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Mehr als nur Fassade – Holzbau mit energieeffizienter Gebäudehülle

Eternit GmbH
Mehr als nur Fassade – Holzbau mit energieeffizienter Gebäudehülle

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Als Prototyp für den vorgefertigten, mehrgeschossigen Holzsystembau entwickelte das Institut für urbanen Holzbau in einer typischen Berliner Baulücke 13 Wohnungen, verteilt auf fünf Geschosse. Nichtbrennbare Holzzementplatten machten das ökologische Baugruppen-Projekt möglich: Zum einen sah das Brandschutzkonzept eine nichtbrennbare, äußere Beplankung für die 36 Zentimeter dicken Holzrahmenelemente vor, zum anderen musste ein temporärer Witterungsschutz für die etwa achtwöchige Bauzeit garantiert werden. Beide Eigenschaften verbinden sich in der robusten Bauplatte Duripanel von Eternit.

Als Prototyp für den vorgefertigten, mehrgeschossigen Holzsystembau entwickelte das Institut für urbanen Holzbau in einer typischen Berliner Baulücke 13 Wohnungen, verteilt auf fünf Geschosse. Nichtbrennbare Holzzementplatten machten das ökologische Baugruppen-Projekt möglich: Zum einen sah das Brandschutzkonzept eine nichtbrennbare, äußere Beplankung für die 36 Zentimeter dicken Holzrahmenelemente vor, zum anderen musste ein temporärer Witterungsschutz für die etwa achtwöchige Bauzeit garantiert werden. Beide Eigenschaften verbinden sich in der robusten Bauplatte Duripanel von Eternit.

3xGrün – so der Name, den sich die Baugruppe wegen der Gärten vor und hinter dem Haus sowie wegen der großen, gemeinschaftlich genutzten Dachterrasse gegeben hat – steht für ein Mehrfamilienhaus, das besonders wegen seiner ökologischen Holzbauweise und der Bekleidung mit großformatigen Faserzementtafeln aus den typischen Berliner Stuckfassadenansicht heraussticht. 2008 gründeten Daniel Rozynski, Christoph Roedig und Philipp Koch das private Institut für urbanen Holzbau und entwickelten den Experimentalbau mit individuellen Grundrissen, verspringenden Fassadenreihen und großzügigen Balkonen. Die Berliner Doppelbaulücke wurde so mit einem hochwertigen Stadthaus im Energieeffizienzstandard 70 geschlossen. 13 Wohnungen zwischen 98 und 190 Quadratmeter Wohnfläche konnten 2012 von insgesamt knapp 50 Personen, darunter vielen Kindern, bezogen werden. Während fünf der sechs Maisonettewohnungen im Erdgeschoss liegen und direkt von der Straße betreten werden, erschließen sich die Etagenwohnungen durch ein großzügiges Foyer mit zwei getrennten Treppenhäusern. Für den hohen Wohnkomfort in dem modernen Holzrahmenbau sorgen die sichtbaren Massivholzdecken aus Brettsperrholz in den oberen Geschossen. Fast wandhohe Öffnungen bieten dazu maximalen Lichteinfall auf allen Etagen. Das Thema Holz setzt sich auch in der Fassade fort. Hier bestimmt eine hinterlüftete Materialkombination aus Holz und Faserzement die Optik. Während das Erdgeschoss eine Sockelzone aus Lärchenholz bildet, sind die vier Obergeschosse auf der Straßenfassade wie auch auf der Rückseite mit Grau durchgefärbten, im Licht leicht changierenden Equitone Tectiva Fassadentafeln von Eternit bekleidet.

Montage: Pro Geschoss zwei Wochen
Neben dem Erdgeschoss, das aus Brandschutzgründen aus Stahlbeton gefertigt ist, sind auch die durch Lasten und Feuchtigkeit hoch beanspruchten Bauteile wie Keller, Brandwände und Treppenhauskerne in Stahlbeton errichtet. Alle darüber liegenden Geschosse wurden systematisch als Holzbau ausgeführt. Hier konnte dank der hohen Vorfertigung alle zwei Wochen ein Geschoss mit 450 Quadratmeter Grundfläche errichtet werden. Während sämtliche tragenden, bis zu 3,50 x 5,0 Meter große, Wand- und Deckenelemente aus Brettsperrholz millimetergenau durch den Systemhersteller Metsä Wood, vormals Finnforest, in Aichach vorgefertigt und direkt auf die Baustelle geliefert wurden, übernahmen die Berliner Profis der Zimmerei A-Z Holzbau die Montage. So wurden die sichtbaren Leno-Deckenelemente mittels schräg verschraubter Vollgewindeschrauben an die deckengleichen Unterzüge aus Kerto-Bloc angeschlossen. Wunsch und Bedingung der Architekten war es die Unterzüge an der Unterseite bündig mit der Deckenfläche abzuschließen und die lichten Raumhöhen von 2,85 Meter voll wirken zu lassen. Der Brandschutz ist hier abweichend von der Musterholzbaurichtlinie mit einer transparenten B1-Holzschutzlasur gegeben. Auch die Böden der zum Teil 2,50 Meter auskragenden Balkone entwickeln sich aus den Holzdecken und lagern in den Außenwänden auf den Unterzügen auf.

Brandschutz und Feuchteschutz gewährleitet
Parallel zur Montage der Brettsperrholzelemente wurden in der Berliner Zimmerei die nichttragenden Holzrahmenbauelementen für die energieeffiziente Gebäudehülle vorgefertigt und per Tieflader zur Baustelle gebracht. So kamen die Vorteile des vergleichsweise leichten Holzbaus voll zum Tragen. Hier sah das Brandschutzkonzept eine schwerentflammbare, in Teilbereichen nichtbrennbare äußere Beplankung für die insgesamt 36 Zentimeter dicken Außenwände vor. Zum Einsatz kamen die feuchteresistenten Eternit Holzzementplatten Duripanel A2 und B1, die auch den temporären Witterungsschutz während der etwa achtwöchigen Bauzeit gewährleisteten. Die Befestigung der Holzzementplatten auf den Wandstielen erfolgte mit der eigens entwickelten Eternit-Spezialklammer der Marke Haubold für Holz- und Faserzement.

Das Beplankungssystem aus Eternit Klammer und Duripanel Bauplatte besitzt entscheidende Vorteile für den modernen Holzbau: Es entstehen widerstandsfähige Oberflächen, die vom Zimmermann einfach und standardisiert ausgeführt werden. Zudem bietet die Verbindung eine bis zu 20 Prozent höhere Wandscheibentragfähigkeit im Vergleich zu OSB/3 Platten. Nicht zuletzt überzeugte die Planer der hohe Brandschutz durch die nichtbrennbare bzw. schwerentflammbare Wandbeplankung. Dazu sind Duripanel Holzzementplatten diffusionsoffen und dank des hohen Zementanteils schimmel- und feuchteresistent. Auch bei starken Regenfällen konnte so ein zuverlässiger, temporärer Witterungsschutz während der Bauzeit gewährleistet werden. Auf die mit Duripanel beplankten Außenseiten wurde schließlich eine Holz-Unterkonstruktion für die abschließende Fassadenbekleidung montiert. Darauf sind grau durchgefärbte Eternit Faserzementtafeln mit farblich passenden Schrauben verschraubt. Durch den Abstand der Fassadentafeln zur Dämmung kann die Luft hinter der Fassadenbekleidung zirkulieren und eventuell vorhandene Feuchtigkeit abgeführt werden. Die konstruktive Trennung der Funktion Wärmeschutz und Witterungsschutz macht die vorgehängte hinterlüftete Fassade deutlich langlebiger als Wärmedämmverbundsysteme. Eine Investition, die sich rechnet.

Energieeinsparfassaden mit natürlicher Lebendigkeit
Für die Bekleidung der Fassade kamen großformatige Equitone Tectiva Fassadentafeln zum Einsatz. Notwendige Einschnitte in die nichtbrennbaren Tafeln konnten problemlos auch auf der Baustelle erfolgen. Saubere Schnitte lassen sich mit diamant- oder hartmetallbestückten Sägeblättern erzielen. Charakteristisch für die neue Eternit Faserzementtafel Equitone Tectiva ist ihr changierendes Farbspiel, das durch das Schleifen der Oberfläche und die zufälligen Schattierungen in der Durchfärbung hervorgerufen wird. Feine Linien in der Tafeloberfläche verleihen der Fassade ein natürlich mattes Aussehen. Geschliffen weisen die großformatigen Tafeln eine klare Ausrichtung der Oberfläche auf – je nach Blickwinkel, Licht und Witterung variiert der Farbeindruck und es entstehen zeitgenössische Energieeinsparfassaden mit natürlicher Lebendigkeit. Auch in puncto Energieeffizienz und Wärmedämmung ist die Wohnanlage 3xGrün vorbildlich. Die Fassadenelemente enthalten eine insgesamt 280 Millimeter dicke Wärmedämmung, der U-Wert der gesamten Gebäudehülle beträgt damit 0,164 W/m2K.

Für die Eternit Holzzementplatten Duripanel B1/A2 liegt eine Umwelt-Produktdeklaration (EPD – Environmental Product Declaration) nach ISO 14025 des Instituts Bauen und Umwelt e.V. vor. Darin sind die Ergebnisse der Ökobilanz der Platten festgehalten. Die Werte aus dem freiwilligen Prüfverfahren sind ein Hauptbestandteil des Zertifizierungssystems der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).


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