Der freistehende, kompakte Baukörper mit Satteldach besticht vor allem durch seine reliefartige, gelb-grüne Fassadengestaltung. Dach und Außenwände überzieht eine Bekleidung aus zementgebundenen Platten mit Polyurethanbeschichtung. Während sich die abgerundeten Strukturen an den Giebelseiten verschlungen nach oben ranken, bilden sie an den Längsseiten des Gebäudes horizontale Bänder, die die großen Fenster des Heims geschossweise einfassen. Der Berliner Architekt Jürgen Mayer H. schafft damit einerseits einen Bezug zum dichten Baumbestand des angrenzenden Naturschutzgebiets. Andererseits sollen die Farbgebung Lebensfreude, die Rundungen Weichheit und Geborgenheit vermitteln.
Im Inneren setzt Mayer allerdings auf mehr Disziplin und Strenge. Die einzelnen Räume reihen sich unspektakulär zwischen den Längsfassaden und dem zentralen Treppenraum aneinander, der als Begegnungs- und Kommunikationszone für die jungen Bewohner dient. Lediglich bei den Treppenbrüstungen nimmt der Architekt noch einmal die farbig-kurvige Gestaltung aus dem Außenbereich auf. Das funktionale Raumprogramm besteht aus Gemeinschaftswohnraum, Küche, Studienbereich, so genannten Verselbständigungsräumen, Werk-, Sport- und Musikraum sowie individuell gestaltbaren Einzelzimmern. Mit 480 Quadratmetern bietet das viergeschossige Home.Haus doppelt soviel Fläche wie sein Vorgängerbau.
Der Rohbau des Kinderheims wurde komplett aus Silka Kalksandsteinmauerwerk von Xella erstellt. Mit den schweren Ratio-Plansteinen ließen sich nicht nur sehr schlanke, aber äußerst tragfähige Wände erstellen, sondern auch optimale Schallschutzwerte erzielen. Auf diese Weise steht den Bewohnern einerseits mehr nutzbare Fläche zur Verfügung, andererseits kann sich beispielsweise der Lärm aus den Gemeinschaftsbereichen nicht so leicht in die Individualräume ausbreiten. Darüber hinaus besitzt Kalksandstein ausgezeichnete wärmespeichernde Eigenschaften, die ein konstantes, ausgeglichenes Raumklima gewährleisten. Nicht zuletzt ließen sich die nicht brennbaren Plansteine durch ihr Nut-und-Feder-System sehr rationell verarbeiten, was sich in einer kürzeren Bauzeit und niedrigeren Kosten niederschlug.
Für die Errichtung des Neubaus war man auf Spenden angewiesen. Dazu sammelte die Stiftung Unternehmer helfen Kindern, die seit Jahren Hamburger Kindereinrichtungen finanziell fördert, insgesamt 1,2 Millionen Euro. Selbstverständlich beteiligte sich auch Xella mit einer Silka Kalksandsteinspende an dem ehrenvollen Projekt.
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