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Dornbuschkirche

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Dornbuschkirche

Rückbau
Die Dornbuschkirche liegt in einem Wohnviertel im Norden Frankfurts. Aufgrund des schlechten Zustands dieser 60er Jahre Kirche und aufgrund des extremen Rückganges an Gottesdienstbesuchern wurde ein vollständiger Abbruch und der Neubau eines kleinen Andachtsraumes als Ersatz diskutiert.
Durch Planungsstudien konnte nachgewiesen werden, daß ein Teilabbruch die beste Lösung darstellt. Städtebaulich verbleibt ein räumlich und funktional intaktes Ensemble – bestehend aus Gemeindezentrum, „Restkirche“ und Turm; es entsteht ein neuer Kirchplatz mit großem öffentlichen Potential.
Der geräumige Altarbereich bzw. Chor verbleibt als alte/ neue Kirche.

Umbau / Neubau

Die nach dem Abbruch offen verbliebene Baukörperseite wird mit einer neuen Wand bzw. Fassade verschlossen. Die Besonderheit des Ortes und des Rückbauprozesses wird dadurch erfasst, dass diese neue Wand durch Stanzungen bzw. Abdrücke der „alten“ Kirche – d.h. der entfernten baulichen Elemente wie Eingangsfassade, Altar und Empore – aus der Fläche heraus zu einer plastischen Struktur verformt wird. Weitere Faktoren für die endgültige Form sind Raumbelichtung, konstruktive Aussteifung, Erschließung und Vorgaben des Bestandes.
Als Assoziation für diesen Formprozess dienen alltägliche Stanzformen. Die Wahrnehmung von Fläche und Raum wird aktiviert. Der Abbdruck einer Form ist ein Verweis auf etwas scheinbar Abwesendes und in diesem Sinne kohärent mit transzendenten Inhalten.
Die Identität des Ortes wird transformiert. Für die Gemeinde bleibt die Geschichte des Ortes im Gedächtnis – für alle (anderen) wird ein Abdruck und damit ein Bild von Kirche vermittelt- im Schwebezustand zwischen Gegenstand und Abstraktion. Es entsteht eine rätselhafte Maßstabslosigkeit.
Auf dem Platz (Asphalt) wird der Grundriß der abgebrochenen Kirche aufgemalt. Im Sinne eines begehbaren Grundrißes, der weitergedacht werden kann. Weitere Assoziationen mit alltäglichen Situationen, wie Sportplätzen und Verkehrsübungsplätzen, werden bewußt mit der sakralen Atmosphäre in Verbindung gebracht.
Die neue Wand ist als Mischkonstruktion (Stahlbeton, Mauerwerk) hergestellt – die Putzoberfläche entspricht der Plastizität des Konzeptes.

Im Innern gibt es einen zentralen Aktionsbereich (Boden/ Decke/ kurze Stirnseiten), der als dunkles, warm-farbiges Band zusammengefaßt ist, um das verbleibende, von der Gemeinde sehr geschätzte Farbglasfenster zu integrieren. Die neue Wand/ Eingangsfassade und die ruhige Nordwand als Pendant werden hell kontrastiert.
Möbel wie Altar, Pult, Lager-Boxen und Bestuhlung sind an dieses Farbkonzept angepaßt. Alle Elemente sind im Gegensatz zu ihrem schweren Erscheinungsbild beweglich und ermöglichen in Verbindung mit den unterschiedlichen Wänden (ruhig, farbig, plastisch) völlig unterschiedliche Gottesdienstszenarien für die Gemeinde.  

Weitere Informationen:

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