Monolithisch aus Ytong Porenbeton ließ Architekt Volker Schwab die Außenwände eines Wohnhauses in Ottobrunn erstellen. Unter Verzicht auf die vielfach im Hausbau üblichen, kostenaufwendigen Dämmmaßnahmen von Fassaden entstand damit eine hoch wärmedämmende Gebäudehülle, die über die aktuellen Anforderungen der EnEV 2009 hinausgeht und voraussichtlich die Dämmstandards der geplanten EnEV 2012 erreicht.
Vielfalt durch die Abkehr von klassischen Erscheinungsbildern
Mitten im gewohnten Bild von sattel- und walmdachgekrönten Einfamilienhäusern entstand in Ottobrunn südlich von München ein moderner, kubischer Wohnblock, der sich besonders durch seine betont einfache Form von der traditionellen Umgebung abhebt. Mit einem A/V-Verhältnis von 0,62 m-1 verfügt der kompakte Baukörper über gute Voraussetzungen für einen geringen Energiebedarf. Zugleich schaffte es Architekt Volker Schwab aus Vohenstrauß, aus dem Wohnhaus das räumliche Maximum herauszuholen.
Anspruchsvolles Wohn – und Energiekonzept
Alle Räume des Erdgeschosses liegen zu beiden Seiten eines Erschließungsflurs, der das gesamte Haus durchzieht. Ein Hauswirtschafts-/ Arbeitsraum und ein kombiniertes Gäste-/ Arbeitszimmer sowie das Gäste-WC und der Kellerzugang sind zur Straßenseite hin angeordnet. Auf der Gartenseite erstreckt sich ein großer durchgehender Raum mit bodentiefen Fensterelementen, der zum Kochen, Essen und Wohnen genutzt wird. Ein langer Flur erschließt auch das Obergeschoss. Hier befinden sich auf der Gartenseite ein Bastelraum sowie drei rationell zugeschnittene Kinderzimmer. Galerien im Dachraum des flach geneigten Satteldachs verleihen den Zimmern jedoch eine unerwartete Großzügigkeit. Sie dienen in den Kinderzimmern als Schlafplätze, im Bastelzimmer als Stauraum. Die gegenüberliegende Flurseite mit Schlafzimmer, japanischem Bad, Ankleide- und Entspannungszimmer ist ganz den Eltern vorbehalten. Das klar definierte Wohnprogramm ist gekoppelt mit einem ebenso durchdachten Energiekonzept. Eine solarthermische Anlage zur Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung sowie ein Stückholzofen, der problemlos die Beheizung des gesamten Gebäudes sicherstellen kann, sorgen für eine weitgehende Unabhängigkeit von traditionellen Energieträgern. Dem ausgeprägten Sicherheitsdenken der Bauherren ist jedoch die zusätzliche Installation einer Gastherme geschuldet. Eine kontrollierte Wohnraumbe- und -entlüftung versorgt das Haus mit Frischluft.
Massives Bauen für die Zukunft
Von Anfang an kam für die Bauherren nur eine monolithische Bauweise mit einem hochwertigen Massivbaustoff in Frage. Ein Wärmedämmverbundsystem hatten sie von vornherein ausgeschlossen. Da sie ein zukunftsfähiges Gebäude bauen und daher die aktuell gültigen Dämmstandards übererfüllen wollten, entschieden sie sich für massive Ytong Plansteine, die mit λ = 0,08 W/(mK) zudem eine außerordentlich niedrige Wärmeleitfähigkeit besitzen. Die Dicke der Außenwände legte der Architekt auf 42,5, an den Giebelwänden sogar auf 48 Zentimeter fest. Ergänzt durch Fenster mit Dreifachisolierverglasung entspricht die Gebäudehülle somit dem KfW-40-Standard. Weil der Baustoff darüber hinaus einfach vor Ort mit der Bandsäge zu bearbeiten ist, erwies sich besonders die eigentlich eher komplizierte Ausführung der innen liegenden Fallrohre als unproblematisch. Vorteile bot der Ytong Porenbeton auch im Bereich der bündig versenkten Fenster: Die Oberflächen der Fensterlaibung ließen sich mühelos so exakt vorbereiten, dass später die Dichtungsbänder sauber und präzise angearbeitet werden konnten, um die geforderte Luftdichtigkeit herzustellen.
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