Für das neue Museum stellte die Ostdeutsche Sparkassenstiftung ihren früheren Hauptsitz am Falkeplatz zur Verfügung, der saniert und umgebaut wurde – vier Etagen beherbergen heute die exzellente Sammlung. Das in den Jahren 1928-1930 errichtete Gebäude mit Stahlbetonskelettkonstruktion war eines der ersten Hochhäuser in Chemnitz, gebaut im Stil der Neuen Sachlichkeit. Entworfen wurde es von Fred Otto, dem damaligen Stadtbaurat und einem der wichtigsten Vertreter modernen Bauens in der Region. Seine Gebäude zeichnen sich aus durch Funktionalität und eine klare architektonische Formensprache.
So wirkt auch der Bau am Falkeplatz durch seine Proportionen und die klar gegliederte Lochfassade im Stil der Bauhaus-Ära, jener Zeit, aus der auch viele der Kunstwerke von Gunzenhauser stammen. Die Fassade besteht aus beigefarbenem Travertin, die Oberfläche wirkt homogen und wird aufgelockert allein durch minimal variierende Fenstergrößen und -formen. Das unterstützt die sachliche Formensprache und vermeidet zugleich jegliche Monotonie.
Verantwortlich für den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes ist das renommierte Berliner Architekturbüro Staab Architekten. Hauptaufgabe war die Verwandlung eines Verwaltungsgebäudes mit vielen kleinen Raumstrukturen in eine weitläufige offene Museumslandschaft ohne störende Trennwände. Staab Architekten überzeugten mit einem durchdachten Licht- und Raumkonzept, das der Kunst einen optimalen Präsentationsrahmen bietet. Die vorhandenen räumlichen Potenziale schöpften sie aus und hielten die baulichen Ergänzungen und Eingriffe so gering wie möglich. „Für uns lag die Herausforderung des Projekts in der Gratwanderung zwischen dem rücksichtsvollen Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz und der für die neue Museumsnutzung notwendigen Transformation des Hauses. Hier das richtige Maß zu finden, war für uns eine zentrale Aufgabe“, erklärt Volker Staab.
Die Sammlung Gunzenhauser wird der Stadt weithin sichtbar gemacht durch beleuchtete Vitrinen in einigen Fensteröffnungen, aufgefüllt mit großflächigen Portraits der für die Sammlung wichtigsten Künstler. Die gläsernen Kuben schieben sich leicht aus der Fassade heraus, alle anderen Fenster sind originalgetreu erhalten. Im Inneren führten die Architekten das Gebäude auf seine statische Struktur zurück, lediglich die Außenwände, tragende Stützen, Rippendecken und Treppenhäuser blieben bestehen. Dann arbeiteten sie mit einfachen, formal ablesbaren Eingriffen die spezifischen räumlichen Qualitäten für die neue Museumsnutzung heraus. Nahezu alle Innenwände konnten entfallen.
In der Mitte des 7-geschossigen Baukörpers und den beiden viergeschossigen Flügeln, liegt ein Innenhof, seinerzeit die Kassenhalle. Der dank eines Glasdachs lichtdurchflutete Raum wurde zum Zentrum der Wechselausstellung. Er kann zusätzlich für Vorträge und Veranstaltungen genutzt werden. Um den darüberliegenden Lichthof sind die Ausstellungsräume angeordnet. Dort wurden die Hofwände freigestellt, über transluzente Verkleidungen der Fenster gelangt Tageslicht gleichmäßig, aber blendfrei in die Räume. Diese Hofwände leiten zudem als Leuchtkörper durch die Ausstellung. Aufgrund der übersichtlichen Gliederung des Innenraums und der einfachen Erschließung ist der Rundgang für die Besucher einfach nachvollziehbar. Die baulichen Eingriffe beschränkten sich auf Ausstellungswände und Einbauten im Eingangsbereich mit Garderobe, Cafeteria und Kassenmöbel.
Zudem fügten die Architekten eine neue einläufige Kaskadentreppe zur Erschließung der oberen Etagen ein. Sie ist zugleich ein verbindendes, zeitgenössisches Element. Zum Ausstellungsraum hin ist sie mit bronzefarbenen eloxierten Aluminiumtafeln verkleidet, im Inneren ist der Baukörper in dunklem Rot gehalten. Die schmale, lange Treppe verbindet die Ausstellungsbereiche und eröffnet raffinierte visuelle Perspektiven. Die Treppeninnenwände sind rot und auch der Boden greift die Farbe auf. Hierzu wählten die Architekten den einfarbigen Bauhaus-Klassiker DLW Linoleum Uni Walton in Rostrot, pompeji red, von Armstrong. Auch im Kassenbereich wurde der zeitlos attraktive Belag verlegt.
Zum einen besitzt DLW Linoleum alle erforderlichen technischen Eigenschaften für hoch frequentierte Bereiche, wie Rutschhemmung und Strapazierfähigkeit. Zum anderen ist es leicht zu reinigen und auch über längere Zeit besonders wirtschaftlich. Für noch mehr Nachhaltigkeit bietet Armstrong DLW Linoleum auch mit einer hochwertigen PUR-Vergütung an. So kann die Ökobilanz des umweltfreundlichen Bodenbelags aus überwiegend natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen wie Leinöl, Naturharzen, Jute sowie Holz- und Korkmehl noch erhöht werden.
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