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Hauptstadtvertretung für den Deutschen Caritasverband, Berlin-Mitte

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Hauptstadtvertretung für den Deutschen Caritasverband, Berlin-Mitte

Der Neubau der Hauptstadtvertretung des deutschen Caritasverbandes in Berlin-Mitte befindet sich innerhalb eines denkmalgeschützten Ensembles Am Zirkus und liegt an der Reinhardtstrasse, welche die Achse zwischen Friedrichsstadtpalast und Reichstag bildet.

Das Verwaltungsgebäude nimmt städtebaulich die Trauflinie der historischen Nachbargebäude auf, interpretiert jedoch deren Mansartdächer in Form des klassischen Berliner Staffeldachgeschosses. Auch die Fassade nimmt mit ihren hochformatigen Fenstern Bezug auf die angrenzenden Altbauten in Form einer klassischen Lochfassade mit großen Stockwerkshöhen im Erdgeschoss und der Belle Etage.

Der exponierten Lage entsprechenden, präsentiert sich das sechsgeschossige Gebäude des Caritasverbandes an der Ecke Reinhardstrasse / Am Zirkus mit einer bis ins Detail perfekt ausgearbeiteten Rundung in Glas und Naturstein.
Inmitten des pulsierenden Großstadtlebens, liegen die Konferenzräume und die Hauskapelle mit den Menschen auf gleicher Höhe. Die vier darüber liegenden Geschosse dienen der Verwaltung, das zurückgesetzte Dachgeschoss bietet Wohnungen mit herrlichem Ausblick über die Dächer Berlins.

Der Neubau des Caritasverbandes führt die traditionelle Lochfassade der unter Ensemble-Schutz stehenden Nachbargebäude fort. Die Proportionen der Öffnungen und deren Rhythmisierung werden aufgenommen und auf neue Weise interpretiert.
Es entsteht eine Ornamentik nur aus dem besonderen Fugenbild der großformatigen Natursteinfassadenplatten, im Wechsel mit den im gleichen Material auskragenden Fenstersimsen.

Die 2-teiligen Natursteinplatten wirken auf die ganze Fensterhöhe dadurch wie aus einem Stück gefertigt, dass mit Pressfuge gearbeitet wurde. Die Brüstungsbänder springen mit ihrem Fugenbild bewusst aus dem Fensterrythmus mit zwei verschiedenen Formaten.
Das regelmäßige Fassadenraster beginnt mit dieser Überlagerung lebhafter zu werden, ohne modische Elemente verwenden zu müssen.

Das runde Eck wird zum Signet. Der perfekt verarbeitete Naturstein umfasst im Erdgeschoß die rahmenlos wirkenden, gebogenen, schaufensterartigen Scheiben. Bei allen Fenstern führt das Verstecken der Fensterrahmen zum Eindruck, die Öffnungen hätten nur Festverglasung, lediglich die absturzsichernden Riegel tragen zum Fassadenrythmus bei.
Die Fassade ist aus portugiesischem Kalkstein Mocca Cremé, welcher durch sein helles Erscheinungsbild immer leicht und auf den Betrachter positiv wirkt – und das selbst noch bei Regenwetter, ein in Berlin nicht zu unterschätzender Faktor. Der Schliff hat Körnung 120. Im Fußgängerbereich wurde auf Geschoßhöhe Fleck- und Graffitischutz aufgebracht, ohne dass ein merklich anderer Oberflächeneindruck entsteht.
Den Übergang zum Gehweg im Sockelbereich bildet der gleichmäßige Granit Kuru Grey. Alle Fenster sind im klassischen Eloxalton hellbronze beschichtet, lediglich die großformatigen Treppenhausfenster haben dunkle Deckleisten, und wirken dadurch als Fuge zum Nachbargebäude.

Betritt der Besucher das Gebäude von der Reinhardtstraße aus, so empfängt ihn im Foyer der helle Fassadenstein als Wandverkleidung mit dem raumhoch integrierten, hinterleuchteten Jahresmotto des Caritasverbandes. Einladend für den Treppensteiger öffnet sich der unterste Lauf in einem Bogen dem Gast. Ein Stehpult mit Mediananschluß dient als Ablage für ein Gästebuch bzw. für den Empfang bei Veranstaltungen.
Von hier aus erschließen sich im Erdgeschoß die Konferenzräume und ein kleiner Andachtsraum. Der schiffsplankenartig verlegte Steinboden des Foyers aus dunkelbraunem Naturstein Grigio Damasco Typ 032 aus Tunesien, wechselt zum lebhaft gemaserten Nußbaumparkett in den Sälen. Letztere sind multifunktional nutzbar, voll klimatisiert und durch Tageslicht angenehm hell. Der Kontakt zur Stadt und ihren Bürgern bleibt durch transparente Vorhänge erhalten, welche im unteren Bereich durch doppelte Lage etwas mehr Sichtschutz bieten.

Von ganz besonderem Flair ist die Hauskapelle, welche in Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstler Prof. Norbert Radermacher gestaltet wurde.
Sandgestrahlte, dicke, reliefartig wirkende Glasschiebeelemente filtern je nach Wunsch das Tageslicht und lassen ganz verschiedene Stimmungen entstehen. Man spürt ein wenig die pulsierende Stadt gleich hinter der Fassade – ist also nicht gänzlich der Wirklichkeit entrückt.
Wenige spartanische frei und flexibel aufgestellte Hocker aus dem selben Holz wie der Fußboden, lassen den Raum sehr reduziert wirken. Ein Altar, ebenfalls aus Nußbaum, ist vor einer mit rotem Samt bespannten Fassadenfläche platziert. Das Kreuz schwebt formlich als Intarsie in die Glaswand integriert. Die Hauskapelle ist zum Foyer hin öffenbar.

Die vier Büroetagen bekennen sich mit dem Caritasroten Teppichboden eindeutig zur Organisation.

Alle Flurzonen lassen das Tageslicht durch transluzente Glaswände spüren, je nach Sonneneinstrahlung und Stellung der Sonnenschutzmarkisen mehr oder weniger lebhaft und von Farbe durchsetzt.
Helles Ahornholz fand für Türen und geschlossene Wände Verwendung. Alle Räume haben Kühldecken und sind zeitgemäß über Wärmetauscher kontrolliert belüftet. Das ganze Haus ist mustergültig rollstuhlgerecht ausgestattet und mit Aufzug erschlossen.

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