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Medizinische Klinik der Universität Heidelberg

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Medizinische Klinik der Universität Heidelberg

Zukunftsweisender Neubau der Medizinischen Klinik der Universität Heidelberg

Flexibles Architekturkonzept für zukünftige Nutzungsanpassungen
In nur drei Monaten – von April bis Ende Juni 2004 – bewältigten die rund 1.200 Mitarbeiter der Medizinischen Klinik der Universität Heidelberg zusammen mit ihren Patienten den Umzug von den bislang verstreut liegenden Quartieren an den neuen, zentralen Standort im Neuenheimer Feld. Die Vision eines integrierten Gesamtklinikums für die Universität Heidelberg gab es bereits in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Bis 1987 sollte es jedoch dauern, dass mit der Fertigstellung einer neuen Kopfklinik sowie dem Versorgungszentrum (VZM) der 1. Bauabschnitt des Großprojekts Heidelberger Klinik-Ring realisiert werden konnte. Der 2004 fertiggestellte 2. Bauabschnitt umfasst die Medizinische Klinik mit zentraler Eingangshalle und Patientenstraße, einen Gebäudetrakt für Untersuchung, Behandlung und Forschung – kurz: UBF-Gebäude – sowie ein Bettenhaus. Weiter erhält der Klinik-Ring einen Schwer-Ionenbeschleuniger, die Kinderklinik, und künftig die Frauenklinik, Hautklinik und Chirurgische Klinik.

Meilenstein für Krankenversorgung, Forschung und Lehre
Mit einer Nutzfläche von 25.000 m² ermöglicht der neue Standort der Medizinischen Klinik eine enorme Erhöhung der Behandlungskapazität für die Region. Die Patienten können zusätzlich von einer qualitativen Verbesserung der Krankenversorgung profitieren: Von den 178 Mio. Gesamtkosten des Neubaus entfielen rund 38 Mio. auf die hochwertige technische Erstausstattung, dank derer sich das Neuenheimer Feld jetzt zu den modernsten Klinikstandorten Europas zählen darf. Der hohe technologische Standard wie auch die räumliche Zusammenführung der verschiedenen Fachdisziplinen in der Patientenversorgung, Forschung und Lehre macht Heidelberg nicht zuletzt auch für Medizinstudenten deutlich attraktiver.

Zukunftstaugliches Gesamtkonzept
Bereits im Jahr 1991 war der 2. Bauabschnitt des neuen Klinik-Rings mit einem städtebaulichen Wettbewerb eingeleitet worden, aus dem das Architekturbüro Arcass, Stuttgart, als Sieger hervorging. Das Büro wurde mit dem Planungsauftrag für das damals größte Hochbauvorhaben des Landes Baden-Württemberg betraut. Nach vier Jahren Bauzeit präsentiert sich die neue Klinik seit 2004 als einladendes, lichtdurchflutetes Ensemble auf dem Areal in direkter Nachbarschaft zum Botanischen Garten. Großzügige Formen, klare Linien und die Beschränkung auf wenige, möglichst naturbelassene Werkstoffe und Materialien bilden die Grundelemente des flexiblen Architekturkonzepts, das auch für zukünftige Nutzungsanpassungen offen ist. Den funktionellen Anforderungen an eine modern ausgestattete Universitätsklinik wird darin von den Planern ebenso Rechnung getragen wie den Wünschen von Mitarbeitern und Patienten nach einem freundlichen, angenehmen Behandlungsumfeld. Entsprechend dem Planungsansatz von Arcass, die Innen- und Außenräume als konzeptionelle Einheit zu betrachten, wurde die Gesamtanlage mit durchgängig hohem gestalterischen Anspruch realisiert.

Einladende Architektur mit modularen Strukturen
Durch die klare Gliederungsstruktur der drei neuen Baukörper wirkt der Gesamtkomplex sehr übersichtlich. Eine logische Wegeführung und die Bezüge zum Außenraum erleichtern den Nutzern die Orientierung. Zentrales Element und Rückgrat der Klinik ist die Eingangshalle mit der Patientenstraße, von der aus die weiteren Funktionsbereiche erschlossen werden, so das neue Bettenhaus und das kurz UBF genannte Untersuchungs-, Behandlungs- und Forschungsgebäude. Die Eingangshalle und die Patientenstraße mit ihrer Verteilerfunktion sollen später auch als Andockstelle für die geplanten Gebäude einer weiteren Baustufe fungieren. Die 3-geschossige Eingangshalle wurde von den Planern des Büros Arcass als Stahlbeton-Skelettbau mit einer 2000 m² Fläche umfassenden, freistehenden Glasfassade realisiert, deren innovative Ausführung mit filigranen Stahl-Alu-Sonderprofilen Pilotcharakter hat. Für das an die Patientenstraße angrenzende UBF-Gebäude wurden baukonstruktiv und haustechnisch bewusst neutrale und modular veränderbare Strukturen gewählt, die eine dynamische Nutzungsentwicklung ermöglichen. Die regelmäßige Geometrie bietet dabei für die unterschiedlichsten medizinischen Anforderungen sowohl größere, flächige Areale wie auch kleiner dimensionierte Zonen an. Lehrräume und ein Hörsaal für die Medizinstudenten der Heidelberger Universität komplettieren das Raumangebot des Komplexes. Zwischen den Gebäudespangen sorgen 5 begrünte Innenhöfe in unterschiedlicher Gestaltung für eine aufgelockerte Atmosphäre.

Über Glasbrücken erreicht man von der Patientenstraße aus den U-förmigen Baukörper des Bettenhauses, das zum Landschaftspark hin orientiert ist. Das Gebäude überzeugt durch sein freundliches, hotelähnliches Ambiente. Schwellenängste werden hier gleich am Eingang durch die großzügige, offene Empfangssituation genommen. Um eine hohe Aufenthaltsqualität zu gewährleisten, haben die Planer die Zimmer mit extra tiefliegenden Fensterbrüstungen ausgestattet, damit auch die bettlägerigen Patienten den Blick ins Grüne genießen können.

Bewusster Einsatz natürlicher Materialien
Beim Innenraumkonzept legten Bauherr und Planer neben einer harmonischen und farblich zurückhaltenden Gestaltung auch besonderen Wert auf gesundheitlich unbedenkliche und die Ressourcen schonende Baustoffe und Materialien. Das zeigt sich in allen Ausbaudetails bis hin zur Wahl der Bodenbeläge für die verschiedenen Funktionsbereiche. Für die stark frequentierten Bereiche des UBF-Gebäudes und des Bettenhauses verwendeten die Planer Armstrong DLW Linoleum als bewährten, umweltfreundlichen Bodenbelag. Speziell im Klinik- und Pflegebereich empfiehlt sich der natürliche Fußboden-Klassiker wegen seiner zahlreichen positiven Eigenschaften. Linoleum ist durch seinen bakteriostatischen Charakter sehr hygienisch und wirkt zudem antistatisch. Bei der Verlegung werden die Bahnen fest und oberflächenbündig miteinander verschweißt. Dadurch sind Bodenbeläge aus Linoleum nicht nur sehr reinigungsfreundlich, den Architekten eröffnen sie auch große Gestaltungsspielräume bei Farbkombinationen oder Mustern – ganz nach den Wünschen des Bauherrn. Ein weiteres Plus für den Krankenhauseinsatz: Das Material ist angenehm fußwarm und dabei rutschhemmend und sorgt so für hohen Gehkomfort und Trittsicherheit.

Seine enorme Strapazierfähigkeit macht Linoleum auch für Bereiche mit hoher mechanischer Beanspruchung interessant: Weder Stuhl- noch Bettrollen können dem widerstandsfähigen Material etwas anhaben. Der geringe Rollwiderstand erweist sich dabei für Patienten wie für das Pflegepersonal als besonders hilfreich. Beim Heidelberger Klinikneubau fiel die Wahl der Planer auf den Linoleumbelag Marmorette von Armstrong DLW. In dezentem Hell- und Mittelgrau fügt er sich harmonisch und unaufdringlich in die Innenraumgestaltung ein. In den Untersuchungs- und Behandlungsräumen im UBF-Gebäude wie auch in den Patientenzimmern und Fluren des Bettenhauses korrespondiert er mit klaren Wandtönen. Ein Linoleumboden in einem warmen Orange setzt Farbakzente in den lichtdurchfluteten Aufenthalts- und Wartezonen.

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