„Das Haus ist ein außen sehr roter und innen ziemlich roher Wohnhaus-Solitär in Unterföhring. Es befindet sich in zweiter Reihe einer Doppelhaussiedlung der Nachkriegszeit. Im Norden schließt das weitläufige und unverbaubare Brachland der Stadtwerke München an. Die Bauherrin liebt Design, der Bauherr Technik. Das Konzept sucht maximale Effizienz und echte Einfachheit. Das Haus ist angelegt als Prototyp einer Serie. Der Entwurf ist in vielen Punkten wandelbar und kann so an die unterschiedlichsten Orte und Nutzer angepasst werden. Die Struktur des Hauses funktioniert mit zwei oder drei Schlafzimmern, mit oder ohne Keller, bei Ost-West- oder Nord-Süd-Ausrichtung. Der Stil des Hauses kann dabei alpenländisch, historisch-bürgerlich, futuristisch, klassisch modern oder im Loft-Style eingestellt werden“, beschreibt der Architekt.
Der Gebäudekörper des Solitärs erinnert an das Chassis des Lotus Esprit. Mit ein wenig Fantasie wird die keilförmige, flache Karosserie erkennbar; bei genauem Hinsehen auch die Heckleuchten, an deren Stelle sich hier Fenster befinden. Den „Platz im Kofferraum“ bekommt ein Arbeits- oder Kinderzimmer. Die hintere Radaufhängung macht Platz für zwei witterungsgeschützte Stellplätze. Dort befindet sich auch der Eingang. Die Bewohner gelangen buchstäblich „von hinten durch die Sitze“ ins Haus. Einen offener, raumhoch verglaster Wohn-/Essbereich erinnert an Autofront und Vorderräder. Das offene, wintergartenähnliche Schlafzimmer im Obergeschoss führt auf eine nicht einsehbare Dachterrasse, die „Scheinwerfer-Schlafaugen“. Die Frontscheibe des Sportwagens lässt sich schließlich in der breiten, ins Dach hineinragenden Fenstergalerie erkennen.
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