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Dachdämmung - Gefälledach Linzmeier für Verwaltung Ziegler Group

Verwaltungsgebäude | Plößberg | Linzmeier Bauelemente GmbH
Sicherheit an erster Stelle

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Beim Dach ihres neuen Verwaltungsgebäudes legte die Ziegler Group besonderen Wert auf Sicherheit. Deshalb wurde für die Dachdämmung nicht nur mit einem bewährten Gefälle-Dämmsystem ausgestattet, sondern auch mit Nässedetektoren und einer robusten Dachbahn.

Auch wenn Flachdächer bei Einfamilienhäusern architektonisch voll im Trend liegen und bei Gewerbegebäuden oft alternativlos sind, ist bei vielen Zimmerern eine gewisse Skepsis zu spüren. Dies nicht ohne Grund, bringt doch ein Flachdach das Risiko von stehendem Wasser mit sich – ein Phänomen, das in den 70er und 80er Jahren für etliche Bauschäden sorgte und mit dem Zimmerer bis heute bei Sanierungen konfrontiert sind.

Entwicklungen wie das Gefälledach haben das Problem stehendes Wasser in den letzten Jahren entschärft, Dichtungsbahnen aus neuen Materialien die Bitumensysteme der 70er und 80er Jahre abgelöst. Unter Fachleuten gilt deshalb das Flachdach heute bei fachgerechter Ausführung als dauerhaft sicher. Zusätzlich kann durch den Einbau von Nässedetektoren in die Dachhaut für eine weitere Absicherung gesorgt werden. So geschehen beim hier vorgestellten Verwaltungsgebäude der Ziegler Group in Plößberg.

Niedriger Energiestandard durch Dachdämmung

Beim Bau des von den Architekten Brückner und Brückner entworfenen Gebäudes sollte – passend zur Kernkompetenz der Ziegler Group – Holz in allen Bereichen eingebaut werden. Das reicht vom Interieur bis zu den 18 m langen Holzstämmen, die vor der durchgängigen Glasfassade eine Art virtuellen Wald simulieren. Nur der Keller und die Treppenhäuser sind aus Beton, und auch hier wurden die Sichtbetonwände mit Schalungen aus ungehobelten Holzbrettern gegossen, so dass in ihrer Oberfläche noch die Holzstruktur zu erkennen ist.  

Vor diesem Hintergrund konnte auch die Konstruktion des Gebäudes nur aus Holz sein. Ausgeführt wurde sie von der in Waldthurn ansässigen Riedl Holzbau GmbH, die das Projekt als Generalunternehmer abwickelte.

Bemerkenswert ist der hohe Glasanteil in den Fassaden, der das Gebäude nach außen und in Richtung Innenhof nahezu transparent macht. Allerdings verschlechtert auch die beste Glasfassade im Vergleich mit geschlossenen Wänden den U-Wert. Da das Gebäude einen niedrigen Energiestandard erfüllen sollte, bot es sich an, diese Energieverluste über das Dach zu kompensieren.

Schneller Baufortschritt durch einfache Verlegepläne

Der Auftrag für die Ausführung des Dachs ging an die Holzbau Schuller GmbH in Wiesau, mit der die Ziegler Group bereits seit einigen Jahren bei den Bedachungen ihrer Gebäude zusammenarbeitet. Die Zimmerei und Dachdeckerei hat sich auf dieses Gewerk spezialisiert, ist außerdem im Einfamilienhaus- und Gewerbebau aktiv und führt auch klassische Zimmereigewerke aus.

Beim neuen Verwaltungsgebäude war sie wegen der Komplexität der Bauaufgabe bereits an der Projektentwicklung beteiligt und hatte den Dachaufbau zusammen mit dem Architekten und der Bauherrschaft erarbeitet. Zu ihren Aufgaben gehörte neben der Bedachung die zeitnahe Abdichtung der Brettstapel-Zwischendecken – ein Gewerk, dessen zügige Ausführung für einen verzögerungsfreien Baufortschritt essenziell war.

Als Dachdämmung für das 800 m2 große Gefälledach des Verwaltungsgebäudes hatte Geschäftsführer Andreas Schuller LINITHERM PGV Gefälle vorgeschlagen: „Mit diesem Produkt haben wir schon viele Projekte durchgeführt und wissen von daher, dass es bestens funktioniert. Zu seinen Vorteilen gehört unter anderem, dass man kurzfristig passende Gefälleelemente bekommt, wenn sich am Bau mal etwas ändert. Linzmeier hat viele vorgefertigte Elemente auf Lager, bei anderen Herstellern kennen wir das so nicht.

Außerdem kann man dank der hervorragenden Dämmeffizienz des PU-Dämmkerns bereits mit schlanken Dämmelementen eine hohe Dämmwirkung erzielen und viel Material sparen. Reizt man dagegen die mögliche Dämmstärke aus, bekommt man mit λ-Werten ab 0,022 W/(mK) einen deutlich besseren U-Wert als mit anderen Dämmstoffen. In Plößberg hatten wir zum Beispiel auf dem Gefälledach eine mittlere Dämmstärke von ca. 180 mm und erzielten damit einen U-Wert von 0,13 W/(m2K).“

Vorkonfektionierte Grat- und Kehlplatten ermöglichen eine exakte Wasserführung auf dem Dach, einfache, leicht verständliche Verlegepläne sorgen für eine sichere Montage und für einen schnellen Baufortschritt. In Plößberg erfolgt die Entwässerung über 14 Grate und sieben Gullis, über die das Wasser in Rohrleitungen hinter der Fassade weitergeleitet wird (s. Verlegepläne).

Bei Schuller hat man mit dem LINITHERM-System schon so viel Erfahrung, dass man die Verlegepläne oft nur sporadisch studiert: „Die Platten sind ja von Linzmeier schon in der Reihenfolge gepackt, wie man sie beim Verlegen braucht. Und wenn man immer mit dem gleichen System arbeitet, hat man mit der Zeit schon ein Gespür für den richtigen Aufbau. Da die LINITHERM-Elemente leicht und gut zu verlegen sind, kommt man auch bei mehreren Schichten zügig voran. In Plößberg haben wir für die 800 m2 Dach etwa sechs Wochen gebraucht.“

Dies, obwohl man vor dem Verlegen aus einem Teil der Platten Hohlräume für mehrere 40 mm starke Flacheisen ausschneiden musste, die aus statischen Gründen über den Brettstapeldecken lagen. Dies ist bei LINITHERM mit geringem Aufwand und baustellenüblichen Werkzeugen möglich.

Neu: Nässedetektoren und Spezialkleber

Auch die 100 x 30 mm großen Schlitze für die Nässedetektoren in die Platten zu schneiden, war vor diesem Hintergrund kein Problem. Für die Zimmerei war der Einbau dieser Detektoren eine Premiere: „Bisher hatten wir noch nie ein elektronisches Nässe-Frühwarnsystem in ein Dach eingebaut“, erinnert sich Andreas Schuller. „In Plößberg war es der Bauherr, der uns aus Sicherheitsgründen mit dem Einbau kabel- und batterieloser Sensoren von HUM ID auf Ebene der Dampfbremse beauftragte.“

Über einen Scanner warnen die Detektoren frühzeitig vor Feuchtigkeit im Dach – etwa bei Kapillarrissen. Dabei fallen kaum laufende Kosten an, weil sie keine Energie verbrauchen, sondern vom Lesegerät induktiv mit Spannung versorgt werden. Um sie zu scannen, muss ein Unternehmensmitarbeiter das Flachdach lediglich mit dem Scanner in der Hand systematisch abgehen. Ein optisches und akustisches Signal macht ihn dabei auf Feuchtigkeit im Dach aufmerksam. Für optimale Sicherheit empfiehlt Hersteller HUM ID den Einbau von einem Sensor pro Quadratmeter.

Über den Detektoren bilden bis zu drei LINITHERM-Dämmlagen das Gefälledach, wobei die unteren Lagen bei diesem System aus einer LINITHERM PAL Flachdachdämmung in möglichen Stärken zwischen 80 und 240 mm bestehen. Die oberste Dämmschicht aus 30/55 bis 205/230 mm starken LINITHERM PAL Gefälle-Elementen sorgt für die gewünschte Neigung von 2 Prozent.

Beim Verkleben der Platten gab es für die Schuller-Mitarbeiter die zweite Premiere: „Hier haben wir erstmals den Millenium PG1-Kleber von Schedetal eingesetzt“, erläutert Andreas Schuller. Dabei handelt es sich um einen neuen, schnell trocknenden Zweikomponentenkleber, der unmittelbar vor dem Verlegen auf den Untergrund aufgetragen wird.

Aufgelegte Dämmelemente oder Dachabdichtungen haften sofort rutschfest, die Haftkraft übertrifft die herkömmlicher Kleber um 50 Prozent. Deshalb kann man die Dämmplatten sofort nach dem Verlegen begehen und die nächsten Arbeitsschritte ausführen. Der Auftrag erfolgt rückenschonend im Stehen mit einer Kartusche, auch starker Wind schränkt – anders als bei Schaumkleber – die Verarbeitung nicht ein.

Wind war im ersten Bauabschnitt eine der Herausforderungen, denen sich die Zimmerer auf dem Dach ausgesetzt sahen: „Das Gebäude liegt exponiert am Hang“, erinnert sich Andreas Schuller. „In einer solchen Lage weht den ganzen Tag über ein kräftiger Wind, der den Mitarbeitern schon ziemlich zusetzt.

Gottseidank hatten wir trockenes Wetter, so dass nie die Gefahr bestand, dass Wasser unter die Dämmung laufen könnte. Dennoch haben wir in diesem Bauabschnitt sicherheitshalber in Abschnitten zwischen den Gullis gearbeitet und jeden fertiggestellten Abschnitt sofort mit Folien abgeschottet.“

Im zweiten Bauabschnitt arbeitete man komfortabler unter einem Notdach, weil sich der Zeitplan wegen Verzögerungen bei anderen Gewerken bis in den November verschoben hatte. Trotz Heizkanonen waren es nun die Temperaturen, die beim Verkleben zu beachten waren. „Sie gingen runter bis auf 5 Grad, was dem Zweikomponentenkleber aber nichts ausmachte“, erklärt Andreas Schuller. Diesen Kleber kann man bis zum Gefrierpunkt problemlos verarbeiten, so dass wir sogar noch etwas Spiel hatten.“ Einer der Gründe, warum Schuller den Millenium PG1-Kleber weiterhin verwenden will.

Mit Schweißprobe und Prüfnadel

Die Plattenlagen wurden nicht nur mit dem Untergrund, sondern auch miteinander durch Kleberraupen verklebt. Zur Dachabdichtung nutzte die Zimmerei routinemäßig eine ExtruPol FPO-Dichtungsbahn von Schedetal. Andreas Schuller: „Auch hier bleiben wir möglichst bei einem Produkt, weil diese Abdichtung besonders gute Eigenschaften hat und weil jeder Hersteller andere Verarbeitungsprozesse vorgibt. In der Verarbeitung der Schedetal-Bahn sind meine Mitarbeiter geschult, so dass die sie schnell und sicher vonstatten geht.“

Verschweißt wurden die Dachbahnen mit einem Heißluftautomaten. Um seine automatische, witterungsabhängige Temperatureinstellung zu überprüfen, führten die Schuller-Mitarbeiter jeden Tag eine Schweißprobe durch. Andreas Schuller überprüfte die Verschweißungen jeden Abend zusätzlich mit der Prüfnadel. Die Ergebnisse wurden aus Gewährleistungsgründen handschriftlich festgehalten. „Diese Dokumentation des korrekten Verlegevorgangs stellt sicher, dass wir nicht für Fehler Dritter zur Rechenschaft gezogen werden.“

Ob er das befürchtet? „Nein, denn wenn ein Flachdach sauber und mit hochwertigen Produkten ausgeführt ist, hat man heute damit keine Probleme. Und bei diesem Dach ist man ja dank Warnsystem noch einen Schritt weiter auf der sicheren Seite. Die Ziegler Group verwendet die gleichen Produkte auch bei den Bauprojekten, die sie selbst für ihre Kunden realisiert.“

Architekten: Brückner & Brückner Architekten GmbH

Linzmeier Dämmsysteme

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