Der einstige Getreidespeicher von 1936 prägt mit seiner bis zu elf Stockwerke aufragenden, rotbraunen Backsteinfassade maßgeblich das Erscheinungsbild des Nordhafens in Kappeln an der Schlei. Wie bei vielen historischen Gewerbebauten im norddeutschen Raum kombinierte man auch hier die bautechnischen Vorteile des Stahlbetonskelettbaus mit einer Wandausfachung aus traditionellem Handstrichziegelmauerwerk. Nachdem der Speicher nach gut sechzig Jahren ausgedient und mehrere Jahre lang leer gestanden hatte, begannen im Jahr 2006 die ersten Sanierungsarbeiten am Kappelner Wahrzeichen. Die Architekten Gregor Sunder-Plassmann und Thomas Molt verwandelten das Erdgeschoss des Komplexes in ein exklusives Restaurant. In den Etagen drei bis sechs soll bis Mitte 2010 ein Luxushotel mit mehreren Suiten in Größen zwischen 40 und 75 Quadratmetern entstehen. Ein großzügig dimensionierter Wellnessbereich mit Schwimmbad und mehrere, mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattete Veranstaltungs- und Tagungsräume werden das hochwertige Nutzungskonzept abrunden.
Das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk durfte durch den Umbau nicht in seinem äußeren Erscheinungsbild beeinträchtigt werden. Deshalb kam für den erforderlichen baulichen Wärmeschutz nur eine Innendämmung in Frage. Dafür boten sich die praxisbewährten Ytong Multipor Mineraldämmplatten von Xella an, die sich sowohl aus bauphysikalischer wie auch aus wirtschaftlicher Sicht für Bauherren und Planer als optimale Lösung erwiesen. Wegen der Diffusionsoffenheit der Dämmplatten ließ sich die Innendämmung ohne komplizierte Dampfsperren ausführen. Die Porenstruktur von Ytong Multipor wirkt sich ausgleichend auf die Raumfeuchte aus und trägt so zu einem behaglichen Raumklima bei. Angesichts der geplanten Nutzung mit viel Publikumsverkehr war auch ein hoher Brandschutz der Dämmung gefordert. Die nicht brennbaren mineralischen Platten erfüllen die Kriterien der Baustoffklasse A1 und erzeugen im Brandfall weder Rauch noch giftige Gase.
Die Sanierung des Speichers erfolgt etagenweise in mehreren Bauabschnitten. In den rund um den ursprünglichen Silobaukörper angeordneten Nebenräumen mussten mehrere Trennwände entfernt werden. Einige Speicherzellen ließen sich allerdings durch das Einziehen von Böden zu Bädern der neuen Hotelsuiten umfunktionieren. Aus Denkmalschutzgründen durfte auch das Erscheinungsbild der Innenräume mit ihrer sichtbaren Tragstruktur aus Stützen und Trägern nicht durch Vorsatzschalen verändert werden. Bei der Ausführung der Innendämmung erwiesen sich das leichte Zuschneiden der faserfreien Mineraldämmplatten mit der Handsäge und das unkomplizierte Ankleben von Passstücken in den Anschlussbereichen von Stützen und Unterzügen als besonders vorteilhaft. Dadurch ergaben sich für die Investoren wirtschaftlich kurze Montagezeiten. Insgesamt wurden im Pierspeicher rund 2.200 Quadratmeter Ytong Multipor Mineraldämmplatten verlegt. Nach dem Verputzen verfügen die Außenwände nun je nach Fassadenbereich und Wanddicke über U-Werte zwischen 0,35 und 0,38 W/qmK.
Weitere Informationen: