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Akustik und Design nach Plan

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Akustik und Design nach Plan

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Neues Dienstleistungszentrum Iphofen

Für das neue Dienstleistungszentrum in Iphofen mussten Alt- und Neubauteile miteinander kombiniert werden. Trockenbautechnik ermöglichte nicht nur den Ausbau, sondern setzt auch Räume gekonnt in Szene – etwa mithilfe einer Baffeldecke.

Iphofen ist eine fränkische Kleinstadt mit einem großen Bestand an historischen Gebäuden. Inmitten des historischen Stadtkerns – zwischen Stadtpfarrkirche, Rathaus und Torhaus – hat das neue Dienstleistungszentrum der Kommune einen geeigneten Standort gefunden. Für das aus mehreren, um einen Innenhof herum gruppierten Baukörpern zusammengesetzte Ensemble wurden diverse Bestandsbauten abgebrochen.

Eine 1878 erbaute Schule und ein denkmalgeschützter historischer Gebäudekeller wurden saniert und umgenutzt. Fehlende Bauteile wurden ergänzt und Neu und Alt in Trockenbautechnik so ausgebaut, dass in den Räumlichkeiten nun die Verwaltung, verschiedene Ladenflächen und die öffentliche Bücherei sowie eine Touristen-Information Platz finden. „Alt- und Neubauten formen auf diese Weise einen Gebäudekomplex, dessen besondere Atmosphäre perfekt in die Altstadt von Iphofen passt“, erläutert Andreas Gundalach, Architekt bei der mit der Planung betrauten ARGE Böhm & Kuhn Architekten und Architektur Büro Jäcklein.

Baffeldecke: optimaler Lärmschutz unter betonkernaktivierter Rohdecke
Der als Touristenzentrum ausgebaute gläserne Verbindungsbau zwischen dem Alt- und dem Neubautrakt ist mit seinen in Trockenbautechnik ausgeführten gerundeten Regalwänden und einer akustisch wirksamen Baffeldecke eines der optischen Highlights des Dienstleistungszentrums geworden. Die Decke sorgt dafür, dass der Lärmpegel im Raum auch bei großem Andrang nicht zu hoch ist, ohne die Funktionsfähigkeit der betonkernaktivierte Rohdecke darüber zu beeinträchtigen.

Um die abgehängte Konstruktion zu befestigten, wurden im Zuge der Rohbauarbeiten Halfenschienen in die Decke einbetoniert. Die für die Beleuchtung notwendigen Elektrokabel verlaufen in Schlitzen, die im Anschluss verspachtelt wurden, bevor der Beton in einem Grauton gestrichen wurde. In die so vorbereitete Rohdecke schraubten die Fachkräfte des mit den Trockenbauarbeiten betrauten Unternehmens SPOMA Parkett und Ausbau GmbH entsprechend einem vorher festgelegten Raster zunächst Gewindestangen in die Halfenschienen ein. Im Anschluss montierten sie UD-Profile an die Gewindestangen und sicherten diese mit Muttern. Wo an der Rohdecke Unterzüge verliefen, wurden die UD-Profile direkt mit dem Beton verdübelt. „Dort, also an den Unterzügen, haben wir auch mit der Montage der Schienen begonnen. Denn die Unterzüge geben die Abhängehöhe der restlichen Decke vor“, betont Torsten Althaus, Polier Fachbereich Trockenbau bei der SPOMA Parkett und Ausbau GmbH.

Aufschieben, einschieben, schrauben, kleben, fertig
Die im Abstand von 13,5 cm verlaufenden und in Wellenform gefrästen Baffeln hatten die Trockenbauer zuvor direkt bei Knauf in Iphofen vorfertigen lassen. Sie bestehen jeweils aus einem Gipsplattenkern und seitlich montierten Akustikplatten mit 8/18 R Rundlochung. Bei der Vorfertigung der Baffeln wurde die Lochung so verteilt, dass die Ränder jeweils ungelocht blieben. Zur Montage schoben die Handwerker die einzelnen Elemente auf die Profile und verschraubten beides miteinander. An den Seiten waren die Baffeln seitens Knauf mit Nut- und Federverbindungen ausgerüstet worden, sodass die Elemente dort nur mehr miteinander verklebt werden mussten. Die Anschlussfugen wurden gespachtelt, geschliffen und gestrichen.

Als Beplankung für die geschwungenen Wände und Regalwände im Touristenzentrum dienen 6,5 mm Formplatten, aus denen die Fachleute zunächst Rundungen und Kurven bogen, bevor sie diese jeweils zweilagig an die ebenfalls zweilagigen geraden Wandflächen aus 12,5 mm Diamantplatten ansetzten. Teilweise wurden die Rundbögen mit OSB-Spanten verstärkt, um eine bessere Tragfähigkeit zu erhalten.

Aus Gewichtsgründen: Trockenbau
Die ehemalige Schule direkt neben dem Verbindungsbau musste im Zuge der Umgestaltung in den neuen Verwaltungstrakt des Dienstleistungszentrums zunächst entkernt werden. Lediglich die aus Naturstein bestehenden Außenwände und die Holzbalkendecken blieben erhalten. Weil letztere nur bedingt belastet werden dürfen, konnte auch dieser Gebäudetrakt nur mit Trockenbautechnik ausgebaut werden. Aufgrund der Brandschutzbestimmungen brachten die Montagekräfte von SPOMA Parkett und Ausbau die Holzbalkendecke mittels Trockenbaukonstruktion auf das Niveau F 90, um daran im Anschluss mit Noniushängern – und geringstmöglicher Abhanghöhe – Akustikdecken mit R 8/18 Rundlochung abzuhängen. Zwischen beiden Decken verlaufen die Verkabelung der Beleuchtung sowie weitere Installationsleitungen. Als Dämmung dient Mineralwolle.

In den Fluren des Altbaus schließen die dort abgehängten Deckenkonstruktionen mit einer runden Aufkantung an die Wände an und bilden somit eine Lichtvoute zur indirekten Beleuchtung. Alle Rundungen lieferte Knauf als vorgefertigte Formteile an, sodass sie nur mehr montiert und später mit LED-Leuchten auf Ablagestreifen bestückt werden mussten. „Teilweise haben wir die Platten auf der Baustelle zusätzlich aufgedoppelt und verspachtelt. Denn die Rundungen konnten an manchen Stellen nicht von Vornherein definiert werden, sodass das zusätzliche Gewicht der Leuchten dort zu minimalen, aber sichtbaren Ausbuchtungen führte“, erzählt Althaus. Die gerundeten Randanschlüsse im Treppenhaus wurden aus zwei Lagen mit 6,5 mm Formteilen Rundungen gebogen.

Blecheinlagen zur Montage runder Revisionsklappen
Andere Flure bestückten die Handwerker mit trichterförmigen Lampen, deren Fassungen von den Trockenbauern in die abgehängte Decke eingespachtelt werden mussten. „Neben rechteckigen haben wir darüber hinaus auch runde Revisionsklappen verbaut“, informiert der Trockenbauer. „Dafür haben wir Blecheinlagen vorgefertigt und montiert, sodass wir die runden Klappen auf dieser Basis vernünftig verschrauben konnten.“

Um den Schallschutz in sensiblen Räumen wie dem Büro des Bürgermeisters zu optimieren, rüsteten Monteure die dortigen Massivwände mit Vorsatzschalen mit Diamantplatten auf bzw. errichteten Wände mit einer Beplankung aus zwei Lagen 12,5 mm Diamantplatten. Ehemalige Lagerräume, die von der im Erdgeschoss liegenden Eingangsebene direkt in einen Hang hinein ragen, beplankten sie stattdessen mit Aquapanel Cement Board Indoor, um die nun als Läden dienenden Flächen ausreichend vor Feuchtigkeit zu schützen. Das Krüppelwalmdach des Altbaus erhielt eine Beplankung aus Lochplatten und Standardplatten auf im Abstand von 30 cm verzogenen Unterkonstruktion, Dampfsperre und Dämmung. Im Neubau wurden schallschutztechnischen Gründen ebenfalls Akustikdecken mit Rundlochung 8/18 R abgehängt – um das neue Dienstleistungszentrum unabhängig von der Bauzeit auf einen zeitgemäßen technischen Stand zu bringen.


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