Bei der Ankunft mit der Fähre auf der Insel Smøla (der nördlichsten Kommune in West-Norwegen), fällt gleich am Pier das Gurisentret (Guri-Zentrum) auf. Gemeinsam mit der nahen mittelalterlichen Kirche von Edøy bildet es zugleich Auftakt und kulturellen Höhepunkt dieser kleinen Inselkommune mit nur 2 100 Einwohnern.
Der Name Guri-Zentrum spiegelt den Ursprung des Projekts wider: Das hier angesiedelte Theaterstück über »Frau Guri von Edøy«, wurde 1990 anlässlich des 800. Jahrestags der alten Kirche auf einem nahegelegenen Bauernhof uraufgeführt. Durch die wachsende Popularität des Stücks wurde ein fester Bau für das jährlich wiederkehrende Ereignis nötig. Viele – überraschend kleine – Gemeinden im ländlichen Norwegen investieren beachtliche Summen in kulturelle Projekte und veranstalten Freilichtspiele in natürlichen oder eigens angelegten Amphitheatern.
Smøla kontrollierte im Mittelalter die strategisch wichtige Küstenroute nach Trondheim und war daher ein wichtiger Machtfaktor in der Region. Seitdem ist die Bevölkerung allerdings kontinuierlich geschrumpft. Die Investitionen der Kommune in das Guri-Zentrum und in eine neue Sporthalle haben diesen Trend umgekehrt. Solche Einrichtungen können der entscheidende Faktor dafür sein, dass junge Einheimische nach dem Studium wieder zurückkehren, und in der Tat steigt die Zahl langsam wieder an. ›
Weitere Informationen:
Freilichttheater und Besucherzentrum „Gurisentret“ auf Edøy / Smøla