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BIM

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BIM

BIM steht für Building Information Modeling. Es ist ein System, mit dem der gesamte Lebenszyklus eines Bauwerks digital abgebildet werden kann. Es entsteht ein digitaler Zwilling des zu planenden Objektes. Alle am Bauprozess Beteiligten werden über BIM miteinander vernetzt.

Was ist BIM?

Mit den ersten CAD-Programmen für PCs in den 1980er Jahren hielt die Digitalisierung Einzug in die Arbeit der Architekten und Fachplaner.
Anfangs beschränkte sich die Computerunterstützung auf einfachen Zeichnungen in 2D, wobei die Software eher wie ein Zeichenbrett genutzt wurde. Die Pläne ließen sich jedoch sehr präzise erstellen und Änderungen konnten unkompliziert eingearbeitet werden.
Seit Beginn der 2000er Jahre ersetzen mehr und mehr 3D-Modelle die konventionellen Zeichnungen. Werden den einzelnen Elementen des 3D-Modells nun noch Informationen zu ihrer Größe und Beschaffenheit hinterlegt, landet man bei BIM.
BIM ist also die logische Kombination aller computergestützter Planungs-, Ausführungs- und Nutzungsphasen eines Bauwerks: vom ersten Entwurf bis hin zur Objektdokumentation.

Das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) hat 2015 einen Stufenplan zur Einführung von BIM im Bauwesen verabschiedet.
In einer ersten Stufe bis 2017 ging es um die Erarbeitung und Festlegung von Standards, Leitfäden und Checklisten. In der zweiten Stufe sollten diese Standards über vier Pilotprojekte erweitert und verifiziert werden. Seit 2020 wird BIM bei allen neu zu planenden Projekten des BMVI eingesetzt.

Ein Projekt besteht nun aus Individuellen Bauteilelemente, die mit allen notwendigen Informationen versehen sind: Lage, Größe, Material, Kosten, Energiewerte etc.
Aus einem BIM-Modell werden alle üblichen Pläne, wie Grundrisse, Schnitte oder Details sowie Bauteillisten generiert. Eingearbeitete Änderungen werden sofort in allen Plänen und Listen sichtbar.

BIM ist ein System, um Planung von Bauprojekten zu strukturieren und die Abläufe für alle Beteiligten transparent zu halten.

Doch BIM kann mehr: neben der Planung und Ausschreibungserstellung für Bauwerke lassen sich auch Simulationen des Betriebs erzeugen. Mittels hinterlegter Eigenschaften können Prognosen z.B. über den Energieverbrauch, über bestimmte Nutzungszeiträume erstellt werden.

Was sind BIM-Daten?

Für die Nutzung von BIM werden zu verschiedenen Zeiten des Projektverlaufs Daten erfasst und angelegt.

  • Geometrische Daten für 3D-Modelle, Pläne, Details
  • Alphanumerische Daten für Raum- und Bauteillisten, Leistungsverzeichnisse, Baumassen- und Baukostenermittlung
  • Berechnungsdaten: Stabwerksmodelle, Simulationsmodelle
  • Kommunikationsdaten Adressen, E-Mails, Terminverwaltung für die Zusammenarbeit der Projektbeteiligten
  • Sensordaten für das Monitoring, sowohl während aller Nutzungszyklen des Bauwerks
Welche BIM-Infrastruktur wird benötigt?
  • BIM-fähige CAD-Software (Erstellen des 3D-Modells)
  • BIM-fähige AVA-Software (Auswertungen, Ausschreibungen)
  • BIM-fähige CRM-Software (Verwalten von Planlisten, Terminen, E-Mails)
  • IFC-Viewer (Betrachten und Analysieren der 3D-Modelle)
  • BIM Cloud (Zusammenarbeit der Projektbeteiligten)
Was ist OpenBIM?

OpenBIM ist die Verwendung eines Modells in der Zusammenarbeit verschiedener Projektbeteiligter.
Ein Modell wird in einem kommerziellen Programm erstellt. Die geschieht in einem nativen Format, d.h. jede angebotene Software speichert das Modell in ihrem eigenen Datenformat.

Um auf dieser Basis mit anderen Projektbeteiligten arbeiten zu können, müsste sichergestellt sein, dass alle über die gleiche Software verfügen. Der Nachteil dieses nativen Datenaustauschs wäre aber, dass jederzeit Änderungen am Modell gemacht werden können, ohne dass sie für andere nachvollziehbar wären. Deshalb wird das Modell entsprechend einem offenen Austauschstandard, z.B. IFC (Industry Foundation Classes) veröffentlicht. Dieses Format kann von allen im Projektteam gelesen und analysiert werden, Änderungen am ursprünglichen Modell sind aber nicht möglich.

Was ist IFC?

IFC ist ein bekannter Standard für den Datenaustausch bei openBIM. Dabei wird das Projekt so gespeichert, dass es unabhängig von der Erstellungssoftware mit einem IFC-Viewer betrachtet werden kann. IFC stellt eine Möglichkeit dar, dass z.B. jeder Fachplaner das Projekt prüfen kann, mit den gelieferten Daten Berechnungen erstellen, Simulationen durchführen kann und vieles mehr.

Sollten Änderungen notwendig sein, können diese nur vom Besitzer des Modells eingearbeitet werden. Alle sich daraufhin ergebenden Änderungen werden automatisch übernommen.

Was ist MVD?

MVDs sind Modellansichtsdefinitionen. Über sie wird festgelegt, welcher Teil der enormen Datenmengen eines BIM-Modells für welche Nutzungen notwendig sind. Sollen z.B. Energiewerte analysiert werden, kann der Planer nur die dafür relevanten Bauteile und ihre mitgespeicherten Werte filtern und ausgeben.

Was ist BCF?

Sollen an einem BIM-Modell Änderungen eingearbeitet werden, kommt BFC ins Spiel: BIM Collaboration Format. Es ist ein von buldingSMART entwickeltes Dateiformat, mit dem sich Kommentare zu den Modellen bzw. deren einzelnen Elementen hinzufügen lassen. Es dient damit der Kommunikation zwischen den Planungsbeteiligten.

BCF ist als Dateiformat unabhängig von er verwendeten BIM-Software.

Weitere Begriffe:
LOD

LOD steht für den Fertigstellungsgrad (Level of Development) des BIM-Modells. Dabei wird LOD noch unterteilt in LOI und LOG.

LOI

LOI bedeutet Level of Information und beinhaltet alle alphanumerischen Informationen eines Models.

LOG

LOG steht für Level of Geometry und beschreibt den geometrischen Detaillierungsgrad eines Modells.

LOG + LOI = LOD

Beides zusammen ergibt LOD. Für LOD gibt es unterschiedliche Einteilungsgrade, die sich an den Leistungsphasen der HOAI orientieren:

  • LOD 100: Vorentwurfsplanung
  • LOD 200: Entwurfsplanung
  • LOD 300: Genehmigungsplanung
  • LOD 400 Ausführungsplanung
  • LOD 500: Objektdokumentation

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