort haben wir auch den Rest der Konstruktion zusammengesetzt und mit Downlights bestückt“, erinnert er sich.

Flexibel auf Leerlaufzeiten reagieren
Ein zweites Deckensegel überspannt einen Seitenflur, der zu den Zimmern in diesem Geschoss führt. „Ihn haben wir in F30 gefertigt, um eventuelle Brandschutzanforderungen auf jeden Fall abdecken zu können“, erklärt Trockenbauprofi Weiß. Dazu wurde die Decke mit einer Verkofferung auf der Rückseite begrenzt. Die darin integrierten LED-Leisten wurden eingehaust, die an Noniushängern abgehängte Unterkonstruktion mit zwei Lagen 12,5 mm Bauplatten doppelt beplankt. Der Clou dabei: „Die Raumakustik im Empfangsbereich hat sich dank der beiden Deckensegel verbessert bzw. ist mindestens genauso gut geblieben wie zuvor. Und das, obwohl wir nun statt des früheren Teppichs ausschließlich harte Materialien als Böden haben und auch keine speziellen akustischen Maßnahmen getroffen haben“, erzählt Architekt Wojtenek.

Für die Sitznischen in der Lounge war eine enge Zusammenarbeit zwischen den Trockenbauern und dem Schreiner sowie dem Polsterer notwendig. Erstere fertigten das Deckensegel oberhalb der Nischen aus vorgefertigten Platten an, um die Montagezeit zu minimieren und die Ausführungsqualität zu optimieren. Der Schreiner passte die von ihm gelieferten Anschlussplatten optimal an den Deckenhimmel an, der Polsterer fertigte die Bänke darunter.

„Dank Vorfertigung konnten wir die Bauzeit perfekt einhalten“, zieht Joachim Weiß Bilanz. Von der Auftragserteilung bis zur Lieferung hatte Knauf für die Produktion und die vorher gehenden Planungsschritte rund sechs Wochen Zeit. Währenddessen liefen die Rückbau- und Vorbereitungsarbeiten im Hotel. Nur ganz am Ende der Bauarbeiten war das Hotel geschlossen, um die Restarbeiten ausführen zu können. „Doch schon zuvor waren ständig zwei bis zehn Mann auf der Baustelle“, zählt Weiß auf. Da sein Unternehmen verschiedene Arbeiten abdeckte, nutzten die Handwerker Leerlauf- und Trocknungszeiten, um flexibel zwischen verschiedenen Arbeitsgängen zu wechseln. Und schon vor Baubeginn bzw. „bevor wir die Bauherren mit unseren Ideen konfrontiert haben, haben wir im Betrieb getüftelt und Lösungen erdacht“, fährt er fort. „So konnten wir nach Auftragserteilung sofort loslegen und in kürzester Zeit maximale Leistung erbringen.“

So viel Engagement kommt an, bei den Auftraggebern ebenso wie bei den Gästen: „Wir sind sehr zufrieden mit den Arbeiten“, freut sich Winkler. „Wir hatten schon Befürchtungen, dass der Umbau länger dauern würde und Gäste irritiert sein würden. Doch so konnten wir nicht nur das Budget einhalten. Auch die Gäste haben das zuvorkommende Verhalten der Handwerker honoriert. Und manche haben sogar schon den nächsten Aufenthalt angekündigt, weil sie sehen wollen, wie die Räume nach dem Umbau aussehen.“


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