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Brandwand - Brandschutzrechtliche Sanierung Lagerhalle Lübeck

Lagerhalle | Lübeck | Knauf Gips KG
Schlanker Brandschutz, sicher und stabil

Firmen im Artikel

„Aus 1 mach‘ 2“, hieß es bei der Umnutzung einer großen Lagerhalle im Lübecker Hansepark. Aktuelle brandschutzrechtliche Gründe hatten die Unterteilung in zwei getrennte Einheiten notwendig gemacht. Hier konnte die Knauf Brandwand W131 ihre vielfältigen Vorzüge unter Beweis stellen – inklusive einem real im Brandversuch geprüften gleitenden Deckenanschluss mit bis zu 40 mm Deckendurchbiegung.

Brandwände in Trockenbauweise sind nichttragende feuerbeständige Wände, die unter Brandeinwirkung ihre Standsicherheit bewahren und als Raumabschluss wirksam bleiben. Sie müssen 90 Minuten lang feuerbeständig sein und danach gegen herunterfallende Bauteile widerstandsfähig bleiben. Konkret muss eine solche Wand in der Brandprüfung, nachdem sie eineinhalb Stunden den Flammen ausgesetzt ist, noch einer Stoßbeanspruchung von 3000 Nm standhalten. Das geprüfte Brandwandsystem W131 von Knauf in EI 90-M-Qualität mit einer Beplankung aus zwei Lagen Diamant Steel GKFI pro Seite erfüllt diese Anforderungen. Die Eignung ist über ein Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (AbP) nachgewiesen. Bei der zur Beplankung eingesetzten Knauf Diamant Steel im Format 1250 x 1875 bzw. 2500 mm handelt es sich um eine spezielle Gipsplatte mit aufkaschiertem Stahlblech in 0,4 mm Stärke.

Die schlanke und dabei stabile Brandwand mit 12,5 mm + 0,4 mm Beplankung je Seite ist bis 9 m Wandhöhe geprüft. „Üblicherweise werden Brandwände in kleineren Öfen geprüft, die maximal zulässige Wandhöhe wird dann von Experten bewertet und extrapoliert“, erklärt Ursula Schroll, Marktmanagement Trockenbau bei Knauf. Ergänzt wird das System durch einen ebenfalls real geprüften gleitenden Deckenanschluss bis maximal 40 mm Deckendurchbiegung, der bisher einzigartig in der Branche ist. Bei Deckendurchbiegungen über 10 mm muss der obere Wandanschluss die Bewegung aufnehmen, was bei der Knauf Brandwand gewährleistet ist.

Brandschutzrechtliche Sanierung einer Lagerhalle

Im Hansepark Lübeck in der Roggenhorster Straße musste aus aktuellen brandschutzrechtlichen Gründen eine große Halle mit einer Raumhöhe von 7,80 m in zwei Einheiten von 2.000 m² und 1.450 m² unterteilt werden. Der Bauherr, die Hansainvest Hanseatische Investment-GmbH, vertreten durch die Hansainvest Real Assets GmbH Hamburg, ließ von Dezember 2018 bis Juni 2021 eine brandschutzrechtliche Sanierung vornehmen. Mit der Ausführung der Brandwand wurde im Februar 2020 begonnen. Sven König, Architekt und Projektleiter bei sso schünemann soltau architekten bda aus Lübeck, erklärt: „Der große Vorteil des Knauf Systems ist die geringe Last. Eine standardmäßig gemauerte F90-Brandwand hätte so große Extralasten generiert, dass dies unter anderem zusätzliche aufwendige Streifenfundamente zur Folge gehabt hätte.“ Das zu integrierende 3 x 3 m F90/RS Brandschutz-Schiebetor konnte realisiert werden, indem in einem kleinen Teilbereich ein Ortbeton-Bauteil ausgeführt wurde, was anschlusstechnisch bei der Knauf Brandwand W131 kein Problem ist, wie der Projektleiter weiter ausführt. So entschied sich der Bauherr, vertreten durch Marc Niemeyer, Technischer Asset Manager der Hansainvest Real Assets GmbH, für die Knauf Brandwand W131: „Wir brauchten eine zeit- und kostengünstige Lösung, die aber alle Anforderungen an die Sicherheit erfüllt.“

Der Auftrag zur Ausführung ging an den Fachunternehmer Kruse + Reger aus Lübeck, der bereits seit 22 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet Brandschutz hat, entsprechende Zertifikate vorweisen kann und sich durch Schulungen und Hersteller-Fortbildungen fortlaufend in dem Bereich auf dem Laufenden hält. Firmeninhaber Detlef Kruse erläutert: „Gerade beim Thema Brandschutz gibt es immer wieder Änderungen und man ist als Fachbetrieb verpflichtet, sich 48 Stunden vor der Ausführung über die aktuellen Vorgaben und etwaige Neuerungen zu informieren. Und natürlich sind die einschlägigen Normen zu beachten.“

800 m² Diamant Steel im Einsatz

Aufträge im Bereich Brandschutz bekommt der Betrieb, der sich auf Fenster, Türen, Trocken- und Akustikbau spezialisiert hat, überwiegend durch Fachplaner, Ingenieure und Architekten – oft in Form von direkten Anfragen, aber auch durch Beteiligung an Wettbewerben. Bei dem Projekt im Hansepark musste zusätzlich zum Aufbau der Brandwand die aus statischen Gründen neu eingefügten Stahlträger brandschutztechnisch verkleidet werden. „Außerdem war ein gleitender Deckenanschluss von 20 bis 30 mm Vorgabe“, erklärt Kruse. Knapp 230 m² misst die Brandwand zur Unterteilung der Halle. Zirka 800 m² Diamant Steel-Platten wurden dafür auf der Baustelle verarbeitet.

Im Unterschied zu üblichen Metallständerwänden musste der Achsabstand der CW-Profile mit 312,5 mm enger gesetzt werden, um bereits durch die Metallunterkonstruktion eine besonders hohe Stabilität zu erlangen. „Auch der Anschluss an die Bauteile – Boden, Decke und Wand – muss bei einer Brandwand stabiler sein als bei einer herkömmlichen Trockenwand“, erklärt Ursula Schroll. Jede Seite wurde mit zwei Lagen Diamant-Steel beplankt. Die Befestigung der Platten auf den Profilen erfolgte mit Diamantschrauben XTB mit Bohrspitze. An der Decke wurde zudem im Bereich des Brandüberschlages die Knauf Massivbauplatte GKF eingesetzt, die zur Beplankung von Trockenbau-Systemen mit gesteigerten Brandschutzanforderungen vorgesehen ist. Rund 180 m² wurden insgesamt verbaut.

Deutliche Vorteile bei Konstruktion und Montage

Der Fachbetrieb Kruse + Reger verarbeitet Knauf Produkte bereits seit vielen Jahren. Das Aufstellen der Brandwand W 131 mit Diamant Steel GFKI war für Detlef Kruse jedoch eine Premiere. Die notwendigen technischen Details für die korrekte Verarbeitung hatte wie üblich der Hersteller geliefert. „Die Verarbeitung ist etwas aufwendiger als bei einer einfachen Gipskartonwand und beim Zuschneiden entsteht mehr Staub“, lautet das Fazit Kruses nach dem Aufbau, der ihn im Übrigen von den Vorteilen des neuen Systems überzeugt hat.

Der robuste Alleskönner Diamant Steel, der auch als einbruchhemmendes Wandsystem eingesetzt werden kann, schafft deutliche Montagevorteile: Der Arbeitsgang der losen Blechmontage entfällt, Konstruktion und Materialeinkauf vereinfachen sich. Da eine Überlappung der Bleche nicht erforderlich ist, entsteht eine ebene Oberfläche, die einfach verspachtelt werden kann. Mit dem neuen System ist es erstmals möglich, eine Brandwand in EI90-M-Qualität mit nur 100 mm Wandstärke zu bauen, lautet ein weiterer Systemvorteil. Der schlanke Aufbau sichert die größtmögliche Nettonutzfläche im Gebäude. Robuste Oberflächen, die reduzierte Wasseraufnahme durch eine spezielle Imprägnierung, eine erhöhte Dübelbelastung, ein guter Gefügezusammenhalt unter Brandeinwirkung und ein biegeweicher Spezialgipskern für hohen Schallschutz gehören zu den weiteren Merkmalen des Produktes. Detlef Kruse: „Es ist eine gute Werbung für unseren Betrieb, dass wir so eine Wand bauen können. Daraus ergeben sich sicher Folgeaufträge.“ Auch Architekt Sven König zieht ein positives Fazit: „Sowohl der Bauherr als auch ich sind von dem Produkt und dem Ergebnis überzeugt.“

Bautafel

Bauvorhaben: Hansepark Lübeck, Halle D1+C2
Adresse: Roggenhorster Str. 9D, Lübeck-Roggenhorst
Fertigstellung: Juni 2021
Bauherr: Hansainvest Hanseatische Investment-GmbH, vertreten durch: Marc Niemeyer von Hansainvest Real Assets GmbH, Hamburg
Planung: Architekt Sven König (Projektleitung, Bauleitung), sso schünemann soltau architekten part gmbh bda, Lübeck
Trockenbau: Kruse + Reger, Lübeck
Fachberatung: Arne Eggers, Knauf Gips KG
System/Produkt: Knauf Brandwand W131, Knauf Diamant Steel GKFI
Hallengröße: 2.000 m² + 1.450 m²
Raumhöhe: 7,80 m
Wandfläche: ca. 230 m²
Materialmenge: ca. 800 m² Knauf Diamant Steel GKFI

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