Ästhetik
Das bestehende Zentrum Eichi besticht durch seine Komposition und das schnörkellose Zusammenspiel der einfachen Kuben. Der verwendete grobe Verputz in unterschiedlich warmen Farbtönen der Fassaden lebt durch das Zusammenspiel von Lichteinfall und –Intensität. Das Zentrum wurde 1985 durch den Architekten Walter Schindler erbaut. Hinzu kam im Jahr 2007 der Anbau des neuen Schulhaustraktes der L3P Architekten. Im Sinne einer Weiterführung der Komposition sahen diese die Wiederverwendung des Fassadenmaterials auch für den Erweiterungsbau der Turnhalle / Saal vor. Mit einem neuen orange-rötlichen Farbton wird das bestehende Farbkonzept des ganzen Zentrums Eichi weitergeführt und ergänzt.
Projekt
Die Mehrzweck-Doppelturnhalle erscheint als kompakter Baukörper und bildet den architektonischen Abschluss des Schulareals gegen Süd-Westen. Die innere Struktur besteht aus einer 2-geschossigen Raumschicht an der Westseite und der nach Osten anschließenden Hallen. Auf der Längsseite des neuen Turnhallenanbaus ist die Bühne angeordnet. Das neue, 2-geschossige Foyer ist zum Außensportplatz ausgerichtet und wurde großzügig verglast. Toiletten, Büro und Außengeräteraum sind im Erdgeschoss angesiedelt und auch von außen zugänglich. Die Garderoben und Duschen befinden sich im Obergeschoss und sind über einen zur Halle offenen Gang, der auch als Zuschauergalerie genutzt werden kann, erschlossen. Brandschutztechnisch wurden Halle und neue Zugänge als ein Brandabschnitt konzipiert. Dies ermöglicht eine äußerst variable Nutzung – wie der Name „Mehrzweckhalle“ es auch fordert. Sämtliche Bereiche bieten Fluchtwege direkt nach außen. Im 1. Obergeschoß wird mit einer 2. Korridorschicht diese Entfluchtung nach Süden ermöglicht. Gleichzeitig bringt die Möglichkeit der Abtrennung einen Zusatznutzen für Künstlergarderoben bei Theaterbetrieb, welche über eine interne Treppe direkt mit der Bühne verbunden sind. Ein weiterer Vorteil der vorgelagerten Raumschicht ist die daraus resultierende Intimität für die Nutzer der Garderoben.
Erschließung
Die bestehende Zufahrt aus der Rütiwiesenstrasse wurde ausgebaut und asphaltiert. Die Zugänglichkeit für die neue Mehrzweckhalle ist folgendermaßen geregelt: Vereine und Schüler nutzen den neuen Eingang im Erdgeschoss, der vis à vis zum Ausgang des Klassentraktes liegt. Vereinsmitglieder haben am Abend und unter der Woche die Möglichkeit ihre Fahrzeuge im Zulieferbereich Office und Bühne abzustellen. Bei der Nutzung als Mehrzweckhalle erfolgt der Zugang des Publikums über das bestehende Foyer, welches optimal über den Schulplatz und die nahen Parkmöglichkeiten erschlossen wird. Das bestehende Foyer sowie die bestehende Turnhalle wurden im Innenbereich bezüglich des Materials, Beleuchtung und Farbgebung ebenfalls neu gestaltet.
Statik
Durch den Anbau verlor die bestehende Turnhalle die vertikale Fensterfläche gegen Süden. Die bestehenden nordorientierten schrägen Oberlichter wurden belassen. Mit dem verantwortlichen Bauingenieur, welcher die Turnhalle im Jahr 1985 berechnet hatte, wurde die bestehende Tragstruktur durchgerechnet. Die Alterung des Betons und die daraus resultierende höhere Druckfestigkeit ermöglichte einzelne Ausschnitte.
Aus Kostengründen mussten die anfänglich geplanten runden und spielerisch angeordneten Oberlichter weggelassen werden. Als gestalterische Kompensation wurden durch die Architekten Kreisvertiefungen in den Sichtbetonwänden und Sperrholzverkleidungen gestaltet. Überhaupt ist der Kreis allgegenwärtig: Zur Zuschauergalerie wurden in die bestehenden Betonwände runde Ausschnitte gefräst und die neuen Wände entsprechend geschalt. Hüpfende Spielbälle als Metapher machen zusammen mit den Vertiefungen die Halle räumlich attraktiver.
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