Neue Kräfte sammeln sie dafür im zentralen Hauptbau, der Eingangsbereich, Mensa, Lounge und Aufenthaltsraum in einem ist. „Wir wollten einen Raum schaffen, der zwar die Funktion einer Mensa hat, aber nicht so aussieht“, erläutert Architekt Rolf von Allmen die ungewöhnliche Gestaltung der Halle. „Dafür haben wir ein schlichtes und doch edles Ambiente kreiert, in dem sich die Studenten wohlfühlen.“ Starke Farben unterstreichen das Formkonzept: Auf knallrotem Fußboden gliedern vier schwarze Kuben den Raum. Sie wurden aus pulverbeschichtetem Lochblech geformt. Ein Kubus im Eingangsbereich ist Informations-Box. Ein zweiter, rund zwölf Meter lang, die Selbstbedienungstheke. Ein dritter eine so genannte Lern-Bar, also eine Lounge, in der Studenten essen und dabei lernen und diskutieren können. Schließlich gibt es noch die Sanitär-Box, in der die WCs untergebracht sind.
Auf die Frage nach dem Grund für die Verwendung von Lochblech ist Rolf von Allmens Antwort so einfach wie überraschend: „Als der Lüftungstechniker erklärte, er brauche 30 Quadratmeter Wandfläche, dachte ich, das kann ja wohl nicht wahr sein. Auf keinen Fall wollte ich mir die Wände mit Lüftungstechnik verbauen lassen“. Stattdessen machte Rolf von Allmen aus der Not eine Tugend und integrierte die Frischluftversorgung in den vier Kuben hinter das Lochblech. „Wenn Sie vor der Selbstbedienungstheke stehen und die Hand vor das Lochblech halten“, sagt er schmunzelnd, „fühlen Sie frische Luft aus der Wandverkleidung strömen“. Denselben Effekt gibt es an der Info-Box, der Lern-Bar und der Sanitär-Box. Die schwarzen Lochblech-Kuben sind jeweils drei Meter hoch. Auf ihrem Dach tragen sie, für Studentenaugen unsichtbar, das Abluftsystem, während im Keller die Luft frisch aufbereitet wird und durch die Löcher zurück in die Halle strömt.
„Ein zweiter Vorteil von Lochblech“, so Rolf von Allmen, „ist die Möglichkeit, Schall zu dämmen. An Stellen, wo sich keine Lufttechnik hinter der Verkleidung befindet, haben wir schallabsorbierendes Material integriert, das die Raumakustik positiv beeinflusst.“ Heute präsentiert sich die große Halle noch wie am ersten Tag. „Es gibt keinerlei Zeichen von Vandalismus“, erklärt Rolf von Allmen stolz. „Meistens sehen Räume, die von Studenten genutzt werden, schnell recht abgenutzt aus. Dieser nicht. Er kommt bei den Besuchern sehr gut an.“
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