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Generaldirektion Nürnberger Versicherungen

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Generaldirektion Nürnberger Versicherungen

Objekt Zukunft: Nürnberger Versicherungsgruppe setzt mit dem Neubau der Generaldirektion städtebauliches Zeichen

Einzigartiges Ambiente schafft optimale Bedingungen für kreatives und motiviertes Arbeiten

Schutz und Sicherheit im Zeichen der Burg: Dieser Slogan ist seit Jahrzehnten untrennbar mit der Nürnberger Versicherungsgruppe verbunden. Er steht für Solidität und Qualität, aber auch für Zukunfts- und Innovationsfähigkeit im deutschen und internationalen Versicherungsmarkt. Dieses Renommee erfährt mit dem architektonisch imposanten Neubau der Generaldirektion sichtbaren Ausdruck. Der das Gebäudeensemble weit überragende Business Tower ist dabei zum neuen Wahrzeichen der Stadt Nürnberg und einer ganzen Region geworden. Tradition und Innovation erfahren so eine harmonische Verbindung. Den 3.000 Mitarbeitern bietet die neue Generaldirektion ein attraktives Ambiente für kreatives und motiviertes Arbeiten.
Die Nürnberger Versicherungsgruppe zählt zu den größten Versicherungsunternehmen in Deutschland. Über Kooperationen ist der klassische Lebens- und Sachversicherer zudem europaweit präsent. Gegründet wurde das Unternehmen 1884 als Nürnberger Lebensversicherungs-Bank. Die Gründungsväter um den Bleistiftfabrikanten Lothar Freiherr von Faber trugen damit dem wachsenden Bedarf nach finanziellen Schutz- und Vorsorgemaßnahmen breiter Bevölkerungsschichten in der aufstrebenden Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts Rechnung. Im Königreich Bayern war das Unternehmen der erste
Lebensversicherer auf kaufmännischer Grundlage. Dabei konzentrierte sich die Geschäftstätigkeit anfangs auf die Bereiche Lebens- und Invaliditätsversicherung. Im Laufe der Unternehmensgeschichte wurde die Produktpalette kontinuierlich ausgebaut und auch die Vertriebswege erfuhren eine stetige Ausweitung. Heute offeriert die Nürnberger Versicherungsgruppe ein breites Angebot an Lebens- und Sachversicherungen, die maßgeschneidert auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Gegenwärtig beschäftigt das Unternehmen rund 32.000 Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Rund 3.000 Mitarbeiter sind am Standort Nürnberg tätig. Zur Sicherung dieses dynamischen Wachstums und zur weiteren Stärkung der Wettbewerbsposition hatte sich der Vorstand zum Neubau der Generaldirektion in Nürnberg entschlossen. Er sollte die Voraussetzungen schaffen zur weiteren Optimierung der Arbeitsabläufe und zur Nutzung von Synergieeffekten. Zuvor waren die Mitarbeiter nämlich auf 15 Standorte im Stadtgebiet Nürnbergs verteilt, was den erklärten Unternehmenszielen immer weniger förderlich war.

Neubau als Symbol für den Aufbruch in ein neues Jahrtausend
Dem Entschluss zum Neubau der Generaldirektion Anfang der neunziger Jahre folgte ein internationaler Architektenwettbewerb. Zuvor hatten die Verantwortlichen bei der Nürnberger Versicherungsgruppe zahlreiche Verwaltungs- und Bürobauten im In- und Ausland besichtigt, um aus den zum Teil sehr verschiedenartigen Architektur-, Raum- und Organisationskonzepten die für das eigene Unternehmen beste Lösung heraus zu kristallisieren. Insgesamt sollte das Architektur- und Innenarchitekturkonzept die Voraussetzungen für kreatives und motiviertes Arbeiten und eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit schaffen. So wünschte man sich ein Gebäude, das über eine natürliche Klimatisierung be- und entlüftet werden konnte und das jedem Mitarbeiter einen Fensterarbeitsplatz zur Verfügung stellt. Die Raum- und Organisationsstrukturen in dem neuen Gebäude sollten zudem optimale betriebliche Arbeitsabläufe ermöglichen. Insgesamt sollte auf einer Bruttogeschossfläche von 100.000 m² Raum für 4.500 Arbeitsplätze geschaffen werden, wovon 3.000 Arbeitsplätze durch die Nürnberger Versicherungsgruppe belegt werden.

Aus den 110 eingereichten Entwürfen und Modellen wurde der Entwurf der Architekten Peter Dürschinger und Friedrich Biefang ausgewählt und mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Das Architekturkonzept überzeugt durch seine klare Geometrie und eindeutige Formensprache. Form und Funktion stehen in überzeugendem Einklang. Die siebengeschossige Randbebauung ist in Form eines Karrees angeordnet. Zu den Verkehrsachsen Ostend- und Cheruskerstraße öffnet sich der Gebäudekomplex und gibt den Blick frei auf einen imposanten Innenhof. Dieser wird dominiert von der rund 8.000 m² großen Wasserfläche des Nürnberger Sees. Dabei steigert der hohe Erlebniswert dieses neu geschaffenen Innenstadtraumes den Symbolwert des Neubaus. Die Bürotrakte der Randbebauung sind so organisiert, dass sie eine variable Grundrissdisposition und flexible Raumgrößen – ab 18 m² – ermöglichen. Etwa die Hälfte der Arbeitsplätze ist zum Innenhof hin ausgerichtet und bietet einen einzigartigen Blick auf den See, der fast ausschließlich von Regenwasser gespeist wird. Die große Wasserfläche hat dabei positive Auswirkungen auf das Mikroklima. So wird zum Beispiel an heißen Sommertagen durch die Wasserverdunstung eine Abkühlung der Luft im Innenhof erzielt.

Bestimmendes Merkmal des städtebaulich prägenden Gebäudekomplexes ist aber der rund 135 Meter hohe Business Tower. Dessen vollständig mit einer Doppelverglasung versehene Front ist mittlerweile zum weiteren Wahrzeichen der Stadt Nürnberg avanciert. Er bestimmt die Stadtsilhouette und symbolisiert Fortschritt und Zukunftsfähigkeit einer prosperierenden Region. Insgesamt hat die Nürnberger Versicherungsgruppe als umsatzstärkstes Unternehmen der Region mit dem Neubau der Generaldirektion ein eindeutiges Bekenntnis zum Standort Nürnberg formuliert und gleichzeitig ein städtebauliches Zeichen gesetzt.

Büroambiente mit einzigartiger Erlebnisqualität
Eines der erklärten Ziele des Neubaus war die Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen, die Motivation und Kreativität der Mitarbeiter gleichermaßen positiv fördern. Sie sollten einen Beitrag zur weiteren Nutzung von Synergiepotenzialen und zur Optimierung der Arbeitsprozesse leisten. Alle die Qualität des Arbeitsplatzes bestimmenden Faktoren wie Einrichtungskomponenten, Raumgröße, Beleuchtung, Raumklima, Belüftung, Sonnen- und Blendschutz sowie Farbmilieu wurden deshalb sorgfältig in ihrer Wechselwirkung aufeinander geprüft und ständig optimiert. Dazu diente unter anderem auch die Einrichtung von Musterräumen, die die jeweiligen Lösungen real erlebbar darstellten. So wurden auch verschiedenartige Büroraum- und -einrichtungslösungen in entsprechenden Musterbüros realisiert. Diese wurden unter anderem von Mitgliedern des Vorstandes, Vertretern des Betriebsrates und der Ergonomiebeauftragten des Unternehmens auf die Erfüllung der aufgestellten Kriterien hin überprüft. Dazu zählten zum Beispiel ein EU-Richtlinien-gerechtes Ergonomiekonzept, horizontale und vertikale Verkabelungsmöglichkeiten, blendfreie Oberflächen, höhenverstellbare Arbeits-tische sowie ein modernes und zeitgemäßes Design. Aus zunächst zehn Anbietern, die jeweils entsprechende Musterbüros eingerichtet hatten, kamen drei Hersteller in die engere Wahl. Den Zuschlag bekam das Unternehmen König + Neurath, welches mit dem Arbeitsplatzsystem Metra und dem Schranksystem Acta die preis- / leistungsgerechteste Einrichtungslösung offeriert hatte.

Maßgeschneiderte Raumkonzepte zur optimalen Unterstützung der Arbeitsprozesse
In den Musterbüros wurden dabei nicht nur die verschiedenen Einrichtungslösungen auf ihre Funktionalität hin untersucht. Auch die Übertragbarkeit unterschiedlicher Organisationsformen auf die Belange der Nürnberger Versicherungsgruppe wurde
überprüft. So wurde zum Beispiel das Kombibürokonzept als eine mögliche Organisations- und Einrichtungsform diskutiert. Auch verschiedenartige Teambüroversionen mit zwei, vier und sechs Arbeitsplätzen standen als Alternativen zur Diskussion. Als optimale Variante kristallisierte sich dabei das flexibel gestaltbare Teambüro für – in der Regel – vier Mitarbeiter heraus. Es fördert nach Meinung der Verantwortlichen die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander und gestattet eine optimale Gestaltung der Organisationsabläufe.

Bei den Arbeitstischen fiel die Entscheidung auf die Metra-Version mit Freiformarbeitsplatte. Wegen der zum damaligen Zeitpunkt noch verwendeten 21 Zoll-Röhrenbildschirme benötigte man eine Arbeitsflächentiefe von 120 cm. Geringere Tiefen hätten die richtliniengerechte Einhaltung des Sehabstandes zum Bildschirm nicht ermöglicht. Zudem durften die Bildschirme – wie in den Richtlinien ebenfalls gefordert – nicht über die hintere Tischkante herausragen. All diese Forderungen ließen sich durch den Einsatz von Freiformplatten auf besonders raumökonomische Art und Weise erfüllen. Dabei wurde die ungewöhnlich große Tiefe durch ein ca. 20 cm tiefes Ansatzstück erzielt. Diese Lösung bot den Vorteil, dass bei dem absehbaren Einsatz von Flachbildschirmen das Ansatzstück problemlos demontiert werden konnte. Die dann immer noch verfügbare Tiefe der Freiformplatten von 100 cm ist bei der Nutzung von Flachbildschirmen mehr als ausreichend. Die Arbeitstische selbst sind in den einzelnen Räumen entsprechend der Vorlieben der Mitarbeiter zusammen gestellt. Bei allen Konfigurationen ist dabei sichergestellt, dass der Bildschirm im rechten Winkel zur Fensterfront platziert werden kann, um Blendwirkungen zu vermeiden. Da in allen Büros Fensterarbeitsplätze realisiert worden sind, reicht in der Regel das Tageslicht als Lichtquelle völlig aus. Bei Bedarf werden die richtigen Helligkeitswerte aber auch über eine Indirekt- / Direktdeckenbeleuchtung erzielt. Da man sich bewusst gegen eine automatische Klimatisierung entschieden hatte, sind alle Fen-ster zum Öffnen. Die Mitarbeiter können so den Luftaustausch selbst bestimmen. In allen Räumen integrierte Kühldecken sorgen zudem für angenehme Raumtemperaturen.

Zur weiteren Steigerung der Arbeitsplatzergonomie sind an den meisten Metra-Arbeitsplätzen zudem individuell in der Höhe einstellbare Stehpulte integriert. Die Mitarbeiter haben dadurch die Möglichkeit, etwa Lesearbeiten auch im Stehen zu erledigen. Der arbeitsmedizinisch sinnvolle Wechsel der Arbeitshaltungen wird so unterstützt und gefördert. Ausreichend Stau- und Organisationsraum bieten die in allen Büros verfügbaren Acta-Schrankelemente. Acta ist ein multifunktional nutzbares Schranksystem, das bedarfsgerecht organisiert und eingerichtet werden kann.

Insgesamt schafft das Einrichtungs- und Organisationskonzept optimale Voraussetzungen, um Motivation und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter positiv zu fördern.

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