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Gebäude mit Knick – Stadtbild prägender Wohnhausneubau im historischen Kontext

Schlagmann POROTON
Gebäude mit Knick

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Mit dem viergeschossigen Neubau des Wohnhauses an der Vaterunsergasse in Ulm und damit prominent an der Donaupromenade gelegen erfährt das historische Stadtbild eine Aufwertung. Abriss und Neubau standen anfangs in der Kritik, nachdem aber eine Sanierung des historisierenden Vorgängerbaus aus den 1930 Jahren aufgrund des geringen denkmalpflegerischen Wertes nicht verhältnismäßig gewesen wäre, war ein Neubau nur empfehlenswert. Der Entwurf von glöckler frei Architekten aus Ehingen gruppiert sich harmonisch zwischen die Fassadentypologien und giebelständige Bauweise der umliegenden Gebäude ein.

Und er schafft gleichzeitig durch die moderne Umsetzung der Kubatur doch etwas Neues. Die massive Außenwandkonstruktion wurde mit hoch wärmedämmenden, perlitgefüllten Ziegeln Poroton-S9 von Schlagmann Poroton realisiert. Für einen monolithischen Ziegelputzgrund ohne Materialwechsel kamen ergänzende Zubehörprodukte zum Einsatz. Die ausgewählten Ziegel sind klimaneutral produziert. Dies wurde vom TÜV Nord bestätigt, der die „Klimaneutralen Ziegel“ zertifizierte.

Das Grundstück befindet sich in der Vaterunsergasse 2, im historischen Fischerviertel im Süd-Westen der Ulmer Innenstadt, und damit unmittelbar am Ufer der Donau. Ursprünglich war der kurze Weg ein Durchgang bis zur Donau, dessen Durchschreiten ein „Vaterunser-Gebet“ lange gedauert hat.

Abriss oder Neubau

Zunächst war von den Bauherren eine Sanierung angedacht gewesen. Der Plan war, das Wohnhaus anhand einer gründlichen Generalsanierung wieder auf einen modernen und vor allem energieeffizienten Stand zu heben. Doch zeigten 2014 erste Planungen einer Sanierung schnell, dass das Vorhaben an seine Rentabilitätsgrenze stieß und wenig von der alten Bausubstanz übrigbleiben würde. Ein bauhistorisches Gutachten wies zudem auf einen geringen denkmalpflegerischen Wert des Gebäudes hin und so freundeten sich die Bauherren mit einer Neubau-Lösung an.

Gebäudegeometrie und Kubatur vorgegeben

Die Anforderungen für eine Neubebauung waren vom städtischen Denkmalamt klar definiert: First und Traufhöhe müssen beibehalten werden, ein historisierender Bau wie das Vorgängerobjekt wurde ausgeschlossen, die Auskragung der Geschosse über dem öffentlichen Raum jedoch durfte ausgeführt werden, eine Grenzbebauung in Abstimmung mit den Nachbarn wurde ermöglicht.

So entstand ein viergeschossiger Neubau mit insgesamt vier Wohneinheiten. Gebäudegeometrie und Kubatur waren durch den Vorgängerbau und das Grundstück definiert – auch der daraus entstandene Knick wurde umgesetzt und verleiht dem Gebäude Spannung und Identität. Der Anteil der Fenster konnte erhöht und das Thema der Lochfassade auf alle vier Seiten übertragen werden. Die Fenster sind regelmäßig und in gleichbleibenden Formaten gesetzt, was dem Haus Ruhe und Identität gibt. Sie bilden zusammen mit den Fensterfaschen einen Kontrast zum rauen Untergrund der Putzoberfläche. Die glatten Putzfaschen heben sich vom rauen, senkrechten Besenstrichputz ab und geben der Fassadenoberfläche zusätzlich Tiefe. „Dachfläche und Fassaden sind von gleicher Materialität und korrespondieren mit den Gebäuden der Nachbarschaft“, erläutert Architekt Steffen Glöckler seine Baustoffwahl. „Außerdem machte mir der schwierige Abriss, die Entsorgungsproblematik heutiger Gebäude deutlich spürbar. Die Notwendigkeit nachhaltige, langlebige und regionale Baustoffe zu verwenden, war eindeutig geweckt.“

Massive Ziegelkonstruktion mit wärmedämmender Perlitfüllung: Poroton-S9 und Original-Poroton-Zubehör

Gebaut wurde deshalb eine massive Ziegelkonstruktion aus 36,5 cm Wandstärke mit einer Rohdichteklasse von 0,85 bei einer Druckfestigkeitsklasse 12, mit einer inte­grierten Wärmedämmung aus dem natürlichen Vulkangestein Perlit. Die Untergeschosswände blieben als verlorene Schalung für den Keller bestehen, aussteifende Stahlbetonstützen ergänzen aus statisch erforderlichen Gründen das Mauerwerk an der Südfassade, welche aber aus Gründen des einheitlichen Materialaufbaus mit der keramischen Wärmedämmfassade Poroton-WDF vorgemauert wurden. „Ein einheitlicher Putzgrund mit minimierter Rissgefahr war uns sehr wichtig. Deshalb waren wir lange auf der Suche nach einem Produkt, das allen Ansprüchen gerecht wird“, führt Glöckler aus. „Schlagmann Poroton konnte uns viele standardisierte Systembauteile für die Verkleidungen von Deckenrandschalen, Decken und Stützen liefern, sodass wir ohne kostenintensive Sonderanfertigungen arbeiten konnten.“

Die verwendeten hochwärmedämmenden Außenwände aus Poroton-S9-Planziegeln in 36,5 Zentimeter Wanddicke mit einem U-Wert der Wand von 0,23 W/(m2K) und einer innenliegenden Dämmung aus natürlichem Vulkangestein (Perlit) tragen dazu bei, den energieeffizienten Gebäudestandard einzuhalten.

Fazit

Eine weitsichtige Planung und die sorgfältige Auswahl qualitativ hochwertiger Materialien zeigen sich bei dieser Baumaßnahme in der optisch sehr ansprechenden als auch qualitativ hochwertigen Ausführung. Auf eine zusätzliche Außendämmung konnte dank der monolithischen Ziegelbauweise verzichtet werden. Dem nachhaltigen Gedanken einer langen Lebensdauer sowie wirtschaftlichen Unterhaltskosten der Fassade wurde somit Rechnung getragen.

Weitere Informationen unter www.schlagmann.de


Objektinformation: Abriss und Neubau Mehrfamilienhaus mit 4 Wohneinheiten
Standort: Vaterunsergasse 2, 89073 Ulm
Bauherr: Bauherrengemeinschaft Alexander Rühle und Susanne Zempel
Abriss: 05/2018
Fertigstellung: 1/2020
Bruttogrundfläche: 890 m2
Anzahl der Einheiten: 4 Wohneinheiten
Wohnfläche: 453 m2

Konstruktion: Ziegel-Massivbau mit Poroton-S9: d=36,5 cm, Lambda-Wert: 0,09 W/mK, U-Wert: 0,23 W/(m2K)

Planung: glöckler I frei Architektur.Freiraum gbr

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