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Hein Gericke

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Besucher, die sich bei Hein Gericke mit den neusten Biker-Trends für die heranrollende Saison eindecken, haben wahrscheinlich kaum ein Auge für das Gebäude, das sie aufsuchen. Obwohl: so mancher Harley-Fahrer entpuppt sich werktags als Architekt … Lohnen würde es sich auf jeden Fall, einen Moment zu verweilen und seinen Blick schweifen zu lassen

Unübersehbar – bei dem vom Architekturbüro Schwarz Architekten entworfenen Nordtor Plaza in Stuttgart haben wir es mit einem beeindruckenden Stück Architektur zu tun: insbesondere die Straßenfassade hat es uns angetan. Hier, an der Nase, hat das Gebäude den höchsten Punkt erreicht. Die gestalterische Herausforderung war, dafür ein Element zu entwickeln, das nicht massiv und erdrückend wirkt – immerhin ist die Wand neun Meter breit und gut 44 Meter hoch. An dieser Stelle, sagt Werner O. Schwarz, ging es darum, einen ganz besonderen Akzent zu setzen. Zuerst war da die Idee der verglasten Panoramaaufzüge, die an zwei vertikalen Schlitzen in der Fassade auf und ab fahren. Das war ein wichtiges gestalterisches Moment.
Der zweite kreative Ansatz war die Wahl des Fassadenmaterials, das nur hier an dieser einen Wand eingesetzt wurde, um den Akzent nicht zu verwässern. Schwarz hat sich für Lochblech entschieden. Funktionale Argumente sprachen ebenso eindeutig dafür wie ästhetische.
Die technischen Gründe formuliert der Architekt im Wesentlichen so: Lochblech ist luftdurchlässig und muss daher nur eine geringere Windlast aufnehmen, hat ein niedrigeres Gewicht als andere Fassadenverkleidungen, bleibt auch über große Flächen maßhaltig und ist, da die Paneele abgekantet sind, auch ausreichend steif.
So wichtig wie die funktionalen sind aber auch die ästhetischen Argumente. Lochblech wirkt leicht, besitzt eine ornamentale Flächigkeit, ist gestaltbar und vor allem – Lochblech besitzt den Reiz der Halbtransparenz, einer kontrollierten Lichtdurchlässigkeit. Die hat Schwarz auch in die Nacht hineingetragen, indem er die Lochblech-Fassade mit künstlichem Licht hinterleuchtete – wenn der Mond aufgeht, dreht die Fassade noch mal richtig auf! Leider ist um diese Zeit selbst das allerletzte Motorrad verschwunden …
Nachtrag: Vielleicht liegt der Grund für die Gleichgültigkeit der Biker auch darin, dass das Lochblech nicht vollverchromt wurde, sondern in einem matten Luftgrau pulverbeschichtet – gerade damit das Material nicht spiegelnd im Raum steht.

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