Hohe Wellen geworfen hat das schnittige Bürohaus vor allem wegen seiner spektakulären Fassade. Denn wo links und rechts traditionelle Materialien wie Backstein oder heller Putz vorherrschen und die Dächer ausnahmslos mit Kupfer, dunklen Ziegeln oder Schiefer bedeckt sind, platzt der Berliner Architekt sozusagen vorlaut mitten in die feine Gesellschaft. Kurz: Jürgen Mayer H. hat die strenge Hamburger «Kleiderordnung» entlang der Alster in Frage gestellt. Doch der Architekt hält die strikten Bauvorschriften für Neubauten entlang der Alster selbstverständlich ein, er reizt sie einfach genussvoll aus und provozierte damit eine – viel zu selten geführte – öffentliche Diskussion über Architektur.
Das Gebäude reagiert auf seine Umgebung. Es zieht das exklusive Panorama ins Haus hinein und lässt neun begehbare «Augenfenster» markant nach aussen treten. Die Glasbänder und die «Augenfenster» sind dicke, gegen innen und aussen verglaste Wärme- Dämmschichten, in welchen sich Drinnen und Draussen vermischen und so den Nutzern verschiedene Raumgefühle vermitteln können.
Aber auch die Innenwelt des Bürogebäudes spricht
dieselbe modische Sprache, wie die viel diskutierte Hülle. Folgerichtig ziehen Mayer H. und sein Team Putzflächen und die auffälligen Rundungen ins Innere. Der Unterschied ist einfach, dass die Architekten innen weicher intonieren: Elegante Kurven und hellere Oberflächen vermitteln eine lockere Lounge-Atmosphäre, sogar der markanten Beton-Kassettendecke wurden die Kanten geschliffen. Vom Prinzip her erinnert Mayer H.s Formensprache an den dänischen Architekten und Designer Verner Panton. Der Innenraum wird zu einer weichen Raumskulptur.
Nur wenige Elemente bestimmen die fließende, weissgraue Bürolandschaft: eine auffällige Kassettendecke, in der auch die Heizung untergebracht ist, die grosszügig verglasten Sitzungszimmer, die immer hinter einem der «Augenfenster» liegen, sowie jeweils zwei unauffällige Teeküche- und Sanitärblöcke, welche die weiten Flächen in eine Vorderund eine Rückseite teilen. Und die Nutzer? «Als Eigentümer wollten wir natürlich, dass auch die Einrichtung zum eleganten Haus passt», sagt Melanie Graw, zuständig für die Objektbetreuung des Hauses bei TAS. Deshalb hat sich die Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft für das USM Möbelbausystem Haller entschieden.
Tatsächlich nimmt das USM Möbelbausystem mit seinen Kugel-Rohr-Verbindungen die runden Formen perfekt auf. Die Parallelen sind aber nicht nur formaler Art, denn so modular, wie das System ist, können auch die weiten Büroräume bespielt werden: Die grosse Deckenspannweite von 8,10 Metern und ein Ausbauraster von 1,35 Metern ermöglichen fast alle Grossraumbüro-Layouts – Vierertische entlang oder senkrecht zur Fassade, eine Reihe von Einzel- oder Zweiertischen oder alle Varianten miteinander kombiniert.
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