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Lieber den Spatz an der Wand…

Knauf Gips KG
Lieber den Spatz an der Wand…

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Mehrfamilienhaus in Solingen mit Knauf Warm-Wand gedämmt und gestaltet

Lieber den Spatz an der Wand…

…dachten sich die Eigentümer eines Mehrfamilienhauses im nordrhein-westfälischen Solingen bei der Neugestaltung ihres Gebäudes in Abwandlung des bekannten Sprichwortes. Denn schließlich ist es die schmucke gedämmte Kratzputz-Fassade, die aus dem 1930 erbauten und nun aufwändig sanierten Haus ein künstlerisches Unikat hat werden lassen.

Ohligs ist der westlichste Teil der nordrhein-westfälischen Großstadt Solingen. Zusammen mit zwei weiteren Ortsteilen bildet Ohligs mit über 40.000 Einwohnern den größten Bezirk der für ihre Metallhandwerkskunst bekannten „Messerstadt“. Wie viele andere Eigentümer in Deutschland hatte sich die private Immobiliengesellschaft als Besitzer des Mehrfamilienhauses mit insgesamt sieben Wohneinheiten entschlossen, das Gebäude energetisch zu sanieren und optisch deutlich aufzuwerten. Bereits 2005 wurde mit den Arbeiten begonnen und zunächst das Dach erneuert. Für die bestehende Fassade, bestehend aus Ziegelmauerwerk und abgeriebenem Zementputz plus Anstrich, hatte dann Knauf eine Berechnung des U-Wertes vorgenommen, deren Ergebnis in die Konstruktionsplanung für den Wärmeschutz einfloss. Im Laufe des Jahres 2013 waren die Planungen für die nächsten Schritte abgeschlossen und im Januar 2014 startete die Fassadensanierung. Zunächst erhielt das Gebäude neue Kunststofffenster mit Mehrfachverglasung als Ersatz für die veralteten einfachverglasten Holzfenster.

Rainer Kump war als ausführender Stuckateur schon sehr früh in die Planung einbezogen, und so erfolgte von Beginn an eine enge Abstimmung mit den anderen Gewerken, insbesondere mit dem Fensterbauer. Gemeinsam wurde die Position der Fenster in der Fassade festgelegt und die anschließende Gestaltung der Fensterbank-Einfassungen und Leibungen besprochen. Zu berücksichtigen war dabei als zentrale energetische Sanierungsmaßnahme auch die Montage des Wärmedämm-Verbundsystems. „Diese Absprachen erleichterten den gesamten Baustellenablauf und sind letztlich mitverantwortlich für die stimmige Gesamtoptik der sanierten Fassade“, erklärt Rainer Kump.

Zu den weiteren umfangreichen Vorarbeiten an der Fassade gehörte das Beschneiden der Leibungen um 40 mm, um einen wärmebrückenfreien Anschluss zu den Fensterrahmen zu realisieren und um der Leibungsdämmung ausreichend Platz zu verschaffen. Dominik Kump, seit 2010 Stuckateurmeister und Inhaber seines eigenen Betriebes: „Wir mussten auch die dichte Farbe auf dem vorhandenen Zementputz entfernen, um die Diffusionseigenschaft der Fassade zu gewährleisten.“ Danach begann auf insgesamt rund 460 m² Wandfläche die Montage des Wärmedämm-Verbundsystems Knauf Warm Wand Basis mit 140 mm dicken EPS-Dämmplatten (WLG 032), fixiert mit wärmebrückenfreien Schlagdübeln (SZ 8 Plus, 210 mm) und anschließendem dickschichtigem Putzauftrag. Am Sockel kamen 80 mm dicke Sockeldämmplatten (WLG 035) zum Einsatz, armiert mit Knauf SM700 Pro, der auch zum Abfilzen der Oberfläche verwendet und mit der Fassadenfarbe Knauf Autol eingefärbt gestrichen wurde. Gegen Feuchtigkeitseinflüsse von außen setzte das Team der Fa. Kump im Sockelbereich auf die mineralische und elastische Dichtungsmasse Knauf Sockel-Dicht. Die in der Ebene der Sockeldämmung anschließende Kellerdecke soll laut Planung der Eigentümer jetzt nach Fertigstellung der Gebäudehülle gedämmt werden.

Mineralischer Kratzputz aus Überzeugung
Der Einsatz von dickschichtigem mineralischem Kratzputz – auch auf einem WDVS – ist eine Spezialität der beiden Kump-Fachunternehmen. „Wir beraten bei unseren Objekten eigentlich ausschließlich Kratzputz aufgrund seiner herausragenden Eigenschaften“, erläutert Rainer Kump, „und dieses Material wird dann auch in über 90 Prozent unserer Außenputz-Aufträge verwendet. Kratzputz ist eine anspruchsvolle Herausforderung für einen Stuckateurbetrieb, wir haben uns schon seit langem darauf spezialisiert, besitzen das entsprechende handwerkliche Know-how und haben durch die Knauf Logistik und Maschinentechnik sehr gute Voraussetzungen für rationelles Arbeiten.“ Für die Fassaden am Mehrfamilienhaus in Solingen-Ohligs nutzten die Fachunternehmer Knauf Mak 3 (Farbton 104, 3 mm Korn).

Der Auftrag der Immobiliengesellschaft an die Fachunternehmer Kump umfasste ausdrücklich nicht allein die energetisches Sanierung des Gebäudes, sondern auch die optische Aufwertung. Für diesen Teil entwickelten Rainer und Dominik Kump verschiedene Detaillösungen und Schmuckelemente. Zum „Meisterstück“ wurde dabei das farbenprächtige Sgraffito mit dem Spatz-Motiv auf dem zur Straßenseite reichenden Giebel.

Markant sind aber zunächst erstmal die Fensterumrandungen. „Sie bestehen aus Fassadenprofilen, die nach unserer Vorlage gefertigt wurden“, berichtet Dominik Kump. Insgesamt 160 lfm davon wurden verbaut. Für die Fensterbänke kamen ebenfalls spezielle im Gefälle angepasste Profile (gesamt: 50 lfm) zum Einsatz, die Fensterbankflächen sind verputzt, abgedichtet und gestrichen. „Die Profil-Verzierungen am Sims haben wir selbst hergestellt. Hierzu haben wir EPS-Platten übereinander geklebt und miteinander im Untergrund verdübelt. Anschließend haben wir die Konstruktion dann mit SM700 Pro armiert, abgefilzt und mit Autol in Weiß gestrichen“, ergänzt Rainer Kump. Zum Verkleben aller Profil-Schmuckelemente verwendete das Team Knauf Spezial-Montagekleber.

Eine besondere Geschichte kann der Fachunternehmer auch zu den Sandstein-Design Wandplatten erzählen: „Als sie Knauf herausgebracht hat, habe ich mich erstmal selbst mit dem Material eingedeckt und an meinem privaten Haus die Fassade auf unserer Terrassenseite damit gestaltet“, so Rainer Kump. Die Besitzer des Mehrfamilienhauses lud er dann in der Planungsphase auf seine Terrasse ein und zeigte ihnen die Knauf Innovation. „So konnte ich die Auftraggeber überzeugen, die Gebäudeecken mit diesem Material von uns gestalten zu lassen.“ Die Sandstein-Design Wandplatten im Format 300 x 600 mm wurden mit dem entsprechenden Systemkleber vollflächig verklebt, mit Sandstein-Design Grund und Sandstein-Design Versiegelung endbehandelt. Rainer Kumps Fazit: „In Verbindung mit dem Stuck und den Simsen ist so ein sehr stimmiges Erscheinungsbild entstanden – modern, aber ohne die Tradition des Gebäudes zu unterdrücken.“

Sgraffito – die hohe Kunst der Stuckateure
Optisches Highlight an der Fassade ist das Sgraffito mit dem Motiv eines Vogels auf einem Ast sitzend. Die Idee dazu stammte von Rainer Kump, die Vorlage lieferte die Abbildung aus einem Buch, die in der Umsetzung noch angepasst wurde. „Das Sgraffito soll die traditionelle Handwerkskunst, zu der auch der Kratzputz gehört, veredeln“, erläutert Rainer Kump, „vor allem wollte ich zeigen, was ein Stuckateur so alles ausführen kann.“

Für die Farbgebung hatten die Fachunternehmer bei Knauf speziell eingefärbten Kratzputz in drei verschiedenen Brauntönen, dazu in Grau, Rot, Grün und Weiß bestellt. „Mit mineralischen Farbpigmenten haben wir vor Ort dann das Feintuning vorgenommen“, so Dominik Kump, „die Farbauswahl sollte zu den schon am Bauvorhaben verwendeten Farben passen.“

Rainer Kump weist auch auf die intensive Zusammenarbeit mit Knauf hin: „Das Unternehmen stand uns beratend bei der Planung, Ausführung und Gestaltung zur Seite. Von der Untergrundbeurteilung über die U-Wert-Berechnung, der Materialauswahl bis zur Logistik und Maschinentechnik standen wir in ständigem Dialog. Der Knauf Service gerade im letztgenannten Bereich und das Team aus kompetenten Ansprechpartnern aus Außendienst, Marktmanagement und Vorführmeister ist für Bauvorhaben wie dieses sehr wichtig.“

Das Ergebnis kann sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen. Rainer Kump: „Schon während der Arbeiten an der Fassade und besonders der Ausführung des Sgrafittos stieg die Aufmerksamkeit bei Nachbarn und Passanten deutlich an, erst recht natürlich bei den Bewohnern des Hauses.“ Das vierköpfige Team der beiden Kump-Fachunternehmen wurde bei der Arbeit mit großem Interesse beobachtet. „Dass aus diesem zu Anfang noch recht trist aussehenden Gebäude etwas Außergewöhnliches werden konnte, hat wohl viele überrascht…“


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