Das 1887 als Schule konzipierte Gebäude von Friedrich Loewels wurde im Stil der Neo-Renaissance errichtet. Bei dem im 2. Weltkrieg erheblich zerstörten Gebäude wurde auf das 3. Obergeschoss verzichtet und durch ein Notdach ersetzt. Im Jahre 1994 wurde beschlossen, die Schule für das Münchner Literaturhaus umzubauen. Der Entwurf von Kiessler + Partner setzte dabei auf Originalität und Zurückhaltung. Bei der Rekonstruktion wurde darauf geachtet, wieder die ursprüngliche Form und Dimension des Gebäudes herzustellen. Die Struktur der Eckrisaliten und des sechsachsigen, leicht zurückgesetzten Mittelteils wurde aufgenommen und zusammen mit dem Dach zu einem schlüssigen Gesamtkörper. Im Bereich der ehemaligen Markthalle liegen auf der Westseite der Ausstellungsraum und auf der Ostseite das Literaturcafe, das den Blick auf den neu gestalteten Salvatorplatz zulässt. Die ehemaligen Klassenräume der beiden darüberliegenden Ebenen wurden zu Büroräumen für den Literaturbetrieb, die Turnhalle zur Bibliothek umgenutzt. Das neu aufgesetzte Dachgeschoss liegt als luftiger Kubus aus Stahl und Glas zwischen den beiden mit Aluminiumlamellen verkleideten Kopfbauten, in denen die Treppenhäuser und Nebenräume untergebracht sind. Im Inneren des Kubus befinden sich die drei unterschiedlich dimensionierten Säle des Veranstaltungsbereiches, die als plastische Körper den weiten Raum ausfüllen. ps
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